Ausstellungen Travemünde und
Schleswig-Holstein August 2025

 

Hier finden Sie Ausstellungen im August 2025 in Lübeck-Travemünde und Umgebung.

Dauerausstellung
„Vogelleben zwischen Fluss und Meer“

Ausstellung „Vogelleben zwischen Fluss und Meer“ in der Naturwerkstatt Priwall © lpvIm August 2020 wurde in der Naturwerkstatt Priwall die Dauerausstellung „Vogelleben zwischen Fluss und Meer“ eröffnet.

Diese erzählt von der abwechslungsreichen und faszinierenden Natur des Priwalls und der Geschichte, wie diese Halbinsel zu einem ganz besonderen Refugium für selten gewordene und gefährdete Küstenvögel wurde.

Durch verschiedene Ausstellungsobjekte, interaktive Medien und spielerische Stationen lädt sie Jung und Alt ein, die Natur des Priwalls zu entdecken und ihre gefiederten Bewohner näher kennenzulernen. Dabei darf selber ausprobiert und gerätselt werden:
Wo finde ich den besten Brutplatz für einen Kiebitz?
Und wie genau werden Vögel eigentlich gezählt?
Abgerundet wird die Ausstellung durch naturgetreue Dioramen, die die Vögel in ihren natürlichen Lebensräumen zeigen.

Die Naturwerkstatt Priwall ist ein Besucher- und Informationszentrum des Landschaftspflegevereins Dummersdorfer Ufer e. V., gelegen am Rande des Naturschutzgebietes „Südlicher Priwall“. Regelmäßig starten von hier aus naturkundliche Führungen mit botanischem, vogelkundlichem oder naturhistorischem Schwerpunkt.

Öffnungszeiten:
Montag – Samstag: 10:00 – 16:00 Uhr

Eintritt: frei

Ort: Naturwerkstatt Priwall, Fliegerweg 5-7, 23570 Travemünde-Priwall
Tel. 04502 9996465
www.naturwerkstatt-priwall.de

www.dummersdorfer-ufer.de

Foto © LPV (Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer)


noch bis 10. August 2025

„Verlagert. Die Kunst in Bewegung“

Andy Warhol - Holstentor 2008 © Kunsthalle St. AnnenEine einmalige Gelegenheit: Die Ausstellung in der Kunsthalle St. Annen gewährt faszinierende Einblicke in die verborgenen Schätze der Lübecker Kunstsammlungen.

Vom Silberschatz der St. Annen-Kirche über Werke von Käthe Kollwitz bis zu Andy Warhols „Holstentor“ (1980) – in den Depots der Kunsthalle St. Annen und des St. Annen-Museums verbergen sich kostbare Schätze aus neun Jahrhunderten, die zum Teil noch nie öffentlich gezeigt wurden. Nun bietet sich eine einmalige Gelegenheit: Bevor die Kunstwerke aufgrund eines Depotumzugs in ein Außenlager umziehen werden, können Besucher:innen die vielfältigen Bestände aus nächster Nähe erleben.

SCHAUDEPOT MIT UNERWARTETEN ENTDECKUNGEN
Die Ausstellung präsentiert eine beeindruckende Bandbreite: Im Schaudepot werden sammlungs- und epochenübergreifend bedeutende Werke der Malerei des 19., 20. und 21. Jahrhunderts sowie Skulpturen der Moderne und Gegenwart gezeigt – darunter international renommierte Künstler:innen wie Willi Baumeister, Lea Grundig, Ernst Wilhelm Nay, Markus Lüpertz und Sigmar Polke.

Doch auch Überraschendes findet seinen Platz: religiöse Artefakte, Gipsabgüsse antiker Skulpturen und seltene Objekte wie ein signiertes Kissen von Andy Warhol. Außerdem treten besondere Geschichten rund um die Sammlungen zutage: Der Ankauf einer mittelalterlichen Figur erweist sich als Fälschung.

Andere Objekte thematisieren noch heute durch Spuren der Zerstörung die Brandnacht von 1942 in Lübeck.

Ein Highlight der Ausstellung ist der Silberschatz des St. Annen-Museums. Diese sakralen Gegenstände, die für die einstige Klosterkirche geschaffen wurden, sind über Jahrhunderte in den Depots verborgen gewesen. Nun werden die Meisterwerke im Rahmen der Ausstellung restauriert und erstmalig an ihrem ursprünglichen Ort präsentiert.

Eine weitere Besonderheit ist die Grafik von Ludwig Richter, eine Schenkung von Dr. Christian Dräger an das Museum Behnhaus Drägerhaus aus dem Jahr 2017, die im Rahmen der Ausstellung nun erstmals öffentlich präsentiert wird.

EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN DER MUSEUMSARBEIT
Wie wird im Museum gesammelt, geforscht, geordnet und bewahrt? „Verlagert. Die Kunst in Bewegung“ schärft das Bewusstsein für die Aufgaben und Verantwortung moderner Museen – von der Sammlung, Bewahrung und Restaurierung des kulturellen Erbes bis zur wissenschaftlichen Erforschung.

Dem für die Besucher:innen normalerweise unsichtbaren Depot kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: Die Kunsthalle St. Annen und das St. Annen-Museum ergreifen die Chance, den Depotumzug für das Publikum zu öffnen und Einblicke hinter die Kulissen der Museumsarbeit zu gewähren.

Besucher:innen können so die Vielfalt der Sammlungen neu entdecken. Von den Herausforderungen der Museen erzählt auch die Videoarbeit „Tightrope“ (2015) der zeitgenössischen Künstlerin Taus Makhacheva, die die Besucher:innen direkt im Eingangsbereich der Kunsthalle empfängt. Zwischen zwei Felsvorsprüngen balanciert ein Seiltänzer wertvolle Gemälde und macht den Drahtseilakt, Kunst zu bewegen und zu bewahren, erfahrbar.

RAHMENPROGRAMM: DIALOG UND PARTIZIPATION
Ein umfangreiches Begleitprogramm lädt dazu ein, in die Welt der Kunst einzutauchen. Dialogische Formate und partizipative Workshops bieten exklusive Einblicke in museale Arbeitsprozesse und aktuelle Forschungsprojekte. Die Perspektiven der Besucher:innen werden aktiv einbezogen und eröffnen neue Sichtweisen auf Kunst und Kultur.

Öffnungszeiten:
dienstags – sonntags 10:00 – 17:00 Uhr

Eintritt:
Tageskarte – Lübeck Day Pass 12 €
Der Lübeck Day Pass ist die Tageskarte für alle im Verbund der Lübecker Museen zusammengeschlossenen Museen. Gültig für beliebig viele Besuche am gebuchten Tag. Das Ticket ist nicht übertragbar. Der Pass gilt für folgende Museen: Buddenbrookhaus | Günter Grass-Haus | Katharinenkirche | Museum Behnhaus Drägerhaus | Museum für Natur und Umwelt | Museum Holstentor | Museumsquartier St. Annen | Kunsthalle St. Annen und St. Annen-Museum | Sammlung Kulturen der Welt

Freier Eintritt für folgende Personen:
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren | Schüler:innen, Student:innen und Auszubildende | FSJler:innen (Freiwilliges Soziales Jahr) | Inhaber:innen der LübeckCard und der Ehrenamtskarte | Schwerbehinderte mit mind. 50 % GdB und ihre Begleitperson (B) | Mitglieder folgender Verbände: Verein der Freunde der Museen der Hansestadt Lübeck e.V. | Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. | Deutscher Museumsbund e.V. | ICOM (International Council of Museums)

Ort: Kunsthalle St. Annen, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
https://kunsthalle-st-annen.de/

Foto © Kunsthalle St. Annen


noch bis 14. September 2025

„Arbeit, Alltag, Rituale“

aerumna © Nicola Suse ReinitzerGemeinschaft Lübecker Künstlerinnen und Künstler stellt im Industriemuseum Herrenwyk aus

Ab Samstag, 15. März 2025, ist im Industriemuseum Herrenwyk eine Ausstellung mit dem Titel „Arbeit, Alltag, Rituale“ zu sehen.

Darin werden Kunstwerke von vierzehn Mitgliedern der Gemeinschaft Lübecker Künstlerinnen und Künstler präsentiert, die sich intensiv mit Herrenwyk und seiner Industrie- und Arbeitergeschichte, mit den Menschen hinter den Arbeiter:innen und ihren Schicksalen auseinandergesetzt haben.

Alle Kunstwerke wurden exklusiv für das Industriemuseum angefertigt.

Zu sehen sind rund 40 Arbeiten von Eva Ammermann, Caterina Behrendt, Frauke Borchers, Barbara Engel, Christa Fischer, Uwe Greiß, Christine Rudolf, Thomas Schmitt-Schech, Renate Schürmeyer, Angela Siegmund, Mareile Stancke, Nicole Suse Steinitzer, Heinz Vogler und Rainer Wiedemann.

Die Kunstwerke reichen von Installationen über Grafiken, Malerei und Zeichnungen bis hin zu Videoarbeiten und Fotografie. Anhand der Werke soll schlaglichthaft gezeigt werden, wie die schwere, körperliche Arbeit in Herrenwyk subjektiv wahrgenommen wurde und wie die Arbeiter:innen die Veränderungen ihrer Arbeitsbedingungen im Lauf der Zeit empfunden haben müssen.

Dabei geht es nicht um einen historischen Abriss, sondern darum, mit künstlerischen Mitteln den Blick auf Zusammenhänge und wiederkehrende Muster zu lenken sowie Bezüge zur Gegenwart herzustellen, neue Blickwinkel zu eröffnen und Ungesehenes sichtbar zu machen.

So hat sich die Künstlerin Mareile Stancke beispielsweise mit dem Thema der Zwangsarbeit befasst, die die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolgs des Hochofenwerks nach dem Zweiten Weltkrieg bildete. Hunderte von Kriegsgefangenen aus Polen, Frankreich und anderen Ländern fanden unter den Internierungsbedingungen von Schwerstarbeit und Hunger in Herrenwyk den Tod.
Mit einer Porträt-Serie aus Wachs gibt die Künstlerin den Männern und Frauen ein Gesicht. Das fragile Material verweist nicht nur auf die Verletzlichkeit der Menschen, sondern macht auch die Gewalt spürbar, mit der Staat und Industrie sie ihrer Freiheit, Würde und körperlichen Unversehrtheit beraubten.

Eva Ammermann, die das Ausstellungsprojekt federführend für die Gemeinschaft Lübecker Künstlerinnen und Künstler übernommen hat, thematisiert in ihrer Serie „Helm I-V“ die prekären Arbeitsbedingungen im Hochofenwerk. Sie möchte mithilfe eines Auges auf einem Helm die vielen Verletzungen an diesem Körperteil während des Betriebes des Hochofenwerks versinnbildlichen.

Barbara Engel wiederum beschäftigt sich mit der Rolle der Milch für die Ernährung der Werktätigen, Anfang des 20. Jahrhunderts noch Grundnahrungsmittel und elementare Energiequelle. Die Künstlerin verwendet daher die Innenseiten von Milchkartons als Druckplatten für ihre Grafiken, die von harter Arbeit zutiefst gezeichnete Menschen darstellen.

Caterina Behrendt nutzt einen Werkstoff aus dem Alltag der Hüttenarbeiter, um daraus menschliche Hände zu formen. Bei den dunklen Kügelchen handelt es sich um Eisenerz-Pellets, die bei der Herstellung von Roheisen verwendet werden. Damit lenkt Behrendt den Blick auf die manuelle Arbeit: Ohne den Einsatz von Händen, Muskeln und körperlichen Ressourcen wäre die industrielle Produktion von Eisen in Herrenwyk nicht möglich gewesen.

Der Künstler Thomas Schmitt-Schech fertigte aus den zahlreichen Werkzeugen, die sich im Industriemuseum aus dem Hochofenwerk und der Flender-Werft befinden, eine Installation, die den Wandel der Arbeitswelt im 20. Jahrhundert thematisiert. Schraubenschlüsseln mit intensiven Gebrauchsspuren setzt er cleane gelbe Computermäuse gegenüber – Sinnbilder einer Produktion, die immer weiter automatisiert wurde und symbolhaft dafür stehen, dass heute Maschinen Tätigkeiten übernommen haben, die früher von Menschen erledigt wurden.

Das Thema der Tretmühle greift Nicola Suse Reinitzer in ihrer Installation „aerumna“ – auf Deutsch „Mühsal“ – auf: Ein Wecker erinnert an die Dauerbelastung der Männer und Frauen durch wechselnde Schichten, an das Ticken der Werksuhr und einen Arbeitstakt, der auf den menschlichen Biorhythmus keine Rücksicht nimmt. In ihrem Video greift die Künstlerin das Motiv der schmutzigen Hände auf und verweist damit auf eine Arbeitswelt, die tief ins Privatleben der Beschäftigten eingreift. So wie Öl und Staub sich in die Haut einfressen, schreiben sich die Spuren der täglichen Plackerei in den Körper ein.

Und die Künstlerin Renate U. Schürmeyer nimmt das Thema der Gastarbeiter:innen in den Fokus, indem sie Deckel maschinell gefertigter Tierfutterschalen reinigt und beschneidet, mit Ornamenten bemalt und zu Vorhängen vernäht. Die Muster erinnern an Motive aus den Heimatländern südeuropäischer Frauen, die nicht nur in Herrenwyk, sondern seit den 1950er Jahren auch in der benachbarten Schlutuper Fischindustrie schlecht bezahlte Fließbandarbeiten verrichteten.

Dr. Bettina Braunmüller, Direktorin des Industriemuseums Herrenwyk, erklärt: „Das Besondere an dieser Sonderausstellung ist für mich, dass sich die Lübecker Künstlerinnen und Künstler exklusiv mit unserem Industriemuseum und seinen Themen auseinandergesetzt haben. Die Werke wurden eigens für unsere Ausstellung hergestellt und sind somit noch nirgends gezeigt worden.“

Dabei gelte der Dank nicht nur den beteiligten Künstler:innen, sondern auch der Possehl-Stiftung für die finanzielle Förderung sowie dem Verein für Lübecker Industrie- und Arbeiterkultur.

Begleitprogramm:
Im Rahmen der Ausstellung sind Führungen durch wechselnde Mitglieder der Gemeinschaft Lübecker Künstlerinnen und Künstler geplant.

Darüber hinaus sind mehrere kostenfreie Workshops im Programm, darunter „Zeichnen im Museum mit Frauke Borchers“ (22. März 2025 „Fotoworkshop in der Arbeitersiedlung mit Christine Rudolf“ (05. Juli 2025), „Landart mit Caterina Behrendt“ (12. Juli 2025) und „Tiefdruck mit Milchtüten“ mit Barbara Engel (19. Juli 2025).

Zudem ist vom 12. Juli bis 09. August 2025 eine begleitende Ausstellung mit dem Titel „Arbeit, Alltag Rituale. Aspekte der Ausstellung im ARTLER Kunstkollektiv“ in der Galerie Artler zu sehen.

Katalog
Anlässlich der Ausstellung ist ein Katalog mit dem Titel „Arbeit Alltag, Rituale“ der Gemeinschaft Lübecker Künstlerinnen und Künstler mit Begleittexten von Silke Lahmann-Lammert erschienen, der für 10 € im Museumsshop zu erwerben ist.

Öffnungszeiten:
freitags 14.00 –17:00 Uhr
samstags und sonntags: 10:00 – 17:00 Uhr
Feiertage:
geöffnet: Karfreitag , Ostersonntag

Eintritt: 4 €; frei: (gilt nur für den normalen Museumsbesuch bzw. mit entsprechendem Nachweis) für Kinder, Schülerinnen/Schüler, Studierende, Ehrenamtliche, Schwerbehinderte, Schwerbehinderte mit Ausweis B und deren Begleitpersonen, LübeckCard-Inhaber, Bufdies, Auszubildende, Berufsschülerinnen/Berufsschüler, FSJ-Mitarbeitende

Ort: Industriemuseum Herrenwyk, Kokerstraße 1-3, 23569 Lübeck
https://geschichtswerkstatt-herrenwyk.de

Foto © Nicola Suse Reinitzer


noch bis 14. September 2025

ERNST BARLACH | KÄTHE KOLLWITZ
Nie wieder Krieg – Frieden machen

ERNST BARLACH | KÄTHE KOLLWITZ Nie wieder Krieg – Frieden machen © Barlach Kunstmuseum WedelNie wieder Krieg! Dieses Plakat von Käthe Kollwitz aus dem Jahr 1924 wurde zu einer Ikone der weltweiten Friedensbewegung. Eine traurige Ikone vor dem Hintergrund der fortlaufenden Kriege und humanitären Katastrophen. Das Leid der betroffenen Menschen ist unermesslich.

Davon sprechen die Werke der Ausstellung von Ernst Barlach und Käthe Kollwitz. Ihre Kunst ist Ausdruck des Mitgefühls und des sozialen Gewissens.

Der Erste Weltkrieg, das Grauen einer bis dahin unbekannten technischen und industrialisierten Kriegsführung, waren Anlass, ihre künstlerische Arbeit intensiv dem öffentlichen Dialog für Frieden zu widmen. In den von Krisen gezeichneten 1920er Jahren war ihre Kunst Ausdruck für die Ängste, Zweifel und Sorgen der Menschen. Schließlich wurden Barlach und Kollwitz zur Zielscheibe demokratiefeindlicher Agitation: ihre Werke wurden verboten und sie selbst zu diskreditierten Zeugen der NS-Diktatur.

Heute, 100 Jahre später, steht unsere Gesellschaft vor vergleichbaren Herausforderungen: Klima-, Wirtschafts-, Migrations- und Versorgungskrisen führen zu Verunsicherung und Polarisierung. Weltweit stehen Demokratien unter Druck und sind in ihrer Qualität bedroht. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine gefährdet die gesamte europäische Sicherheitsarchitektur und hat die Fragilität der internationalen Ordnung in die Mitte Europas geholt.

Die Ausstellung reflektiert die gegenwärtigen Krisen und ist als Denkraum für eine friedliche Zukunft konzipiert. Frieden kann nur hergestellt werden, wenn wir, wie Kant es wohl als erster formuliert hat, die Erde als unsere gemeinsame Grenze anerkennen und dafür sorgen, dass sich auf ihr in Recht und Freiheit leben lässt.

Aus historischer Perspektive greift die Ausstellung den aktuellen Diskurs um Krieg und Frieden auf und bietet in thematischen Stationen eine aktive gedankliche Auseinandersetzung zu der Frage an, ob und wie überhaupt eine friedliche Welt möglich ist.

Kontextfilme projiziert in den Räumen, interaktive Apps, ein Kinder Gaming Programm, Schreib- und Dialogstationen begleiten die Ausstellung der Werke von Ernst Barlach und Käthe Kollwitz.

Wie auch Kinder bereits militärisch ausgerüstet und Kinderzimmer aufgerüstet wurden, zeigen die historischen Leihgaben des Spielmuseums Soltau aus der Sammlung Wolfgang Morawe.

Öffnungszeiten:
mittwochs – sonntags 11:00 – 18:00 Uhr

Eintritt: 10 €, ermäßigt für Schüler, Studenten und Gruppen ab 10 Personen 8 €
Angemeldete Schulklassen 3 € p. P.

Ort: Barlach Kunstmuseum Wedel, Mühlenstraße 1, 22880 Wedel
www.ernst-barlach.de


noch bis 02. November 2025

7. Sandskulpturen-Ausstellung
„ZIRKUS“

Sandskulpturen „Zirkus“ 2025 © TraveMediaMajestätische Elefanten, waghalsige Akrobaten, nostalgische Zirkuswagen und verspielte Clowns!

Zum siebten Mal öffnet die Sandskulpturen Ausstellung am charmanten Travemünder Fischereihafen ihre Tore und zeigt auf einer Fläche von 3.500 qm rund 100 detailreiche Bildszenen aus Sand zum Thema ZIRKUS.

Ein internationales Team aus 16 Ländern fertigt die bis zu 7 Meter hohen Meisterwerke aus etwa 10.000 Kubikmetern Spezialsand.

Die Sandskulpturen Ausstellung findet witterungsunabhängig in überdachten Bootshallen statt.

Der Gastronomiebereich und ein Kindersandkasten runden dieses Erlebnis für die ganze Familie ab.

Öffnungszeiten:
täglich 10:00 – 18:00 Uhr, letzter Einlass um 17:30 Uhr

Eintritt (Tageskarte) Stand 2024:
Erwachsene 12,50 €
Kinder (4 – 14 Jahre) 8,50 €
Rentner (65+), Schüler, Studenten, bei einer Schwerbehinderung 11,50 €
Familientickets:
2 Erwachsene und 1 Kind (zwischen 4 -14 Jahre): 29,50 €
2 Erwachsene und 2 Kinder (zwischen 4 -14 Jahre): 32,00 €
2 Erwachsene und 3 Kinder (zwischen 4 -14 Jahre): 34,50 €
2 Erwachsene und 4 Kinder (zwischen 4 -14 Jahre): 37,00 €
Ab einer Anzahl von 20 Personen, können wir Ihnen sehr gern Varianten mit einem Gruppenrabatt anbieten. Für weitere Informationen schreiben Sie uns bitte eine Email an moin@sandskulpturen-travemuende.de

Begleitheft: 2,00 €

Unsere Ausstellung ist mit dem Rollstuhl befahrbar.
Hunde dürfen an der Leine mit in die Ausstellung.

Ort: Bootshallen am Fischereihafen, Auf dem Baggersand 17/Travemünder Landstraße 306, 23570 Lübeck-Travemünde
Parkplatz „Am Fischereihafen“ ganz in der Nähe!

www.sandskulpturen-travemuende.de

www.facebook.com/sandskulpturentravemuende


noch bis 18. Januar 2026

„Meine Zeit. Thomas Mann und die Demokratie“

Thomas Mann am Schreibtisch 1941 © ETH-Bibliothek Zürich, Thomas-Mann-Archiv, Fotograf unbekannt„Von meiner Zeit will ich zu Ihnen sprechen“
Thomas Mann

Lübeck feiert den Geburtstag des berühmtesten Sohnes der Stadt: 150 Jahre Thomas Mann.

Die Hansestadt, in der der Schriftsteller am 06. Juni 1875 geboren wurde und die er später als seine „Herzensheimat des Nordens“ bezeichnete, widmet dem Großschriftsteller und Weltbürger ein breitgefächertes Jubiläumsprogramm.

Im Zentrum steht eine Ausstellung, die Thomas Manns politische Emanzipation vom Reaktionär zum Demokraten nachzeichnet. Dabei zeigt sich die Schau hochaktuell und inszeniert Thomas Manns politisches Engagement in Leben und Werk multimedial, u. a. als Graphic Novel oder in Hörstationen.

Über die Ausstellung hinaus wird der Geburtstag in der ganzen Stadt begangen: Podiumsdiskussionen, Lesungen und eine Fachtagung widmen sich Thomas Mann und sparen auch kritische Facetten wie Manns antisemitische, sexistische und rassistische Tendenzen nicht aus.

Literarische Stadtspaziergänge führen auf den biografischen und literarischen Spuren durch die Altstadt und für ein junges Publikum wird u. a. ein Hörspiel zu Leben und Werk des Literaten produziert.

Einen Höhepunkt im Jubiläumsprogramm bildet ein Festakt am 6. Juni, dem Geburtstag Thomas Manns in Anwesenheit seines Enkels Prof. Dr. Frido Mann.

Eine Ausstellung mit aktuellem Bezug: Politische Emanzipation im Fokus
In „Meine Zeit. Thomas Mann und die Demokratie“ erzählt das Buddenbrookhaus die Geschichte von Thomas Manns politischer Wandlung und seinem demokratischen Engagement. Dabei kommt Thomas Mann in der Ausstellung selbst zu Wort: Sein O-Ton, überliefert in unzähligen Artikeln, Essays, Tagebucheinträgen, Reden, Interviews, Radiobeiträgen etc. gibt der Schau ihren narrativen Faden. Großexponate, von Thomas Manns Schülerzeitung Frühlingssturm bis hin zum Volksempfänger, inszenieren Thomas Manns geschriebenes und gesprochenes Wort. Derart wird der Text – dem Thomas Mann in seiner vielfältigen Gestalt auch 70 Jahre nach seinem Tod seinen Ruhm verdankt – zum wichtigsten Objekt der Ausstellung.

Im Mittelpunkt steht seine berühmte Rede Meine Zeit, die Thomas Mann 1950 in Chicago hält und in der er jedem „totalen Staat“ und jeder „dogmatischen Diktatur“ eine klare Absage erteilt. Der Text markiert einen Höhepunkt in Thomas Manns politischer Entwicklung vom reichstreuen Konservativen zum Vernunftrepublikaner bis hin zum überzeugten Demokraten.

Die Ausstellung schlägt ebenso eine Brücke in die Gegenwart, etwa wenn Thomas Manns Reden zur Verteidigung der Republik aus den 1920er Jahren in einer Hörstation mit politischen Reden unserer Zeit kontrastiert werden, und lädt die Besucher:innen ein, sich selbst einzubringen.

In interaktiven Modulen können sie an einem Offenen Brief mitschreiben, an Umfragen teilnehmen oder eine Wahlentscheidung abgeben und so ihr eigenes demokratisches Handeln hinterfragen.

Darüber hinaus beziehen partizipative Ausstellungsmodule Arbeiten von Lübecker Schüler:innen und ihre Auseinandersetzung mit Thomas Mann und der Demokratie ein, etwa als politischen Podcast angelehnt an Thomas Manns berühmte BBC-Ansprachen.

Meine Zeit ist unsere Zeit. Mit Thomas Mann auf die gegenwärtige Krise der Demokratie zu gucken, schärft den Blick. Seine Mahnung, den einfachen Antworten und populistischen Verführern nicht auf den Leim zu gehen, gilt unverändert. In unsere Hände ist die Republik gelegt, in die jedes Einzelnen, sagt Thomas Mann 1922. Die Demokratie braucht uns alle, oder sie wird scheitern. Das ist heute so wahr wie vor hundert Jahren.“ – Dr. Caren Heuer, Direktorin des Buddenbrookhauses

Dass Thomas Mann seine politische Haltung immer auch literarisch reflektiert hat, von Buddenbrooks bis Doktor Faustus, bildet den jeweiligen Übergang zwischen den einzelnen Ausstellungsabschnitten: Graphic Novels, die der Comiczeichner Jan Soeken eigens für die Ausstellung entwirft, inszenieren ausgewählte literarische Szenen, die den politischen Gehalt von Thomas Manns literarischen Texten pointieren.

Ebenso findet die Biografie Eingang in die Ausstellung: In Fotoalben zum Blättern erzählt Thomas Mann seine Lebensgeschichte von der Lübecker Kindheit über die Heirat mit Katia Pringsheim und die Verleihung des Nobelpreises bis hin zur Ernennung als Ehrenbürger Lübecks.

Katalog
Im Juli erscheint zur Ausstellung bei Koenigshausen & Neumann der Katalog „Meine Zeit. Thomas Mann und die Demokratie“, der die Ausstellung perspektivisch um Beiträge der Politik- und Geschichtswissenschaft erweitert. Der Band spürt Thomas Manns politischer Haltung in unterschiedlichen Phasen seines Lebens und seines Schaffens nach.

Augenfällig ist dabei die Aktualität der verhandelten Themen. Somit nimmt die Auseinandersetzung mit Thomas Mann auch die gegenwärtigen Krisen der Demokratie in den Blick: Seine Zeit ist unsere Zeit – das gilt nicht nur für die politische Diagnose, sondern auch für die Handlungsoptionen, die sie aufzeigt.

Zu den Beitragenden gehören u. a. der Leibniz-Preisträger Prof. Dr. Dr. Heinrich Detering mit seinem Essay „Thomas Mann und die Demokratie“, der Träger der Thomas-Mann-Medaille Prof. Dr. Hans Rudolf Vaget, der unter dem Titel „Citizen Mann. Thomas Mann in Amerika“ die Jahre im amerikanischen Exil beleuchtet, und der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Michael Dreyer erweitert die Perspektive mit seinem Beitrag „Der Unpolitische als Demokrat. Thomas Mann in der Weimarer Republik“. Marie Limbourg untersucht Manns politische Selbstinszenierung in seinen Radioansprachen und Andreas Braune widmet sich der Rolle politisierender Kunst in der Geschichte der Demokratie.

Festakt am 06. Juni 2025 und Programm der Jubiläumsfeierlichkeiten
Das Jubiläumsprogramm zum 150. Geburtstag von Thomas Mann zieht sich durch das ganze Jahr. Gemeinsam mit Partnern wie dem Theater Lübeck, der Musikhochschule Lübeck, der Deutschen Thomas-Mann-Gesellschaft, der Deutschen Auslandsgesellschaft, dem Goethe-Institut, Wissenschaftler:innen und Autor:innen im In- und Ausland und vielen mehr hat das Buddenbrookhaus ein breites Jubiläumsprogramm aufgelegt.

Den Höhepunkt markiert ein Festakt am 06. Juni 2025, dem Geburtstag von Thomas Mann, in der Kirche St. Aegidien. Geladen sind Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und die Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal.

Am Abend eröffnet im Theater Lübeck Prof. Dr. Frido Mann, Enkel von Thomas Mann, das Konzert „Thomas Mann. Das Konzert seines Lebens“, in dem das Philharmonische Orchester der Hansestadt Lübeck Lieblingsstücke Thomas Manns spielt.

Die internationale Thomas Mann-Tagung (05. – 08.06.2025, Lübeck) steht unter dem Titel „150 Jahre Thomas Mann. Grenzgänge und Verwandlungen“. Referent:innen und Teilnehmende aus der ganzen Welt spüren kritisch Thomas Manns Entwicklung nach und diskutieren sein Schaffen, das nicht frei ist von Rassismen, antisemitischen Klischees und naturalisierenden Tendenzen. Die Tagung wird von Mely Kiyak eröffnet und versammelt führende Köpfe der Thomas Mann-Forschung.

Weitere Informationen zum Tagungsprogramm. Die Reihe „Vier gewinnt. Re-Read Thomas Mann“, eine Kooperation des Buddenbrookhauses mit der Universität Lübeck und der Musikhochschule Lübeck im Rahmen des Förderprogramms LH³, richtet den Blick auf das literarische Erbe. Ein jeweils vierköpfiges Podium diskutiert Manns Erzählungen unter aktuellem Aspekt, musikalisch in Szene gesetzt von der Musikhochschule Lübeck. Die Reihe startet am 19. Juni 2025 mit „Die Betrogene“ Weibliches Begehren. Zwischen Tabu und Befreiung. Es folgen die Erzählungen Tod in Venedig, Mario und der Zauberer sowie Tonio Kröger.

Eine weitere Reihe widmet sich den Romanen Thomas Manns und beleuchtet jeweils eine bestimmende Komponente. Den Anfang macht die Veranstaltung „Buddenbrooks und die Musik“ am 08. April 2025. Darüber hinaus werden zahlreiche Buch-Neuerscheinungen im Jubiläumsjahr zu Thomas Mann in Lübeck präsentiert, u. a. von Kai Sina, Heinrich Breloer und Kerstin Holzer.

Die Kooperation des Buddenbrookhauses „Zeitsprünge – Standpunkte“ in Partnerschaft mit der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft, der Heinrich Mann-Gesellschaft und dem Förderverein Buddenbrookhaus wird 2025 fortgeführt: Ausgehend von Thomas Manns Doktor Faustus diskutiert ein hochkarätig besetztes Podium mit Annika Brockschmidt (Journalistin), Thomas Laschyk (Gründer des Volksverpetzer-Blogs) und Dr. Tim Lörke (Moderation) die Gefahr von Verschwörungserzählungen für die Demokratie, vor der schon Thomas Manns Roman Doktor Faustus über den Teufelspakt von 1949 warnt.

Vermittlungsangebote für Jung und Alt
Ein breit angelegtes Vermittlungsprogramm lädt Besucher:innen aller Altersgruppen dazu ein, sich auf den Spuren Thomas Manns mit seinem literarischen Schaffen und seinen politischen Überzeugungen auseinanderzusetzen. Der literarische Stadtspaziergang „150 Jahre Thomas Mann. Auf seinen Spuren durch Lübeck“ führt zu Stationen aus Leben und Werk des Schriftstellers.

Weitere Angebote richten sich gezielt an Schüler:innen. Für die gymnasiale Oberstufe steht das Thema ‚politische Sprache‘ im Fokus: Anhand von Essays, Reden und Radioansprachen Thomas Manns werden Redestrategien und rhetorische Mittel untersucht und mit Texten der Gegenwart verglichen.

Für Kinder im Alter von 8 bis 11 Jahren entwickelt das Buddenbrookhaus gemeinsam mit dem Kinderbuchautor Matthias Kröner ein Kinderhörspiel zu Leben und Werk von Thomas Mann – „Hinterm Zauberberg. Ein Kinderhörspiel auf den Spuren von Thomas Mann“ (Arbeitstitel). Das Hörspiel erzählt in sieben Kapiteln aus Thomas Manns Leben, eng verknüpft mit Auszügen aus seinem literarischen Schaffen. Durch die Geschichte führt Lubeca, Lübecks allegorische Gestalt, die von Thomas Mann erzählt und mit ihm selbst in einen Austausch tritt. Das Hörspiel steht ab dem 06. Juni 2025 zum kostenfreien Download zur Verfügung.

Ein mehrteiliger Podcast mit dem Titel „Mythos Mann“ wird sich mit gängigen Klischees über den Autor und Menschen Thomas Mann auseinandersetzen. Die einzelnen Podcastfolgen werden auf der Website des Buddenbrookhauses kostenfrei zur Verfügung stehen.

Merchandise
Zum Jubiläum erscheint eine Playmobil-Sonderfigur von Thomas Mann, die vom Buddenbrookhaus in Kooperation mit dem S. Fischer Verlag entwickelt wurde. Sie zeigt den Schriftsteller in einem hellen Anzug mit Hut und einem aufgeschlagenen Buch mit einer Seite aus den Buddenbrooks.

Umbau Buddenbrookhaus
Das Buddenbrookhaus ist für seine bauliche Erneuerung noch bis voraussichtlich 2030 geschlossen. Deshalb wird die Ausstellung des Buddenbrookhauses zum 150. Geburtstag von Thomas Mann in den Räumen des St. Annen Museums Lübeck gezeigt.

Auch alle Veranstaltungen und Vermittlungsprogramme finden außerhalb des Buddenbrookhauses statt.

Öffnungszeiten:
Di – So 10:00 – 17:00 Uhr
Feiertage: geöffnet Pfingstmontag , 03. Oktober, 31. Oktober, 2. Weihnachtsfeiertag

Eintritt: Erwachsene 12,- €
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahre und Ermäßigte frei

Ort: St. Annen-Museum, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
https://st-annen-museum.de/

Foto © ETH-Bibliothek Zürich, Thomas-Mann-Archiv, Fotograf unbekannt


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