Ausstellungen Travemünde und
Schleswig-Holstein Juli 2023
Dauerausstellung
Seiteninhalte
- „Vogelleben zwischen Fluss und Meer“
- 16. WindArt
- A(R)TLANTIC Skulpturenausstellung im Hotelgarten
- „Notgeldscheine aus Schleswig-Holstein. Kunstvoll – humorvoll – satirisch – historisch“
- „Hello Lübeck. Dialoge mit der Kunsthalle St. Annen“
- ARMIN MUELLER-STAHL. Es genügt, ein Mensch zu sein.
- „Schiffbau in Lübeck im 20. Jahrhundert“
- Anja Thauer Gedenkausstellung zur großen Travemünder Cellistin
- Kinderausstellung: Von Murmelbildern und Glückskeksen
- „Grundwasser lebt!“
- »Von hier nach dort«
- „Tierbilder“ – Gemälde der Düsseldorfer Malerschule aus der Sammlung der Dr. Axe-Stiftung
- Interimsausstellung “Buddenbrooks im Behnhaus”
- „GRASS TANZBAR“
- „Unsere Wakenitz – 25 Jahre Naturschutzgebiet“
- „Affe, Pferd und Elefant …“ Tierplastiken des Bildhauers Hans Joachim Ihle (1919-1997)
- MEGAPHONiKA bringt starke Kinderrechte ins Rollen
- Regine Kasper „Structure meets Nature“
- Galerie Hafenpanorama zur Travemünder Woche
- Sonderausstellung über die Freiwillige Feuerwehr Neustadt in Holstein
- „Like A Prayer“
„Vogelleben zwischen Fluss und Meer“
Im August 2020 wurde in der Naturwerkstatt Priwall die Dauerausstellung „Vogelleben zwischen Fluss und Meer“ eröffnet.
Diese erzählt von der abwechslungsreichen und faszinierenden Natur des Priwalls und der Geschichte, wie diese Halbinsel zu einem ganz besonderen Refugium für selten gewordene und gefährdete Küstenvögel wurde.
Durch verschiedene Ausstellungsobjekte, interaktive Medien und spielerische Stationen lädt sie Jung und Alt ein, die Natur des Priwalls zu entdecken und ihre gefiederten Bewohner näher kennenzulernen. Dabei darf selber ausprobiert und gerätselt werden:
Wo finde ich den besten Brutplatz für einen Kiebitz?
Und wie genau werden Vögel eigentlich gezählt?
Abgerundet wird die Ausstellung durch naturgetreue Dioramen, die die Vögel in ihren natürlichen Lebensräumen zeigen.
Die Naturwerkstatt Priwall ist ein Besucher- und Informationszentrum des Landschaftspflegevereins Dummersdorfer Ufer e. V., gelegen am Rande des Naturschutzgebietes „Südlicher Priwall“. Regelmäßig starten von hier aus naturkundliche Führungen mit botanischem, vogelkundlichem oder naturhistorischem Schwerpunkt.
Öffnungszeiten:
Montag – Samstag: 10:00 – 16:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene: 4 €
Kinder (ab 6 Jahre): 2 €
(inkl. Führung + 2 €)
Ort: Naturwerkstatt Priwall, Fliegerweg 5-7, 23570 Travemünde-Priwall
Tel. 04502 9996465
www.naturwerkstatt-priwall.de
Foto © LPV (Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer)
noch bis 03. Oktober 2024
16. WindArt
Der Wind als tragendes Element für bewegte Bauelemente und Kunst im Freien, verbunden mit Licht- und Sound-Effekten, für Spiele und kunstvolle Bewegungsabläufe. Innovative Windspiele an verschiedenen Plätzen in Travemünde schaffen Orte der Entdeckung, des Erholens und des Staunens.
Tipp: Folge bei einem Spaziergang durch das Seebad dem WindArt-Skulpturen Walk entlang unserer Promenaden! Vom Fährplatz bis zum Mövenstein und am Kohlenhofkai auf der Priwallpromenade sind überwiegend kinetische Objekte bekannter Künstler:innen installiert, die du in ihrem Zusammenspiel von Licht, Wasser, Wellen und Wind ganzjährig bewundern kannst. Alle Skulpturen wurden vom Verein für Kunst und Kultur zu Travemünde e. V. im öffentlichen Raum installiert und sind frei zugänglich. Schon entdeckt? Die Objekte sind mit Hinweisschildern versehen. So kannst du über einen QR Code umfangreiche Informationen zu Skulpturen und Künstler:innen abrufen!
Programm WindArt 2024, Lageplan, Infos zu den Objekten und mehr: https://kunst-kultur-travemuende.de/
täglich ganztägig
Eintritt: frei
Ort: verschiedene Orte in Travemünde
Veranstalter: Verein für Kunst und Kultur zu Travemünde e. V.
https://kunst-kultur-travemuende.de/
noch bis Ende 2024
A(R)TLANTIC Skulpturenausstellung
im Hotelgarten
Von Mitte Mai bis Ende 2023 präsentiert das ATLANTIC Grand Hotel Travemünde zum dritten Mal eine gemeinsame Skulpturen- und Kunstausstellung zweier Galerien, die im Hotelgarten und im Bereich der Konzertmuschel zur Meerseite stattfindet.
Zu sehen sind über 30 Steinskulpturen aus Zimbabwe und Malereien direkt hier aus Travemünde von der Galerie Shona von Thomas Kuhse und der Kunstwerkerin Ninette Mathiessen.
Selbstverständlich stehen alle ausgestellten Skulpturen auch für den Kauf zur Verfügung – sprechen Sie dazu einfach die Mitarbeitenden an der Hotelrezeption des ATLANTIC Grand Hotel Travemünde an.
Nachfolgend geben wir Ihnen weitere Informationen zu den beiden Galeristen:
Thomas Kuhse – Galerie Shona
Die Galerie Shona zeigt Werke von renommierten Künstlern Zimbabwes, die von Bildhauern der „Ersten Generation“ beeinflusst wurden. Mit Werken von Nicholas Mukomberanwa, Henry Munyaradzi, Brighton Sango und vielen anderen, begeistern Steinskulpturen aus Zimbabwe, Shona Skulpturen genannt, seit Jahrzehnten Kunstliebhaber in aller Welt und finden sich in den Sammlungen des Museum of Modern Art in New York oder des Musée Rodin in Paris.
Die zeitgenössische Shona-Bildhauerei kann europäische Einflüsse nicht verleugnen. Sie hat aber ihren eigenen, eigenwilligen und ergreifenden Ausdruck erhalten, ist nicht traditionell verankert, sondern als reine Kunstform, quasi als „l´art pour l´art“ entstanden. Sie grenzt sich deshalb auch gegenüber traditioneller afrikanischer Kunst ab, die man aus Völkerkundemuseen kennt und ist dem modernen europäischen Kunstverständnis ähnlich.
Ninette Mathiessen – Die Kunstwerkerin
Die 1974 in Niedersachsen geborene Künstlerin Ninette Mathiessen, hat erst 2005 zur Malerei gefunden und betreibt seit 2011 ihre Galerie mit angeschlossenem Atelier in Travemünde.
Als reine Autodidaktin hat sie sich im Selbststudium alles angeeignet, was ihre Bilder heute ausmachen. Der moderne Duktus passt in den aktuellen Zeitgeist. Ihre Leitmotive sind maritim, der stereotype Fisch ihr Markenzeichen und die Serie „FISH & SHIPS“ ein festes Programm auf Leinwand. Die Werkzeuge von Ninette sind Spachtel und Malermesser. Pinsel sind bei ihr tabu. Als Farben wählt sie Kunststoffdispersionen, von der Acrylfarbe bis hin zum Lack. Der Stil ist beeinflusst vom sogenannten „Shabby Look“. Grob gespachtelte Hintergründe, schneller Messerstrich und bloß nicht zu ordentlich. Ninette Mathiessens Werke waren seit 2011 in vielen Ausstellungen zu sehen und finden mittlerweile international Beachtung.
www.diekunstwerkerin.de
Der Zugang ist möglich über den Eingang zum Hotelgarten, von der Strandpromenade kommend und selbstverständlich auch über den Hotel-Haupteingang.
täglich 09:00 – 18:00 Uhr
Eintritt: frei
Ort: ATLANTIC Grand Hotel Travemünde, Hotelgarten, Kaiserallee 2, 23570 Lübeck-Travemünde
www.atlantic-hotels.de/grand-hotel-travemuende
noch bis 14. Juli 2024
„Notgeldscheine aus Schleswig-Holstein.
Kunstvoll – humorvoll – satirisch – historisch“
Die Ausstellung „Notgeld in Schleswig-Holstein. Kunstvoll – humorvoll – satirisch – kritisch“ zeigt die 450 schönsten und sehenswertesten Notgeldscheine des Landes. Dazu zählen auch Orte, die heute zu Dänemark oder zur Hansestadt Hamburg gehören. Einen besonderen Schwerpunkt bildet Notgeld aus Ostholstein.
Die Scheine stellen kleine Kunstwerke dar und entwickelten sich schnell zu begehrten Sammlerobjekten. Vor allem sind aber die mit dem Notgeld verbundenen Geschichten interessant. Sie erzählen von historischen Begebenheiten, Sagen, altem Brauchtum, Märchen, berühmten Persönlichkeiten, setzen sich aber auch kritisch mit aktuellen politischen Ereignissen auseinander.
Ralf Rodehau-Reichel ist der Kurator der Ausstellung. Er ist vielen noch bekannt als ehemaliger Geschäftsführer des Kinderzentrums in Pelzerhaken. Die Notgeldscheine fand er in einem alten verstaubten Koffer aus dem Nachlass seiner Familie. Die vielseitigen und vielschichtigen Scheine regten ihn zu deren Erforschung an. Teile der Sammlung werden hiermit erstmals gezeigt.
Öffnungszeiten:
dienstags – samstags 10:30 – 17:00 Uhr
sonn- und feiertags 14:00 – 17:00 Uhr
und nach Vereinbarung
Eintritt: Erwachsene 4,00 €, mit Ermäßigung 3,00 € (z. B. mit der Ostseecard)
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben freien Eintritt
Ort: zeiTTor, Haakengraben 2-6, Navi: Vor dem Kremper Tor, 23730 Neustadt in Holstein, Tel. 04561 619305
www.zeittor-neustadt.de
noch bis 28. Juli 2024
„Hello Lübeck. Dialoge mit der Kunsthalle St. Annen“
Am 02. Dezember 2023 wird die Ausstellung „Hello Lübeck – Dialoge mit der Kunsthalle St. Annen“ eröffnet. Schon der Titel macht deutlich, dass die Schau den Start für eine Neuausrichtung der Lübecker Kunsthalle St. Annen als Ort des lebendigen Austauschs über die Kunst für alle symbolisieren soll und sich das Haus für den Dialog mit der ganzen Gesellschaft öffnen möchte. Dementsprechend ist auch das zentrale Ausstellungsthema der Dialog: Werke aus der Sammlung der Kunsthalle St. Annen, deren Schwerpunkt auf der Kunst nach 1945 liegt, werden sammlungsübergreifend kulturhistorischen Exponaten aus anderen Häusern des Lübecker Museumsverbunds gegenübergestellt. Darüber hinaus haben namhafte Künstler:innen wie Andreas Angelidakis, Christian Jankowski, Nezaket Ekici, Ahmet Öğüt ,Tatjana Busch, Stephanie Lüning und Benjamin Butter eigens für die Schau Installationen und Kunstwerke geschaffen, die alle Besucher:innen in den gemeinsamen Austausch bringen sollen. Für die kleinsten Gäste wurde zudem eine Kinder-Kunsthalle geschaffen, die dauerhaft in der Kunsthalle bleiben wird. „Hello Lübeck“ läuft bis zum 28. Juli 2024 und gliedert sich in zwei Akte. Am 11. April eröffnet der zweite Teil mit dem Untertitel „Eine Ausstellung im Wandel“, bei dem die bisherige Präsentation um neue Positionen ergänzt und neu arrangiert wird.
Anlässlich der Ausstellung hat der Künstler Andreas Angelidakis, dem breiteren Publikum durch seine Arbeit auf der documenta 14 bekannt, für die Räumlichkeiten der Kunsthalle die modulare und partizipative Installation „The Beach“ entwickelt, die als Neuerwerbung dauerhaft in Lübeck bleiben wird. 68 Sitzmodule aus Schaumstoff und Vinyl, die sich zu einer Vielzahl unterschiedlicher Formationen kombinieren lassen, laden im Foyer zum sitzen, stehen, klettern oder relaxen ein. Damit entsteht ein barrierefreier und kostenfrei zugänglicher „Open Space“ inmitten der Kunsthalle als Treffpunkt und Ort des Austauschs für alle. Mit dem Titel „The Beach“ nimmt Angelidakis direkten Bezug auf die besondere Lage der Hansestadt an der Ostsee, die ihn an eine Festung erinnert, deren Strände durch Steinblöcke ersetzt wurden. Angelidakis dazu: „In der Kunsthalle St. Annen gibt es nun einen neuen Strand. Einen Strand aus formbaren Blöcken, die aussehen sollen, als hätte man sie gerade aus der Ostsee gezogen. Die Besuchenden sind eingeladen, diesen Strand im Museumsfoyer einzunehmen, sich niederzulassen und ihn sich so bequem zurechtzurücken, damit sie dort mit Freunden eine gute Zeit verbringen, sich erholen oder ihre nächste Unternehmung planen können.“
Aktiv als Akteur:innen einbezogen werden die Besuchenden im Rahmen von Nezaket Ekicis Performance-Installation „Searching another“ und Ahmet Öğüts Installation „Jump-Up!“, die mit ihren Kunstwerken direkt auf die Sammlung der Kunsthalle Bezug nehmen. Beide Arbeiten erweitern den Museumsraum zu einem Ort der Interaktion, indem sie entweder in die Hand genommen und durch die Kunsthalle getragen werden dürfen oder die Besuchenden gar eingeladen sind, die ausgestellten Objekte auf Trampolinen springend zu betrachten. Einerseits steht der Spaß im Vordergrund, andererseits hinterfragen die Künstler:innen normative Verhaltensweisen und Zugangsmöglichkeiten im und zum Museum und dekonstruieren tradierte Lesarten der Kunst. Durch diese Gegenüberstellungen zeitgenössischer Kunst mit der eigenen Sammlung werden außerdem auch Leerstellen aufgedeckt: Es zeigt sich beispielsweise, dass nur circa 10 Prozent des Sammlungsbestandes Frauen zuzuschreiben sind und ähnlich ist es um die außereuropäische Kunst bestellt.
Die immersive Licht- und Soundinstallation der Künstlerin Tatjana Busch lädt in zwei Räumen zur Ruhe ein und ermöglicht einen sinnlichen Zugang zur Kunst. Analog zum institutionellen Selbstreflexionsprozess haben die Besuchenden hier die Möglichkeit, in sich zu gehen, in den Dialog mit sich selbst zu treten und auch den eigenen Standpunkt aktiv zu hinterfragen.
Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist die Kinder-Kunsthalle, die im 2. Obergeschoss erstmals ihre Türen schon für die jüngsten Museumsgäste öffnet und in Zukunft ein fester Bestandteil aller Ausstellungen in der Kunsthalle St. Annen sein wird. Die Künstler:innen Stephanie Lüning und Benjamin Butter verwandeln die Ausstellungsräume in begehbare und partizipative Kunstwerke zum Mitgestalten und ermöglichen auf diese Weise spielerische und kreative Herangehensweisen an die zeitgenössische Kunst.
Im zweiten Teil der Ausstellung mit dem Untertitel „Eine Ausstellung im Wandel“, der am 11. April eröffnet wird, kuratiert der neu gegründete Jugendclub „Junge Kunsthalle“ verschiedene Räume. Zudem entstehen eigens für die Kunsthalle neue skulpturale Arbeiten des Konzeptkünstlers Christian Jankowski, die im Rahmen des Kunstprojekts „Geknetete Stadt“ in Zusammenarbeit mit Lübecker Schüler:innen geschaffen worden sind. Die Skulpturen visualisieren die Sorgen, Wünsche und Visionen der jungen Menschen in Bezug auf das Leben in der Stadt von Morgen und sollen ermahnen, den Heranwachsenden Gehör zu schenken.
„Hello Lübeck“ ist die erste Ausstellung, die von Noura Dirani in ihrer Rolle als Leiterin der Kunsthalle St. Annen konzipiert wurde. „Die Schau ‚Hello Lübeck‘ ist als Einladung zu verstehen – es soll darum gehen, das Museum als Institution zu öffnen und Hemmschwellen zur Kunst abzubauen. Zeitgenössische Künstler:innen verwandeln die Räume der Kunsthalle in begehbare Welten, die sich alle rund um das Thema Dialog drehen. Ganz besonders freue ich mich, dass die Installation ‚The Beach‘ des international bekannten und geschätzten Künstlers Andreas Angelidakis, die er eigens für die Kunsthalle geschaffen hat, nun dauerhaft unser Foyer zieren und einen Ort des Willkommens für unsere Besuchenden kreieren wird“, so Dirani.
Am Donnerstag, 11. April 2024, wird der zweite Teil der Ausstellung „Hello Lübeck“ mit dem Untertitel „Eine Ausstellung im Wandel“ in der Lübecker Kunsthalle St. Annen eröffnet. Dieser wird dann bis 28. Juli 2024 zu sehen sein. Die Ausstellung wird um künstlerische Positionen erweitert und unterstreicht mit partizipativen und interaktiven Kunstwerken noch stärker die Neuausrichtung der Kunsthalle St. Annen als Ort des lebendigen Austauschs und des offenen gesellschaftlichen Dialogs. Konzept und Ausstellung wurden gestern auch im Rahmen eines ART DINNERS der Hauptstadtpresse in Berlin vorgestellt.
Im zweiten Teil mit dabei sind neue Arbeiten von Constructlab, FAMED, Christian Jankowski, Stephanie Lüning und Betty Rieckmann, von einer performativen Arbeit zum Riechen über eine Lichtinstallation bis hin zur Glückskeksinstallation.
Begleitprogramm:
Ein breit angelegtes und vielfältiges Begleitprogramm läuft parallel zur Schau. Neben Kunstaktionen, Art Dinner-Veranstaltungen, Workshops und Rundgängen, öffnet das Museum für Partys auch bei Nacht.
Öffnungszeiten:
01.04. – 31.12.:
dienstags – sonntags 10:00 – 17:00 Uhr
01.01. – 31.03.:
dienstags – sonntags 11:00 – 17:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 8 €
Ermäßigte 4 €
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Ort: Kunsthalle St. Annen, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
https://kunsthalle-st-annen.de
Foto © Tatjana Busch
noch bis 18. August 2024
ARMIN MUELLER-STAHL.
Es genügt, ein Mensch zu sein.
Der Schauspieler, Musiker, Schriftsteller und Maler Armin Mueller-Stahl gilt seit langem als herausragendes Multitalent, das sich nicht nur als bedeutender Schauspieler in Deutschland und den USA etabliert, sondern sich in den vergangenen Jahrzehnten vornehmlich auch als bildender Künstler einen Namen gemacht hat.
Das Ostholstein-Museum widmet sich in diesem Jahr in seiner Dependance Kloster Cismar den Ölbildern und Arbeiten auf Papier Armin Mueller-Stahls, der seit vielen Jahren unter anderem an der ostholsteinischen Küste wohnt. Die rund achtzig Werke, die vornehmlich aus den letzten zwei Jahrzehnten stammen und sowohl die frühere als auch die aktuelle künstlerische Entwicklung des Malers zeigen, sind von Gegenständlichkeit geprägt, weisen aber auch verfremdende, abstrahierende Züge auf. Dennoch finden sich nicht nur die vertrauten Bildthemen, sondern auch die vertrauten gestalterischen Umsetzungen in der Motivwiedergabe.
Das Figürliche nimmt in vielen Bereichen nach wie vor einen hohen Stellenwert im Werk des Malers ein – und mit ihm die Figur selbst. Die Bilder eint auf eindrucksvolle Weise Armin Mueller-Stahls anhaltende Auseinandersetzung mit dem Thema „Mensch“, die in besonderem Maße von seinem persönlichen Empfinden, seinen Erfahrungen, seiner scharfen Beobachtungsgabe und seinem vielseitigen Interesse geprägt ist. Dabei lassen viele der Bilder zum einen deutliche Bezüge zur Biografie des Malers erkennen, zum anderen wecken sie Assoziationen zur aktuellen gesellschaftlichen und weltpolitischen Lage, wodurch manche Bilder eine besondere Brisanz und Aktualität bekommen.
Öffnungszeiten:
03. März – 31. Oktober:
dienstags – sonntags/feiertags: 11:00 – 17:00 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 3,00 €, Kinder bis 14 Jahre frei
Die Ausstellungsräume sind leider nicht barrierefrei zu erreichen.
Ort: Kloster Cismar, Ostholstein-Museum, Bäderstraße 42, 23743 Cismar
www.oh-museum.de
Foto © VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto Margret Witzke
noch bis 30. August 2024
„Schiffbau in Lübeck im 20. Jahrhundert“
Hellinge, Krane, Dockbauplätze – Eisen und Stahlschiffbau in Lübeck im 20. Jahrhundert
Jahrzehntelang waren der Lübecker Hafen und der Unterlauf der Trave geprägt von Hellingen, Kränen und Dockbauplätzen. Zwischen 1882 und 2002 wurden in Lübeck in 120 Jahren Hunderte von Eisen- und Stahlschiffen gebaut.
Dies nimmt das Industriemuseum Herrenwyk zum Anlass, diesem für die Wirtschaft der Hansestadt ehemals so bedeutenden Thema eine komplette Ausstellung zu widmen: Vom 18. Februar bis 30. August 2024 nimmt die Schau „Schiffbau in Lübeck im 20. Jahrhundert“ zum ersten Mal alle ehemaligen Lübecker Werften in den Blick. Sie beginnt dabei thematisch mit dem Übergang vom Holz- zum Eisenschiffbau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und legt ihren Schwerpunkt auf die industrielle Produktion gewaltiger Stahlschiffbauten im 20. Jahrhundert. Neben der Darstellung der Historie liegt der Fokus auch auf den Arbeitern, die auf den Werften beschäftigt waren. Kuratiert hat die Ausstellung der Künstler und Autor Rainer Wiedemann.
Neben Texttafeln sind Schiffs- und Spanten-Modelle sowie alte Baupläne zu sehen. Über 150 bislang größtenteils unveröffentlichte Fotografien veranschaulichen den Schiff- und Dockbau, zeigen Stapelläufe, Kräne und Hellinge und geben Einblicke in die Entwicklung der Werftgelände und der Werkhallen. Auch visualisieren sie den Arbeitsalltag der Schlosser, Nieter und Schweißer. In den Boom-Zeiten des Schiffbaus in den 1950er Jahren waren in Lübeck Tausende von Fachkräften beschäftigt. Ein eigens in der Ausstellung eingerichteter Arbeitsplatz mit einer Werkbank mit typischen Werkzeugen wie Ausbeulhammer, Nietenwärmer, Pressniethämmer, Pressluftbohrer, Schweißwagen, Stanzen und Blechscheren sowie ein alter Schweißwagen vermitteln eindrücklich eine Vorstellung der harten Arbeit.
Die frühen Werftprojekte wie die von Henry Koch, H.J.A. Meyer oder Georg Wilhelm Evers sind heute kaum noch bekannt – ebenso wenig wie das Travewerk in Siems und die Travewerft auf der Teerhofinsel. Die ehemalige Lübecker Maschinenbau Gesellschaft LMG, später Orenstein & Koppel (kurz: O & K), ist vielen Lübecker:innen noch eher ein Begriff, besonders aber sicherlich die Flenderwerft. Zusammen mit den in Travemünde ansässigen HATRA-Werken und der Schlichting Werft konnten die Lübecker Werften sich einen weltweit ausgezeichneten Ruf im modernen Schiffbau erarbeiten. Von ihren Hellingen liefen bedeutende Schiffe ins Fahrwasser, Spezialschiffe für Forschung, Marine und Baggerbau, aber auch Fähr- und Containerschiffe sowie große „RoRo-Transporter“, also Roll on Roll off-Schiffe, bei denen die Waren mithilfe von Fahrzeugen direkt auf das Schiff gebracht werden konnten. Als die Flenderwerft im Jahr 2002 als letzte große Lübecker Werft für immer ihre Tore schloss, war dies das Ende einer Ära. Der Schiffbau verschwand damit gänzlich von der Bildfläche der Hansestadt.
Kurator Rainer Wiedemann hat mit dieser Schau bereits zum dritten Mal für das Industriemuseum Herrenwyk das Thema Schiffbau unter die Lupe genommen. Während er bislang den Fokus nur auf die Flenderwerft gelegt hat, setzte er sich nun mithilfe von bislang unbekanntem Material aus den Privatarchiven von Marcus Schlichting und Hans Hagelstein sowie der umfangreichen Materialsammlung von Heinz Haaker, der sich über 30 Jahre lang mit dem Thema beschäftigt hat, mit allen Lübecker Werften auseinander. „Es ist mir ein Anliegen, mit dieser Ausstellung in Form eines historischen Rückblicks zu erläutern, über welch bedeutende Schiffbau-Industrie Lübeck einst verfügte. Neben der auch heute noch bekannten Flenderwerft sind weitere bedeutende Werften wie die HATRA-Werke oder die Schlichting Werft in Travemünde vollkommen zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Dieser Industriezweig hat das Stadtbild und das Leben der Menschen in Lübeck geprägt.“
Christian Rathmer, der Leiter des Industriemuseums Herrenwyk, ergänzt: „Zwanzig Jahre nach dem letzten Stapellauf in Lübeck war es an der Zeit, die große Ära des Eisenschiffbaus in Lübeck noch einmal Revue passieren zu lassen.“
Die Ausstellung wurde von der Possehl-Stiftung und dem Verein für Lübecker Industrie- und Arbeiterkultur gefördert.
Begleitprogramm:
Begleitend zur Ausstellung gibt es jeden ersten Sonntag im Monat jeweils um 11:00 Uhr eine öffentliche Führung (die Teilnahme beträgt 7 €, ermäßigt 5 €. Zudem gibt es am 15. März und am 05. April 2024 jeweils um 19:00 Uhr einen Vortrag von Marcus Schlichting zum Thema „Von der Bootswerft zum Stahlschiffbau“, am 12. Mai 2024 um 11:00 Uhr einen Vortrag von Ulf Böge zu „HATRA Baumaschinen und Schiffe aus Travemünde“ sowie am 07. Juni 2024 einen Vortrag von Rainer Wiedemann rund um das Thema „Schiffbau bei Flender“.
Die Teilnahme an allen Vorträgen beträgt 7 €, ermäßigt 5 €.
Weitere Details und Programmpunkte sind der Homepage zu entnehmen.
Öffnungszeiten:
freitags 14:00 – 17:00 Uhr
samstags und sonntags 10:00 – 17:00 Uhr
Feiertage geöffnet: Karfreitag , Ostersonntag
Eintritt:
Erwachsene 4 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche 6 – 15 Jahre 2 €
Kinder und Jugendliche 16 – 18 Jahre 4 €
Ermäßigte 3 €
Ort: Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk, Kokerstraße 1-3, 23569 Lübeck
www.geschichtswerkstatt-herrenwyk.de
Foto © Sammlung Rainer Wiedemann
noch bis 31. August 2024
Anja Thauer
Gedenkausstellung zur großen Travemünder Cellistin
Wer war Aja Thauer?
Als Anja Herfeldt am 03. Juli 1945 in Travemünde geboren und in der hiesigen St. Lorenz-Kirche getauft wuchs sie in Travemünde auf. Nach der Wiederverheiratung der Mutter und Umzug der Familie nach Braunschweig wurde Anja vom Stiefvater Fritz Thauer adoptiert. Die Mutter Ruth, geb. Meister, war eine anerkannte Violinistin, der aber eine große Karriere versagt blieb.
Sie unterrichtete Anja anfangs selbst und sorgte für die Förderung ihrer großen Begabung. Bereits in jungen Jahren kam Anja in die Ausbildung zu den führenden Cellisten ihrer Zeit, zu Prof. Ludwig Hoelscher in Stuttgart und Prof.André Navarra in Paris. 1962, mit gerade 17 Jahren, errang sie dort den „Grand Prix mit Auszeichnung“ des Pariser Konservatoriums und schloss das Studium mit dem Diplom ab.
Es folgte eine steile Karriere als Solocellistin, die sie durch ganz Deutschland, Europa und bis in den Nahen und Fernen Osten führte. Kritiker feierten ihre außergewöhnliche Musikalität, technische Vollkommenheit und ihr emotionales Spiel.
Leider währte diese Karriere nur 10 Jahre von 1963 bis 1975. Wegen einer unerfüllten Liebe schied Anja Thauer am 18. Oktober im Alter von 28 Jahren im Wiesbaden aus dem Leben und wurde auf dem St. Lorenz-Friedhof bestattet.
Ihr Grab und ein Gedenkstein erinnern dort an die große Künstlerin. Im Rückblick wird Anja Thauer nicht nur wegen biografischer Parallelen mit der berühmten britischen Cellistin Jaqueline du Pré verglichen. Im Gegensatz zu du Pré hinterließ Anja Thauer aber nur 3 Schallplatten.
Nach ihrem Tod wurde sie in der Musikwelt bald vergessen. Seit ab 2020 eine Bremer Musikedition bisher unveröffentlichte Rundfunkaufnahmen auf CD herausbrachte setzte jedoch eine vielbeachtete Wiederentdeckung ein.
Der 50. Todestag ist nun Anlass für das vom Heimatverein Travemünde getragene Seebadmuseum, an diese außergewöhnliche Künstlerin zu erinnern. Auf fünf großen Ausstellungstafeln und einer Medienstation wird ihr Lebensweg in Film, Ton, Text, Fotos und Dokumenten gezeigt.
Der Lübecker Autor Günter Zschacke hat dazu eine 72-seitige ausführliche Dokumentation verfasst, die im Seebadmuseum zum Selbstkostenpreis erhältlich ist.
Überregional haben die Sonderausstellung und die Broschüre Aufmerksamkeit u. a. in einem musikalische Portrait auf NDR Kultur gefunden.
Die Travemünder Gäste wie auch die Gastgeber selbst haben noch bis zum 31.8.2024 Gelegenheit, dem außerordentlich erfolgreichen, aber tragisch geendeten Leben Anja Thauers im Seebadmuseum nachzuspüren, gegebenenfalls auch im Rahmen einer Sonderführung durch den Kurator der Ausstellung Harald Coellen, nach Vereinbarung.
Öffnungszeiten:
dienstags – sonntags 11:00 – 17:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 6 €
Erwachsene mit Ostseecard 5 €
Kinder bis 14 Jahre in Begleitung Erwachsener frei
Jugendliche, Studenten und Behinderte 3,50 €
Mitglieder des Heimatverein Travemünde e. V. 2 €
Ort: Seebadmuseum Travemünde, Torstr. 1, gegenüber der St Lorenz-Kirche, 23570 Lübeck-Travemünde
www.heimatverein-travemuende.de
Foto © K. E. Vögele
noch bis 31. August 2024
Kinderausstellung:
Von Murmelbildern und Glückskeksen
Vom 20. Juni bis einschließlich Samstag, 31. August 2024, ist eine kleine Ausstellung von Bildern, gefertigt von Kindern der Dom-Schule, im St. Annen-Museum zu sehen.
Mit der Serie „Murmelbilder“ endet zu den Sommerferien nach acht Jahren das Projekt „Glückskekse“. Es war von der Museumsdirektorin Dr. Dagmar Täube in eigener ehrenamtlicher Arbeit ins Leben gerufen worden. Die Idee dahinter war, Kindern mit und ohne Migrationshintergrund das St. Annen-Museum als einen spannenden Ort zum Spielen und Entdecken nahezubringen und auch neue Freundschaften untereinander zu ermöglichen.
„Alle Kinder sammeln etwas, und daraus entstehen die schönsten Spiele und Geschichten. Damit ist jedes Kind ganz nah an der Grundidee des Museums“, meint Täube. Gemeinsam mit dem Schulsozialarbeiter Torsten Hößler sind Schüler:innen der Marien-Schule seit 2017 jede Woche ins Museum gekommen und haben diesen für sie fremden Ort lieben gelernt. Vor vier Jahren kamen dann auch Kinder der Dom Schule dazu und mit ihnen Schulsozialarbeiter Martin Kürle.
Der Verein Lübecker Kinder e. V. hat die nötige Unterstützung gegeben, dass zugleich auch die Museumspädagogin Cornelia Nicolai ins Boot kommen konnte.
Die Kinder sind stolz, dass sie nun mit selbst gefertigten Bildern ihre selbst kuratierte Ausstellung im Foyer eines richtigen Museums zeigen dürfen.
Öffnungszeiten:
01.04. – 31.12.:
dienstags – sonntags 10:00 – 17:00 Uhr
Eintritt:
Tageskarte – Lübeck Day Pass 12 €
Der Lübeck Day Pass ist die Tageskarte für alle im Verbund der Lübecker Museen zusammengeschlossenen Museen. Gültig für beliebig viele Besuche am gebuchten Tag. Das Ticket ist nicht übertragbar. Der Pass gilt für folgende Museen: Buddenbrookhaus | Günter Grass-Haus | Katharinenkirche | Museum Behnhaus Drägerhaus | Museum für Natur und Umwelt | Museum Holstentor | Museumsquartier St. Annen | Kunsthalle St. Annen und St. Annen-Museum | Völkerkundesammlung
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren | Schüler:innen, Student:innen und Auszubildende | FSJler:innen (Freiwilliges Soziales Jahr) | Inhaber:innen der LübeckCard und der Ehrenamtskarte | Schwerbehinderte mit mind. 50 % GdB und ihre Begleitperson (B) | Mitglieder folgender Verbände: Verein der Freunde der Museen der Hansestadt Lübeck e.V. | Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. | Deutscher Museumsbund e.V. | ICOM (International Council of Museums)
Ort: St. Annen-Museum, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
https://st-annen-museum.de
Foto © St. Annen-Museum
noch bis 01. September 2024
„Grundwasser lebt!“
Vom 03. Februar bis 01. September 2024 ist im Lübecker Museum für Natur und Umwelt die große Sonderausstellung „Grundwasser lebt!“ des Senckenberg Museums für Naturkunde Görlitz zu sehen.
Grundwasser ist eine unverzichtbare Ressource, über die nur wenig Kenntnis herrscht. Die Schau informiert nicht nur über Entstehung, nachhaltige Nutzung und Schutz des Grundwassers, sondern auch über dessen Bedeutung als Lebensraum für Organismen, die sich über Jahrmillionen an diese lichtlose, nährstoffarme und temperaturkonstante Umgebung angepasst haben. „Grundwasser lebt!“ bietet neue und überraschende Einblicke in einen verborgenen Lebensraum mit großer Wichtigkeit.
Die Ausstellung präsentiert vier zentrale Themen: Im Abschnitt „Grundwasser in Raum und Zeit“ geht es um Bildung, globale Verteilung, Verfügbarkeit und Alter von Grundwasser. Es werden die Einbindung des Grundwassers in den globalen Wasserkreislauf, der Landschaftswasserhaushalt sowie die verschiedenen Grundwasserleiter thematisiert. Die Grundwasserbilanz der letzten Jahrzehnte in Deutschland und das Vorkommen von Nitrat im Grundwasser werden ebenso vorgestellt.
In „Grundwasser als Lebensraum“ werden die im Grundwasser lebenden Tiere und ihre biologischen Anpassungen und Besonderheiten präsentiert und die Funktionen der Lebensgemeinschaft bei der Grundwasserreinigung und als lebende Verschmutzungsindikatoren erläutert. Es werden die Bindung der Organismen an verschiedene Wasserkörper, Forschungsergebnisse mit Umwelt-DNA-Methoden sowie Evolutionsereignisse und deren zeitlich-räumlicher Verlauf dargestellt.
„Mensch und Grundwasser“ beleuchtet Nutzung, Verbrauch, Nährstoffeinträge, Bodenversiegelung und Klimawandel mit Hilfe von Kommentaren von Expert:innen aus Forschung und Versorgungsunternehmen. Auch um den Handel mit Wasser in Gütern wie Fleisch oder Kleidung geht es.
Im Teil „Perspektiven der Nachhaltigkeit“ schließlich werden Handlungsmöglichkeiten für eine nachhaltige Nutzung der Ressource Grundwasser privat, in Landwirtschaft und Industrie vorgestellt. Renaturierung, Tröpfchenbewässerung, Schwammstädte und mehr stehen beispielhaft für zukunftsfähige Strategien.
Die moderne, viersprachige Ausstellung bietet mithilfe innovativer Technik verschiedene interaktive Stationen für Besucher:innen jeden Alters, so zum Beispiel eine virtuelle U-Boot-Fahrt im Grundwasser und ein Augmented Reality-Sammelspiel.
Das digitale U-Boot ist eines der Highlights der Wanderausstellung. Die Museumsgäste können es selbst durch eine Grundwasserhöhle steuern und so die faszinierende virtuelle Wasserwelt samt ihren Bewohnern erkunden. Auf die Größe einer Assel geschrumpft, begegnen sie winzigen, staunenswerten Zeitgenossen wie der Brunnenschnecke, dem Urringelwurm oder dem Grottenolm auf Augenhöhe. Taktile Modelle ermöglichen allen Gästen gleichermaßen das Begreifen von Grundwassertieren und Grundwasserleitern. Zudem sind Fotografien von Grundwassertieren eindrucksvoll auf hinterleuchteten Stoffbannern zu bestaunen.
Die Ausstellung thematisiert auch grundlegende Begriffe der Hydrogeologie. So gibt eine interaktive Animation einen vereinfachten Einblick in die hochkomplexen Zusammenhänge des Landschaftswasserhaushaltes und vermittelt spielerisch den Zusammenhang zwischen Dürre, Starkregen, Hochwasser und niedrigem Grundwasserspiegel. Die Auswirkungen des Klimawandels und aktuelle Forschungsergebnisse werden zudem auf einem Medientisch durch Karten ortsbezogen in verschiedenen Ebenen visualisiert.
Aktuelle Bezüge bieten auch die Interviews mit Vertreter:innen der Wissenschaft und der Wasserämter, die zu Themen wie Trockenheit, Forschung und Gesetzeslage sprechen. Auf den Tafeln werden all diese Themen aufgegriffen und in einfach gehaltener Sprache ausgeführt. Alle Texte sind über QR-Codes auf Deutsch, Englisch, Französisch und Polnisch sowie mit Screenreader abrufbar. So kann ein internationales Publikum Grundwasser als vielfach übersehenen Teil von Klima-, Arten- und Naturschutz sowie als Lebensraum kennenlernen.
Die Bewohner des Grundwassers sind auch außerhalb des Museums zu finden: Das Augmented Reality-Sammelspiel „StyGo!“ lädt zu einem Spaziergang über die Lübecker Altstadtinsel ein, bei dem an 17 Punkten digitale Karten mit Grundwassertieren gesammelt werden können, die sich in der Ausstellung wiederfinden.
Die Schau wurde von einem Team unter der Leitung des ehemaligen Direktors des Senckenberg Museums für Naturkunde Görlitz Prof. Dr. Willi Xylander erarbeitet. Kuratiert und koordiniert hat seine Frau, die Biologin Helga Zumkowksi-Xylander.
„Grundwasser lebt!“ wurde von u.a. vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Die Präsentation in Lübeck wurde von der Possehl-Stiftung, der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck und des Fördervereins des Museums für Natur und Umwelt Lübeck e. V. unterstützt.
Katalog:
Zur Ausstellung ist ein Katalog mit dem Titel „Grundwasser lebt!“ erschienen, der für 4,50 € im Museumsshop zu erwerben ist.
Begleitprogramm:
Begleitend zur Ausstellung finden zahlreiche Veranstaltungen statt, wie zum Beispiel öffentliche Führungen, Fortbildungen und Vorträge. Diese sind tagesaktuell der Homepage des Museums für Natur und Umwelt zu entnehmen.
Öffnungszeiten:
Di – Fr 09:00 – 17:00 Uhr
Sa und So 10:00 – 17:00 Uhr
an Feiertagen 10:00 – 17:00 Uhr
Feiertage:
geschlossen am: 1.1., 24.12., 25.12. und 31.12.
geöffnet: Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag, Tag der Arbeit, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Tag der Deutschen Einheit, Reformationstag und Zweiter Weihnachtsfeiertag
Eintritt:
Erwachsene 6 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2 €
Ermäßigte 3 €
Ort: Museum für Natur und Umwelt, Musterbahn 8, 23552 Lübeck
www.museum-fuer-natur-und-umwelt.de
Foto © Museum für Natur und Umwelt Lübeck
noch bis 01. September 2024
»Von hier nach dort«
Sonderausstellung bringt Navigation auf den Weg
Wie orientiert man sich zur See und auf dem Land?
Welche Navigationstechniken haben die Menschen früher benutzt und woher weiß Google Maps eigentlich, wo man ist?
Diesen Fragen geht das Europäische Hansemuseum in Lübeck (EHM) vom 18. Februar bis 01. September 2024 in seiner neuen Sonderausstellung nach. »Von hier nach dort – unterwegs mit Kompass und Navi!« rückt das Thema Navigation in den Fokus, das auch eng mit der Geschichte des Hansehandels verbunden ist. Mit ihren zahlreichen Mitmachstationen richtet sich die Ausstellung speziell an Kinder, Jugendliche und Familien.
Die interaktive Wanderausstellung »Von hier nach dort« wurde mit dem Ziel entwickelt, die Themen Navigation und Orientierung kindgerecht und spielerisch zu vermitteln und geht speziell auf die Lernbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ein. Nach dem Motto »Verstehen durch Ausprobieren« bietet sie Kindern ab acht Jahren an zahlreichen Mitmachstationen Möglichkeiten, ihr Wissen zu testen, zu lernen und zu verstehen. Die Kernfragen »Wo bin ich?«, »Wo ist mein Ziel?«, »Wie komme ich dorthin?« und »Wie beschreibe ich den Weg dorthin?« stellen die Essenz der Navigation dar, die durch das Stellen und Beantworten dieser Fragen in der Ausstellung erfahrbar wird.
Navigation und Hanse
Und ganz nebenbei zeigt die Sonderausstellung die Geschichte und Navigationstechniken vom Mittelalter bis heute. Kinder und Erwachsene erfahren, was ein Sextant ist, wie man Handlot und Kompass benutzt, was man an einer Seekarte ablesen kann und wie sich Navigationsprogramme bis heute entwickelt haben.
Da das Thema Navigation auch eng mit der Geschichte des Hansehandels verbunden ist, wurde die Schau für Lübeck eigens um diesen Aspekt ergänzt. Ein besonderes historisches Objekt – ein Seebuch aus dem 15. Jahrhundert – mit dem sich die Hansekaufleute lange Zeit auf See orientierten, veranschaulicht diesen Teil der Navigationsgeschichte.
Ein Team von besonderen Charakteren begleitet die Entdecker:innen auf ihrem Weg durch die Ausstellung: Ein mittelalterlicher Steuermann, eine Astronautin, ein Storch, zwei Seglerinnen und ein Kartograph geben nützliche und unterhaltsame Tipps, die im Alltag angewendet werden können. Ihre besonderen Navigationsfähigkeiten helfen zudem dabei, Aufgaben in der Ausstellung zu lösen. So können Kinder an einem Maltisch eine eigene Landkarte zeichnen oder an der partizipativen Station im Eingangsbereich eine Wegbeschreibung zu unserem Museum anfertigen und auf diese Weise selbst Teil der Ausstellung werden.
Rahmenprogramm mit kostenfreien Angeboten für Schulen und Jugendgruppen
Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Workshops, Vorträgen, Filmvorführungen und Kindergeburtstagen sowie Angeboten für Schulklassen ergänzt die Sonderausstellung. Neben dem freien Museumseintritt, der für Kinder bis 18 Jahre gilt, bietet das EHM auch das Programm zu dieser Mitmach-Ausstellung für Schulklassen sowie für Jugend- und Sportvereine kostenfrei an, um so möglichst vielen Kindern und Jugendlichen unabhängig vom sozialen oder familiären Umfeld eine Teilnahme zu ermöglichen. Zur Unterstützung wurde auch dieses Mal ein Spendenaufruf gestartet – gespendet werden kann ganz einfach über die Homepage des Museums.
Die interaktive Wanderausstellung wurde von vier norddeutschen Museen – dem Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven, dem Focke-Museum Bremen, der Stiftung Historische Museen Hamburg (Altonaer Museum, Projekt Deutsches Hafenmuseum) und dem Europäischen Hansemuseum – gemeinsam entwickelt. Nach der ersten Station in Bremen im März 2022 und einem Sommer in Hamburg ist »Von hier nach dort« ab Februar 2024 in Lübeck zu erleben, bevor die Ausstellung im Oktober 2024 ihr Ziel in Bremerhaven erreicht.
Öffnungszeiten:
täglich 10:00 – 18:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 6,00 €
Ermäßigte 4,00 €
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren 0,00 €
Ort: Europäisches Hansemuseum, An der Untertrave 1, 23552 Lübeck
www.hansemuseum.eu
Foto © Lena Morgenstern
noch bis 08. September 2024
„Tierbilder“
– Gemälde der Düsseldorfer Malerschule
aus der Sammlung der Dr. Axe-Stiftung
Die beiden Sommerausstellungen in Eutin widmen sich in diesem Jahr auf zwei Etagen dem Thema „Tiere in der Bildenden Kunst“.
Im Erdgeschoss wird ab dem 30. Juni 2024 eine facettenreiche Auswahl von Tierbildern der im 19. Jahrhundert international bekannten Düsseldorfer Malerschule gezeigt. Diese Darstellungen lassen sich nicht allein einer bestimmten Gattung wie der reinen Tiermalerei zuordnen; vielmehr sind sie häufig ein fester Bestandteil des Bildgeschehens auch in der Landschafts-, Genre- und Militärmalerei.
Die Wiedergabe von Tieren – ob Pferde in Schlachtenbildern, Nutztiere in der Landwirtschaft, Wildtiere in der Natur oder Bilder von Haustieren in ihrer heimischen Umgebung – erfreute sich von jeher großer Beliebtheit beim Publikum. Insbesondere aber das Bürgertum des 19. Jahrhunderts schätzte die unterschiedlichen künstlerischen Darstellungsweisen von Tieren, nahmen sie im alltäglichen Leben der damaligen Stadt- und Landbevölkerung doch noch einen viel höheren Stellenwert ein als heutzutage.
Die Bandbreite der präsentierten Arbeiten reicht vom klassischen Tierporträt über humoristische oder rein naturalistische Darstellungen bis hin zur sinnbildlichen Einbindung eines Tieres in einen inhaltlichen Kontext. Es sind herausragende Werke von bekannten Vertreterinnen und Vertretern der Düsseldorfer Malerschule wie August Deusser, Julius Paul Junghanns, Carl Jutz d. Ä., German Grobe, Adolf Lins, Clara von Wille und vielen mehr, die in der Ausstellung vorgestellt werden und allesamt aus der Sammlung der Dr. Axe-Stiftung Bonn stammen.
Die Dr. Axe-Stiftung mit Sitz in Bonn wurde im Jahr 1997 von Dr. Hans Günther Axe (1920–2008) gegründet, der nach dem Zweiten Weltkrieg ein erfolgreiches Versicherungsmaklerunternehmen aufbaute. Die Dr. Axe-Stiftung übernahm 2008 das Lebenswerk des Stifters und führt es seitdem in seinem Sinne weiter. Sie ist auf ein breites Spektrum gemeinnütziger, sozialer und mildtätiger Zwecke ausgerichtet. Mit dem 2011 eröffneten Hasenberghof in Kronenburg/Eifel verfügt die Stiftung über ein außergewöhnliches, von Dr. Axe ausgewähltes Domizil, das die Verbindung höchst unterschiedlicher Stiftungszwecke zulässt. In dem dort neu eingerichteten Kunstkabinett finden regelmäßig wechselnde Ausstellungen mit Gemälden aus der Sammlung der Dr. Axe-Stiftung statt, deren Schwerpunkt auf Werken der Düsseldorfer Malerschule liegt. Dr. Axe besaß selbst Werke von Künstlern wie Andreas und Oswald Achenbach, die den Grundstock der Sammlung der Dr. Axe-Stiftung bilden. Die bestehende Sammlung wird durch Neuankäufe ständig erweitert und auch an andere Museen und Institutionen ausgeliehen.
Öffnungszeiten:
03. März – 31. Oktober:
dienstags – sonntags/feiertags: 11:00 – 17:00 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 3,00 €, Kinder bis 14 Jahre frei
Ort: Ostholstein-Museum Eutin, Schlossplatz 1, 23701 Eutin
www.oh-museum.de
Foto © Dr. Axe-Stiftung Bonn
noch bis 31. Dezember 2024
Interimsausstellung
“Buddenbrooks im Behnhaus”
Tony Buddenbrook heißt ab sofort ihre Gäste im Behnhaus willkommen
Endlich kann mit der Wiederöffnung der LÜBECKER MUSEEN seit dem 12. Mai 2020 auch die bereits Ende März fertig gestellte Ausstellung „Buddenbrooks im Behnhaus“ der Öffentlichkeit
präsentiert werden.
Seit das Buddenbrookhaus nach seiner rauschenden Umzugsparty am 28. und 29 Dezember 2019 seine Pforten in der Mengstraße 4 für den umfassenden Umbau schließen musste, wurde an der Interimsausstellung im Museum Behnhaus Drägerhaus gefeilt.
„Wir freuen uns, nun endlich die Buddenbrooks an ihrem neuen Standort zu zeigen. Wer die Inhalte des Romans und das bürgerliche Leben der Manns in Lübeck darstellen will, der kann keinen besseren Ort als das Behnhaus finden. Hier gehen das großbürgerliche Wohnumfeld und die bedeutende Kunst des 19. Jahrhunderts und der klassischen Moderne eine Symbiose ein wie kaum an einem Ort“, so der Leitende Direktor der LÜBECKER MUSEEN, Prof. Dr. Hans Wißkirchen.
Durch die Ausstellung führt Antonie „Tony“ Buddenbrook, Protagonistin aus Thomas Manns weltberühmtem Roman „Buddenbrooks“. Diese Romanfigur schien zur Präsentation der Ausstellung aufgrund ihrer Lust am Erzählen, ihrer Begeisterungsfähigkeit für Neues sowie ihres Engagements für Familie und Stadt bestens geeignet.
In einer Art „Homestory“ erzählt sie von den Romanen „Buddenbrooks“ und „Professor Unrat“, von den Schriftstellern Thomas und Heinrich Mann und vom bürgerlichen Leben im 19. Jahrhundert. Wie sah das Leben in Lübeck zu dieser Zeit aus, was bedeutete die Stadt für die Brüder und wie wurde sie Literatur? Tony lädt die Besucher:innen zu einer Zeitreise ins Lübeck der Buddenbrooks und der Manns ein. Dabei wird schnell klar, warum ausgerechnet das Museum Behnhaus Drägerhaus zur Kulisse für diese Interimsausstellung wurde: in den Räumen des klassizistischen Stadtpalais kann die Lebenswelt der Buddenbrooks authentisch erlebt werden. Tonys Anspruch an Vornehmheit wird dabei ebenfalls entsprochen. Bereits bei der Buddenbrooks-Neuverfilmung von Heinrich Breloer aus dem Jahre 2008 wurden einzelne Szenen im Behnhaus gedreht.
Die Ausstellung erstreckt sich über die historischen Wohnräume des Behnhauses im Erdgeschoss und beginnt in der Diele, wo aus der Perspektive Tony Buddenbrooks die Entstehungsgeschichte des Romans erläutert und Bezüge zu realen Vorbildern der Romanfiguren und damit natürlich auch zur Familiengeschichte der Manns hergestellt werden.
Neben der ehrerbietenden Familienbibel der Manns ist hier auch eine Tabakdose mit Darstellung einer Wintertroika ausgestellt, die vermutlich als Mitbringsel eines russischen Kunden im 19. Jahrhundert in den Mannschen Familienbesitz gekommen ist. Zuletzt befand sich die Tabakdose im Besitz von Lisa Dräger, die sie von der mit ihr befreundeten Ilse Mann geschenkt bekam. Als Leihgabe von Lisa Dräger wurde die Dose schon einmal in den frühen 1990er Jahren im Drägerhaus ausgestellt und ist damit nun gewissermaßen ins Haus „zurückgekehrt“.
Als weitere Kuriosität der Interimsausstellung gilt ein Fächer, der als Requisit in der Verfilmung von „Buddenbrooks“ 2008 von Jessica Schwarz als Tony Buddenbrook getragen wurde. Er ist mit einem Lübeck-Panorama gemalt und fasst so verschiedene, sich überlagernde Ebenen der Ausstellung zusammen: Fakt und Fiktion, Ortsgebundenheit und mediale „Emanzipation“ der Geschichte, Vergangenheit und ihre Übertragung in die Gegenwart.
Zu den Highlights der Ausstellung zählt außerdem ein Klingelzug aus dem 19. Jahrhundert, mit dem die Familie Mann nach den Dienstboten geläutet haben soll und der nun erstmals museal präsentiert wird. Mit seinen 2,22 Meter Länge und der reichen Wollstickerei mit Glasperlen ist er ein besonders schönes Exponat, das viel über das Leben im Lübecker Patriziat erzählt.
Für die Ausstellung „Buddenbrooks im Behnhaus“ wurde eigens ein eGuide konzipiert, mit dessen Hilfe man sich per App kostenlos auf dem eigenen Smartphone auch in Corona-Zeiten sicher durch die Ausstellung führen lassen kann und dennoch nicht auf wertvolle Hintergrundinformationen zu verzichten braucht.
Am 09. Juni 2020 eröffnet außerdem direkt zwischen Marienkirche und Rathaus unter dem Titel „Buddenbrooks am Markt“ ein Infocenter mit Museumsshop, in dem nicht nur Souvenirs des Buddenbrookhauses erstanden, sondern auch umfassende Informationen zum Stand des Umbaus des berühmten Literaturmuseums eingeholt werden können.
Öffnungszeiten:
01.04. – 31.12. Dienstag – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr
01.01. – 31.03. Dienstag – Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 8 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €
Ermäßigte 4,- €
Ort: Museum Behnhaus Drägerhaus, Königstraße 9-11, 23552 Lübeck
www.museum-behnhaus-draegerhaus.de
noch bis 05. Januar 2025
„GRASS TANZBAR“
Günter Grass war nicht nur ein großartiger Wort- und Bildkünstler, sondern auch ein leidenschaftlicher Tänzer. Ab 28. März 2024 widmet sich daher die neue Ausstellung „GRASS TANZBAR“ im Lübecker Günter Grass-Haus dem Thema Tanz. Wie und wann Günter Grass das Tanzen gelernt hat, welchen Einfluss das Ballett auf sein Werk hatte und was der Autor über die Loveparade in Berlin geschrieben hat – darüber informiert diese ungewöhnliche Schau, in der die Exponate und die Besucher:Innen selbst in Bewegung geraten. Sie ist bis 05. Januar 2025 in Lübeck zu sehen.
Die Ausstellung zeigt zahlreiche Manuskripte sowie Grafiken, Lithografien und Plastiken des Grafikers, Malers, Bildhauers und Schriftstellers zum Thema Tanz. Ein Highlight im Raum ist eine Drehbühne mit einer Bar. Hier können die Besucher:innen Platz nehmen, Getränke der Firma VOELKEL zu sich nehmen, miteinander ins Gespräch kommen und sich von einer Themenecke zur nächsten drehen lassen. Die Ausstellung wurde von dem renommierten Berliner Designer Matthias Kaminsky gestaltet. Die Kurator:innen sind Katrin Wellnitz, Julia Wittmer und Dr. Jörg-Philipp Thomsa.
Die Schau ist in drei Themenblöcke gegliedert: „Eine tanzwütige Zeit“, „Der Mensch als Tanzmaschine“ und „Letzte Tänze“, analog zu den Lebensstationen von Günter Grass, die mit Tanz zu tun haben. Zunächst geht es um seine ersten Tanzversuche als Jugendlicher, geführt von „vereinsamten Soldatenbräuten“. Es folgen die „tanzwütigen“ Nachkriegsjahre, in denen Grass die Wochenenden durchtanzte, sowie seine ersten Begegnungen mit dem Ballett durch seine erste Frau Anna, die bei Mary Wigman in Berlin Ausdruckstanz studierte. Sie inspirierte ihn dazu, sich mit dem Tanz und speziell dem Ballett sowohl künstlerisch als auch theoretisch zu beschäftigen. Grass schrieb Ballettstücke, zeichnete oder modellierte tanzende Figuren und schrieb einen seiner ersten Essays: „Die Ballerina“ (1956). Im Roman „Hundejahre“ (1963) beschreibt er die Entstehung von immer komplexeren mechanischen Vogelscheuchen, die einerseits in Perfektion tanzen, andererseits zum Abbild des nationalsozialistischen Menschen werden. 2003 schließlich veröffentlichte Günter Grass den Text-Bild-Band „Letzte Tänze“. Dafür töpferte er Tanzpaare aus Ton, fertigte Kohlezeichnungen und Lithografien an und dichtete dazu – eine Hommage an die Liebe und den Tanz.
Mit verschiedenen medialen Präsentationsformen wie Videoinstallationen und Soundduschen beleuchtet das Günter Grass-Haus auf kurzweilige Art zahlreiche Facetten des Tanzens. Auf zwei Monitoren ist Günter Grass selbst beim Tanzen zu sehen. Selbstverständlich stehen neben fröhlichen Motiven auch politische Aspekte des Tanzens im Fokus. Im Roman „Die Blechtrommel“ lässt der Autor den kleinen Oskar Matzerath mit seiner Trommel eine nationalsozialistische Versammlung sprengen, indem er die Nationalsozialisten im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Takt bringt und sie Charleston und Walzer tanzen lässt. Diese berühmte Tribünen-Szene zeigt ein von der Illustratorin und Figurenbauerin Sara-Christin Richter entworfenes Diorama.
Eine Filmcollage des Hamburger Künstlers Mikhele Apitzsch greift die gesellschaftliche Dimension des Tanzens in unterschiedlichen Ländern auf. Wie politisch Tanz- und Musikveranstaltungen werden können, ist gerade durch Angriffe auf Vergnügen in der jüngsten Geschichte in Paris 2015, Israel 2023 und Moskau 2024 schmerzhaft zu beobachten gewesen.
Die ganz jungen Gäste werden mithilfe eines eigenen Ausstellungshefts kindgerecht durch die märchenhaften Gefilde der Tanzwelt von Günter Grass geführt.
Begleitprogramm:
Selbstverständlich sollen Interessierte auch selbst das Tanzbein schwingen! So wird es im Rahmen des Hansekulturfestivals am 08. Juni 2024 die Möglichkeit geben, zusammen mit ca. 200 Menschen auf dem Lübecker Rathausmarkt unter dem Motto „LÜBECK TANZT MITEINANDER“ gemeinsam zu tanzen. Darüber hinaus sind ein Poetry Slam mit Sebastian 23, Annalisa Tuczek, Sandra Da Vina, Stef, Arielle Cottingham, Jens Ketelsen und Tilo Strauss sowie ein Kinderfest am 14. Juli 2024 geplant.
Öffnungszeiten:
01.01. – 31.03. Dienstag – Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr
01.04. – 31.12. Montag – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr
Feiertage
Geschlossen am : 24.12., 25.12, 31.12 und 01.01.
Geöffnet: Karfreitag , Ostersonntag, Ostermontag, Tag der Arbeit, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag , Tag der Deutschen Einheit , 2. Weihnachtsfeiertag
Eintritt: Erwachsene 8 €, Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren frei, Ermäßigte frei
Ort: Günter Grass-Haus, Glockengießerstraße 21, 23552 Lübeck
https://grass-haus.de
Foto © Günter und Ute Grass Stiftung
noch bis 02. Februar 2025
„Unsere Wakenitz – 25 Jahre Naturschutzgebiet“
Ab Samstag, 27. April 2024, präsentiert das Lübecker Museum für Natur und Umwelt die Ausstellung „Unsere Wakenitz – 25 Jahre Naturschutzgebiet“. Diese widmet sich dem kleinen Nebenfluss der Trave und dem dazugehörigen einzigartigen Naturschutzgebiet.
In der Schau zeigt eine Gruppe von Naturfreund:innen eindrucksvolle Bilder von Flora und Fauna des Areals, das seit 1999 unter Schutz steht. Von häufigen bis seltenen Pflanzen, Vögeln, Insekten, Amphibien und Reptilien über mikroskopische Aufnahmen bis hin zu einem Drohnenfilm des Flusslaufs von Rothenhusen bis zur Stadtwakenitz – die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in das Gebiet und zeigt zugleich Perspektiven für einen verantwortungsvollen Umgang damit auf.
Kuratiert wurde sie von Nils Heck, dem wissenschaftlichen Mitarbeiter des Museums für Natur und Umwelt. Das Material dafür wurde von den ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen Rolf Albert, Jörg Clement, Dr. Jürgen Ibs, Sabine Jebens-Ibs und Günter Werner zusammengestellt.
Am 20. April 1999 wurde die Landesverordnung über das Naturschutzgebiet „Wakenitz“ erlassen, um die vielfältige Flusslandschaft mit ihrer charakteristischen Pflanzen- und Tierwelt zu schützen. Das 607 Hektar große Gebiet umfasst die Wakenitzniederung bis hin zum Ratzeburger See, das Teufelsmoor und die Herrnburger Dünen. Hier finden sich Bruch-, Feucht- und Steiluferwälder, Niederungsgrünland und Niedermoorflächen, Hochstaudenfluren, Magergras- und Trockenwaldflächen, die eines der artenreichsten Naturschutzgebiete Schleswig-Holsteins ausmachen.
Neben verschiedenen Präparaten sowie Text- und Bildtafeln bietet die Ausstellung „Unsere Wakenitz – 25 Jahre Naturschutzgebiet“ einige interaktive Elemente, beispielweise einen Touch-Display, bei dem die Besucher:innen anhand einer Karte der Wakenitz gezielt Informationen zu den einzelnen Flussabschnitten abrufen können. Auch kurze Videos vom Unterwasserleben (Plankton, Fische, etc.) gibt es zu sehen.
Die Schau bietet einen vertieften Blick auf die Veränderungen, die das Naturschutzgebiet durchgemacht hat. Der Rückgang von Schilfflächen und das Verschwinden von bestimmten Tierarten werden ebenso thematisiert wie die Belastung durch Nährstoffe und Pestizide. Zudem werden Störungen des Ökosystems durch Freizeitaktivitäten und die Auswirkungen der A20-Trasse, die durch das Gebiet verläuft, beleuchtet.
Auch Forschungsprojekte zu den Ursachen der negativen Entwicklungen werden vorgestellt: Die Ausstellung geht dem Schilfsterben auf den Grund und erklärt, wie Überdüngung und der Klimawandel dazu beitragen.
Die langjährigen biologischen und chemischen Untersuchungen durch Schüler:innen des Thomas Mann-Gymnasiums in Zusammenarbeit mit dem Lübecker offenen Labor (LoLa) an der Universität zu Lübeck fließen in diese Betrachtung ein und werden gewürdigt. Unter dem Motto „Vom Wissen zum Handeln“ werden abschließend Vorschläge unterbreitet, wie das einzigartige Gebiet nachhaltig geschützt werden kann.
Jörg Clement und Rolf Albert von der Bürgerinitiative „Rettet die Wakenitz“ haben über Jahrzehnte Messungen an der Wakenitz durchgeführt und das „Schilfprojekt“ an der Thomas-Mann-Schule betreut. Jörg Clement dazu: „Ich bin an der Wakenitz aufgewachsen und habe den Wandel dieses Lebensraums hautnah erlebt. Als Naturschutzbeauftragter der Hansestadt Lübeck habe ich mich viele Jahre dafür eingesetzt, dass die Wakenitz intensiver und nachhaltiger geschützt wird. Hoffentlich trägt die Ausstellung dazu bei, dass wir uns der Verantwortung für die Natur bewusst werden.“
Der Kurator der Ausstellung Nils Heck, Biologe und wissenschaftlicher Volontär am Museum, freut sich, im Rahmen der Vorbereitung der Schau selbst noch viel Neues über die heimische Artenvielfalt gelernt zu haben. „Ob über heimische Libellen und Amphibien, Gewässerökologie oder Renaturierungsmaßnahmen – die Ausstellung deckt das komplette Themenspektrum rund um dieses wunderbare Naturschutzgebiet ab und es gibt viel zu entdecken!“
Die Ausstellung wurde von der Possehl-Stiftung, der von Keller-Stiftung, dem NABU Lübeck, der Bürgerinitiative „Rettet die Wakenitz“, dem Lübecker offenen Labor der Universität zu Lübeck und der Technischen Hochschule Lübeck gefördert und unterstützt.
Begleitprogramm:
Begleitend zur Ausstellung finden zahlreiche Veranstaltungen statt wie zum Beispiel öffentliche Führungen und Vorträge. Diese sind tagesaktuell der Homepage des Museums für Natur und Umwelt zu entnehmen.
Öffnungszeiten:
dienstags – freitags 09:00 – 17:00 Uhr
samstags und sonntags 10:00 – 17:00 Uhr
an Feiertagen 10:00 – 17:00 Uhr
Feiertage
Geschlossen am: 01.01., 24.12., 25.12. und 31.12.
Geöffnet: Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag, Tag der Arbeit, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Tag der Deutschen Einheit, Reformationstag und Zweiter Weihnachtsfeiertag
Eintritt: Erwachsene 6 €
Freier Eintritt für: Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren | Schüler:innen, Student:innen und Auszubildende | FSJler:innen (Freiwilliges Soziales Jahr) | Inhaber:innen der LübeckCard und der Ehrenamtskarte | Schwerbehinderte mit mind. 50 % GdB und ihre Begleitperson (B) | Mitglieder folgender Verbände: Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. | Deutscher Museumsbund e.V. | ICOM (International Council of Museums)
Ort: Museum für Natur und Umwelt, Musterbahn 8, 23552 Lübeck
https://museum-fuer-natur-und-umwelt.de
Foto © Rolf Albert Museum für Natur und Umwelt
05. Juli – 13. Oktober 2024
„Affe, Pferd und Elefant …“
Tierplastiken des Bildhauers Hans Joachim Ihle (1919-1997)
Die beiden Sommerausstellungen in Eutin widmen sich in diesem Jahr auf zwei Etagen dem Thema „Tiere in der Bildenden Kunst“.
In seinem Dachgeschoss stellt das Ostholstein-Museum den Bildhauer Hans Joachim Ihle (1919-1997) vor, der sich Zeit seines Lebens der Darstellung von Tieren vornehmlich in Bronze und Marmorstuck widmete.
Zahlreiche Arbeiten des Künstlers befinden sich heutzutage in privaten Sammlungen, aber auch im öffentlichen Raum ist der Bildhauer mit überaus eindrucksvollen Werken vertreten. Zu seinen bis heute wohl bekanntesten gehören das dreißig Meter lange, mit Fischen, Reptilien und Amphibien versehene Ziegelband am Neubau des Berliner Aquariums sowie die mit Reliefs gestaltete Frontwand und das Elefanten-Tor des Berliner Zoos, bei dessen Wiederaufbau Hans Joachim Ihle die künstlerische Leitung innehatte und das heute als ein Wahrzeichen Berlins gilt. Zudem hatte er maßgeblichen Anteil an den langjährigen Wiederaufbau- und Restaurierungsarbeiten des im Krieg größtenteils zerstörten Charlottenburger Schlosses.
Aber auch im Bereich der freistehenden Skulptur und der Kleinplastik schuf Hans Joachim Ihle ein umfassendes Werk. Seine Tierdarstellungen bewegen sich durch die Jahrzehnte hindurch zwischen naturgetreuer Wiedergabe und vereinfachend-abstrahierender Formgebung. Dabei widmete er sich heimischen Tieren ebenso wie Tieren aus fernen Ländern, die er auf seinen Reisen kennengelernt und eingehend studiert hatte. Auf Grundlage seiner genauen Beobachtungen gelang es ihm bei seinen Skulpturen stets, das Charakteristische eines Tieres – ob in Ruhe oder in Bewegung – herauszuarbeiten.
Die Ausstellung zeigt mit einer reichen Auswahl an Bronzen und Skulpturen in Marmorstuck die Bandbreite im bildhauerischen Werk Hans Joachim Ihles. So finden sich in Eutin Pferde und Elefanten, Kröten und Affen, Esel und Ameisenbären… ein museales Stelldichein der kleinen und großen Tierwelt!
Eröffnung am 04. Juli 2024 um 18:00 Uhr
Nach einer Begrüßung durch Herrn Sebastian Schmidt, 1. stellvertretender Landrat des Kreises Ostholstein, und Museumsleiterin Frau Dr. Julia Hümme wird Frau Sophie Matuszczak M.A., Kuratorin des Ostholstein-Museums, in die Ausstellung einführen. Musikalisch begleitet wird die Eröffnung durch Herrn Sebastian Freyer (Gitarre) von der Kreismusikschule Ostholstein.
Öffnungszeiten:
03. März – 31. Oktober:
dienstags – sonntags/feiertags: 11:00 – 17:00 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 3,00 €, Kinder bis 14 Jahre frei
Ort: Ostholstein-Museum Eutin, Schlossplatz 1, 23701 Eutin
www.oh-museum.de
Foto © Ostholstein-Museum
06. bis 15. und am 17. Juli 2024
MEGAPHONiKA bringt starke Kinderrechte ins Rollen
Kinderrechte-Mitmach-Ausstellung
Die Initiative Megaphonika lädt zur Vernissage einer einzigartigen Ausstellung ein, die die Kinder- und Jugendperspektive auf die Kinderrechte in den Fokus rückt.
Die Exponate der Ausstellung wurden in Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie diversen Partnerinstitutionen aus Lübeck entwickelt. Sie bieten die Möglichkeit, Kinderrechte auf kreative und interaktive Weise zu erkunden. Ob eine Kinderrechte-Dusche, ein XXL-Puzzle oder eine Hörbox: Deutlich wird, warum Kindern und Jugendlichen ihre Rechte wichtig sind. “Wir freuen uns, Kindern und Jugendlichen die Chance zu geben, aktiv an der Gestaltung der Ausstellung teilzuhaben und ihre Perspektiven zum Ausdruck zu bringen”, sagt Bea Roggenbach von der Megaphonika-Initiative. Bettina Greiner, Leiterin des Willy-Brandt-Hauses Lübeck, fügt hinzu: “Auch Erwachsene werden beeindruckt sein von der Vielfalt und dem Selbstbewusstsein, mit der die Kinder- und Jugendperspektive präsentiert wird.”
Die Ausstellung ist vom 06.-15. und am 17. Juli zu sehen und mit einer Rallye eigenständig zu erkunden.
Zu dem vielfältigen Begleitprogramm gehören unter anderem ein Kinderrechte-Rap und Dance- und ein Turnbeutel-Druck-Workshop sowie ein Workshop zur Gestaltung von Skateboards. Ein weiteres Highlight ist die Skateboard-Rampe im Innenhof. Auf ihr kann mit professioneller Begleitung durch den Hansestadt Lübeck Skateboarding e. V. das Skaten ausprobiert werden.
Die Teilnahme an den Workshops ist nach Voranmeldung über den QR-Code auf den Plakaten/Flyern möglich und bis auf einen kleinen Spendenbeitrag kostenfrei.
Die Initiative Megaphonika dankt der Possehl Stiftung, der Dräger Stiftung und dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ für die großzügige Unterstützung der Ausstellung.
Die feierliche Vernissage mit buntem Programm findet am Samstag 06. Juli 2024 im Willy-Brand-Haus Lübeck statt. Beginn ist um 12:00 Uhr.
Anschließend ist die Ausstellung bis zum 15. Juli und am 17. Juli 2024 von 11:00 bis 18:00 Uhr zu erleben.
Eintritt: frei
Anmeldung erforderlich unter Tel. 0451 122 425 0, veranstaltungen-luebeck@willy-brandt.de oder www.willy-brandt.de
Ort: Willy-Brandt-Haus, Königstraße 21, 23552 Lübeck
www.willy-brandt.de
06. Juli – 14. August 2024
Regine Kasper
„Structure meets Nature“
Die Künstlerin reist viel in ferne Länder und interessiert sich dort insbesondere für die Details in der Natur. Sei es die Maserung eines Steins, die Struktur, die Wellen im Sand hinterlassen haben, die Zeichnung einer Giraffe oder die Haut eines Elefanten. Diese Details und Impressionen hat die Künstlerin eingefangen und in ihren Kunstwerken abgebildet.
Mitbringsel wie Sand, Muscheln, Steine, Gräser etc. werden entweder in die Bilder eingearbeitet oder aus diesen Naturmaterialien entstehen Pasten, die für die haptischen Oberflächen sorgen. Ausschnitte aus der vielfältigen, wunderschönen Natur wurden so unvergänglich festgehalten.
täglich von 11:00 – 16:00 Uhr
Eintritt: frei
Ort: Trinkkurhalle Timmendorfer Strand, Kurpromenade 3, 23669 Timmendorfer Strand
19. – 28. Juli 2024
Galerie Hafenpanorama zur Travemünder Woche
Travemünder Künstler:innen stellen im Kreuzfahrtterminal aus.
Während sich vom 19. bis 28. Juli 2024 in Travemünde das Who is Who des internationalen Segelsports trifft, bieten Travemünder Künstler:innen in der „Galerie Hafenpanorama“ im Kreuzfahrtterminal einen spannenden Einblick in ihre maritime Kunst und Kreativität.
Es präsentieren sich auf 450 Quadratmetern in enger Zusammenarbeit mit der KünstlerGemeinschaft Travemünde insgesamt achtzehn Maler:innen und Fotograf:innen aus Travemünde und Region mit ihren Arbeiten rund um die Themen Meer, Schiffe, Strand, Wind und Segeln.
Die Fassade des Terminals wird im Rahmen des Lübeck Urban Arts Festivals (LUAF) von dem Künstler Adrian Dittert mit „Tape Art“ gestaltet.
Als Ausstellende bei der Galerie Hafenpanorama dabei sind in diesem Jahr die Künstler:innen Inga Prasse, Mara Heidi Sieber, Michael Weigel, Heidi Metzner, Sabine Schöne, Maia Bald, Eva-Maria Schulze, Heike Schmaland, Jacek Krefft, Gerd Rehme, Claus Oldörp, Frank Lender, Christine Löwa, Anna Weber, Regina Götting, Frauke Klatt und Wim Westfield zusammen mit der ukrainischen Gastkünstlerin Olga Khmyz.
Der Verein für Kunst und Kultur zu Travemünde e. V. zeigt einen Film und 3D-Modelle von seinen WindArt-Objekten.
Die Kinder der Gemeinschaftsunterkunft Travemünde präsentieren ihre selbst gemalten Bilder, u. a. mit dem Delfin Delle, der die Herzen der Menschen mit seinem Besuch im Seebad im Sturm erobert hat.
Ein abwechslungsreiches Workshopangebot und Bühnenprogramm rundet die Hafengalerie ab und lädt die Besuchenden ein, zu verweilen und selbst kreativ zu werden. Auf dem Programm stehen Mal- und Zeichenkurse, Lesungen, ein „malerischer“ Spaziergang durch Travemünde, ein Upcycling Workshop, ein Fotokurs und Tape Art Workshops auf der Freifläche am Terminal und an der mobilen Wand im Brügmanngarten.
aktualisiertes »Programm zur Galerie Hafenpanorama« (pdf)
Bürgermeister Jan Lindenau hat die Schirmherrschaft für die Hafengalerie übernommen und wird die Ausstellung am Freitag, 19. Juli 2024, um 19:00 Uhr offiziell eröffnen.
täglich 20. – 28. Juli 2024 12:00 – 19:00 Uhr
Eintritt: frei
Alle Kurse sind kostenfrei, Anmeldung teilweise erforderlich, siehe Online-Programm unter www.travemuender-woche.com.
Ort: Kreuzfahrtterminal, Vorderreihe 44-45, 23570 Lübeck-Travemünde
Foto © LTM
20. Juli – 22. September 2024
Sonderausstellung
über die Freiwillige Feuerwehr Neustadt in Holstein
Aus gutem Grund war die Angst vor Stadtbränden schon immer groß. Allein in den ersten 200 Jahren nach der Gründung ist Neustadt in Holstein mindestens fünfmal abgebrannt. Seit 155 Jahren sorgt die Freiwillige Feuerwehr dafür, dass sich einzelne Schadensfeuer nicht zu großflächigen Stadtbränden ausweiten konnten. Daran möchten Thomas Schwarz und Norbert Kahl im zeiTTor – Museum der Stadt Neustadt in Holstein erinnern. Mit ihrer Sonderausstellung „Brandgefährlich. Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt in Holstein“ dokumentieren die beiden ehrenamtlichen Kuratoren vom 20. Juli bis zum 22. September 2024 die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt in Holstein. Auf über 700 historischen und zeitgenössischen Bildern wird der Dienst der Feuerwehrleute bei Übungen und Bränden mitsamt Fahrzeugen dargestellt. Alte Löschgeräte und Uniformteile aus dem Bestand der Freiwilligen Feuerwehr und des zeiTTors runden die Sonderausstellung ab. Dazu zählen u. a. persönliche Löscheimer, verschiedene historische Werkzeuge und Feuerwehrhelme.
Im Mittelalter waren alle Bewohnerinnen und Bewohner laut der Bursprake von 1502, einer Art Verhaltensvorschrift für die Bürger, im Notfall zur Brandbekämpfung verpflichtet. Seit 1869 übernehmen Freiwillige diese Aufgaben für die Allgemeinheit. Damals lebten etwa 4000 Menschen in 507 Häusern in der Stadt. Den 55 aktiven Feuerwehrleuten standen 2 Spritzen, 4 Handleitern und insgesamt 120 m Schläuche zur Verfügung. Heute können 88 aktive Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr ausrücken, falls eines der 4194 Häuser für die 15750 in der Stadt wohnenden Menschen in Brand geraten sollte. Für die Aufgaben „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“ stehen ihnen 13 Einsatzfahrzeuge und ein Mehrzweckboot zur Verfügung.
Die Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag, den 19. Juli 2024, um 18:00 Uhr statt.
Öffnungszeiten:
dienstags – samstags 10:30 – 17:00 Uhr
sonn- und feiertags 14:00 – 17:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene: 4,00 €
Erwachsene mit Ermäßigung 3,00 € (z. B. mit der Ostseecard)
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben freien Eintritt
Ort: zeiTTor, Haakengraben 2-6, Navi: Vor dem Kremper Tor
23730 Neustadt in Holstein, Tel. 04561 619305
www.zeittor-neustadt.de
28. Juli – 25. August 2024
„Like A Prayer“
Ab 28. Juli 2024 widmet sich die Kunsthalle St. Annen in Kooperation mit der Lübecker Petrikirche den Ritualen der heutigen Gesellschaft: In der Ausstellung „Like A Prayer“ setzen sich in St. Petri zu Lübeck fünf zeitgenössische, internationale Künstler:innen mit einer Bandbreite von Gesten und Riten auseinander, von der Bewältigung der Trauer und des Verlusts eines geliebten Menschen über den Akt der Entschuldigung bis hin zur Feier von Gemeinschaft und Identität. Dabei spiegelt sich das Ritual in den insgesamt zehn Arbeiten von Belia Zanna Geetha Brückner, Daiki Kimoto, Mark Morris, Juan Ricaurte-Riveros und Ngozi Schommers auch in dem künstlerischen Umgang mit den Materialien und Techniken wider. Gezeigt werden Installationen, Skulpturen, Malerei, Videos und Performances. Die Ausstellung ist bis 25. August zu sehen. Kuratiert wurde sie von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin der Kunsthalle St. Annen, Sjusanna Eremjan.
Aufstrebende, in Norddeutschland ansässige Künstler:innen sind es, deren Werke in der Ausstellung „Like A Prayer“ zu sehen sind. Dabei beziehen sich die beteiligten Kunstschaffenden mit ihren Arbeiten auch auf die wechselvolle Geschichte der St. Petrikirche zu Lübeck, die als auratische Stätte der Kontemplation und des Gebets – das gängigste aller Rituale – als der ideale Ausstellungsort erschien, so die Kuratorin Eremjan.
Die nigerianisch- deutsche Künstlerin Ngozi Schommers präsentiert beispielsweise aus ihrer Werkserie „Akwete x Catalogue“ zehn schwebende Skulpturen, die an Köpfe mit aufwendigen Flechtfrisuren erinnern. Vorbild für die gemeinsam mit Friseurinnen gefertigten Arbeiten sind Frisuren aus dem Familienfotoalbum von Schommers. Damit bezieht sie sich auf die traditionelle Haarherstellung, die im Südosten Nigerias tief verwurzelt ist und vornehmlich in Gemeinschaft praktiziert wird. Das Tragen und Herstellen der Frisuren sind wichtige Ausdrücke von Identität, Wohlbefinden und gegenseitiger Fürsorge. Zugleich thematisiert Schommers mit ihrer Arbeit die Stigmatisierung, die das natürliche Haar Schwarzer Frauen im Zuge des Kolonialismus erfahren hat.
Dem Thema Saatgut hat sich dagegen der kolumbianische Künstler Juan Ricaurte-Riveros verschrieben. In seiner Installation „Pledges to life, to peace and to loving” platziert er auf dem Boden des Ausstellungsraumes eine Vielzahl an Luftballons sowie Behältnisse, die mit Saatgut gefüllt sind. Über die Laufzeit der Ausstellung hinweg wachsen sie zu Jungpflanzen heran. Das Saatgut stammt aus der Andenregion, insbesondere von den kolumbianischen Bauern:Bäuerinnen, die durch den bewaffneten Konflikt im Zuge der Saatgutreform vertrieben wurden. Mit seiner Arbeit thematisiert der Künstler die Konsequenzen des globalen Marktes und der Einwirkung multinationaler Konzerne für die Kleinbauern:bäuerinnen. In dieser von Gewalt und Konflikt dominierten Geschichte, versteht Ricaurte-Riveros die Samen als eine Analogie zum Leben und als Sinnbild von Widerstand und Liebe.
Der japanische Künstler Daiki Kimoto widmet sich in seinen Malereien und Performances der Wahrnehmung von Zeit und Erinnerung. Mit aneinander montierten Pinseln und Besen zieht der Künstler während der Performance „Like a River“ langsam eine zehn Meter lange Linie aus Farben auf die am Boden liegende Leinwand. Sie vermischen sich und fließen ineinander. Die Besucher:innen sind eingeladen, sich am Malprozess zu beteiligen. Dabei unterliegen Handlungen, Maße und Zeitrahmen der performativen Arbeit einem festgelegten Set von Regeln. Sich wiederholende und stetig gleiche, gewissermaßen ritualisierte Bewegungsabläufe charakterisieren die künstlerische Arbeitsweise Kimotos. Ähnlich „wie ein Fluss“, der gleichermaßen trennt wie verbindet, stetig seinen Weg bahnt und sich um in einem fortwährenden Zustand der Bewegung und Veränderung befindet, prägt der Zufall des Farbauftrags die Entstehung des Bildes.
Belia Zanna Geetha Brückner präsentiert in ihren raumgreifenden Installationen „Hard to say I’m sorry“ die oftmals zu beobachtende Art und Weise, sich zu entschuldigen – mit überschwänglichen Gesten und Präsenten statt ernst gemeinter Worte aufrichtigen Bedauerns. Inmitten des Ausstellungsraumes sind häusliche Szenen zu sehen: eine wuchtige Holzkommode, ein Bett in der Mitte des Raumes sowie eine Vielzahl an Geschenktüten von Luxusmarken. Der Warenwert der Objekte scheint für das „Freikaufen von Schuld“ zu stehen.
Der in Malaysia geborene Künstler Mark Morris schließlich geht auf die gezielte Suche nach sogenannten R.I.P.-T-Shirts in malaysischen Secondhand-Läden, von denen er eine Auswahl in der Ausstellung präsentiert. Es handelt es sich um rituelle Kleidungsstücke, mit denen in Schwarzen und Hispanic Gemeinden in den Vereinigten Staaten um verstorbene Angehörige getrauert wird und die gleichzeitig Ausdruck des politischen Protests sein können. „No longer by my side – but forever in my heart“, „Rest Easy Auntie Ebony“, „In Loving Memory – Minnie Sanchez“: auf den T-Shirts werden Fotografien, Geburts- und Sterbedaten sowie Zitate, die die Persönlichkeiten der Verstorbenen beschreiben, abgedruckt. Dennoch werden sie nach einer Zeit des Tragens aussortiert und auf einen anderen Kontinent, wie in diesem Fall nach Asien, verschifft. In seiner installativen Arbeit „2nd Memorial“ wirft Morris Fragen über den Umgang mit der Trauer, dem Loslassen und Abschließen auf.
Ausstellungseröffnung
Die Ausstellung „Like A Prayer“ wird am Samstag, 27. Juli 2024, um 19:00 Uhr in der Lübecker St. Petrikirche eröffnet. Nach Grußworten von Pastor Dr. Bernd Schwarze und Noura Dirani, der Direktorin der Kunsthalle St. Annen, gibt die Kuratorin Sjusanna Eremjan eine Einführung in die Ausstellung. Ebenfalls anwesend sind die fünf beteiligten Künstler:innen Belia Zanna Geetha Brückner, Daiki Kimoto, Mark Morris, Juan Ricaurte-Riveros und Ngozi Schommers. Daiki Kimoto performt zudem live auf einer Leinwand seine interaktive Arbeit „Like A River“. Die Teilnahme an der Eröffnung ist frei.
Begleitprogramm
Begleitend zur Ausstellung sind mehrere Führungen sowie Kochperformances geplant. Die genauen Termine sind tagesaktuell der Homepage der Kunsthalle St. Annen zu entnehmen.
» Flyer „Like a Prayer“ « (pdf)
Öffnungszeiten:
täglich, 11:00 – 16:00 Uhr
Eintritt: frei
Ort: St. Petri zu Lübeck, Petrikirchhof 4, 23552 Lübeck
https://kunsthalle-st-annen.de
Foto © Sandra Eckefeldt
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