Ausstellungen Travemünde und
Schleswig-Holstein September 2022

 

Dauerausstellung

„Vogelleben zwischen Fluss und Meer“

Ausstellung „Vogelleben zwischen Fluss und Meer“ in der Naturwerkstatt Priwall © lpvIm August 2020 wurde in der Naturwerkstatt Priwall die Dauerausstellung „Vogelleben zwischen Fluss und Meer“ eröffnet.

Diese erzählt von der abwechslungsreichen und faszinierenden Natur des Priwalls und der Geschichte, wie diese Halbinsel zu einem ganz besonderen Refugium für selten gewordene und gefährdete Küstenvögel wurde.

Durch verschiedene Ausstellungsobjekte, interaktive Medien und spielerische Stationen lädt sie Jung und Alt ein, die Natur des Priwalls zu entdecken und ihre gefiederten Bewohner näher kennenzulernen. Dabei darf selber ausprobiert und gerätselt werden:
Wo finde ich den besten Brutplatz für einen Kiebitz?
Und wie genau werden Vögel eigentlich gezählt?
Abgerundet wird die Ausstellung durch naturgetreue Dioramen, die die Vögel in ihren natürlichen Lebensräumen zeigen.

Die Naturwerkstatt Priwall ist ein Besucher- und Informationszentrum des Landschaftspflegevereins Dummersdorfer Ufer e. V., gelegen am Rande des Naturschutzgebietes „Südlicher Priwall“. Regelmäßig starten von hier aus naturkundliche Führungen mit botanischem, vogelkundlichem oder naturhistorischem Schwerpunkt.

Öffnungszeiten:
April – Oktober: dienstags – sonntags: 12:00 – 17:00 Uhr
November – März: freitags – sonntags: 12:00 – 16:00 Uhr
Sonderöffnungstage: 26.12. – 31.12., 12:00 bis 16:00 Uhr

Eintritt:
Erwachsene: 4 €
Kinder (ab 6 Jahre): 2 €
(inkl. Führung + 2 €)

Ort: Naturwerkstatt Priwall, Fliegerweg 5-7, 23570 Travemünde-Priwall
Tel. 04502 9996465
www.naturwerkstatt-priwall.de

www.dummersdorfer-ufer.de

Foto © LPV (Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer)


Dauerausstellung mit wechselnden Künstlern

Plakat Kunst-Pavillon Travemünde 23. Oktober 2021 – 30. September 2022

Wechselnde Ausstellungen z. B. mit:
Thomas Radbruch www.thomas-radbruch.de

30.12.2021 – 13.01.2022
donnerstags – sonntags 14:00 – 16:00 Uhr: Inga Stöckmann www.ingasart.de/

15. 01. – 03. 02.2022
Christiane Wosnitza-Steinhof

05. – 24.02.2022
Travemünder HobbyKünstlerinnen

26.02. – 17.03.2022
ChrisTine Löwa www.kunstnet.de/chrisartelier

19.03. – 07.04.2022
Ingeborg Patri

09. – 28.4.2022
Sabine Günther, Helga Dorothea Klinger, Malerei und Druckgrafik

30.04. – 19.05.2022
Thomas Schmitt-Schech, Fotografie www.lichtblick-fotokompass.de

21.05. – 09.06.2022
Detlef Radenbach, Fotografie

11. – 30.06.2022
Sieglinde Thot www.sieglindeleier-beckum.de

02. – 20.07.2022
Michaela Berning-Tournier www.michaela-berning-tournier.jimdofree.com

22.07. – 15.08.2022
Wim Westfield, Fotografie www.seaandsirens.com
Öffnungszeiten: täglich 16:00 – 18:00 Uhr oder nach telefonischer Anmeldung: 0171 1964743

20.08. – 14.09.2022
Manfred Willner, Fotografiken und fotografische Mandalas www.film-und-grafik.de

19. – 30.09.2022
Kinderkunstausstellung “Kunst & Müll”

Frauke Klatt www.frauke-klatt.de

Michaela Berning-Tournier www.michaela-berning-tournier.jimdofree.com

Damit ist die Absicht verbunden, dem Ort im Bereich leerstehender Laden-Schaufenster positive Akzente durch Kunst- und Kulturschaffende zu verleihen. Und zur Attraktivität und kulturellen Belebung Travemündes beizutragen – nicht nur für Gäste, sondern auch für Einheimische.

Öffnungszeiten des Pavillons:
09:00 – 12:00 Uhr

Eintritt: frei

Ort: Kunst-Pavillon, Vogteistraße 21/Ecke Rose, 23570 Lübeck-Travemünde
www.kunstpavillon-travemünde.de


noch bis 18. September 2022

Till Warwas
Zufall und Wirklichkeit

Till Warwas, Blaue Komposition, 2017, Acryl auf Leinwand © VG Bild-Kunst, Bonn 2022Das Ostholstein-Museum führt in diesem Sommer erstmalig eine Sonderausstellung in seiner neuen Dependance im Kloster Cismar durch. Sie ist dem Schaffen des Bremer Künstlers Till Warwas gewidmet. Er ist Mitglied der in Schleswig-Holstein bekannten Künstlergruppe der Norddeutschen Realisten und feiert 2022 seinen 60. Geburtstag.

In dieser Retrospektive mit Werken aus dem Zeitraum von 1982 bis heute liegt ein besonderes Augenmerk sowohl auf seinen einfühlsamen, direkt in der Natur gemalten Pleinair-Landschaften als auch auf seinen durch ihre detailgenaue Wiedergabe bestechenden Stillleben, die einen ganz eigenen Schwerpunkt in seinem Werk ausmachen. Hinzu kommen Blumenbilder sowie frühe Landschaften und Interieurs, wodurch sich die besondere Gelegenheit bietet, auch das eher unbekannte Frühwerk von Till Warwas aus seiner Berliner Zeit zu entdecken. Auf diese Weise lässt sich die Entwicklung seines Werkes in den letzten vier Jahrzehnten nachzuvollziehen.

Besonders reizvoll ist dabei auch der Umstand, dass die Ölbilder in weiten Teilen aus Privatbesitz stammen und somit der Öffentlichkeit nur temporär präsentiert werden, bevor sie in ihre Sammlungen zurückkehren.

Till Warwas wurde 1962 in Bremen geboren und studierte ab 1984 freie Malerei an der Hochschule der Künste Berlin bei Prof. Klaus Fußmann, bei dem er Meisterschüler war.

Seit 1990 unterhält Till Warwas ein Atelier in Bremen. Zahlreiche Arbeitsaufenthalte führten ihn u.a. nach Frankreich, England, Polen, Dänemark, Schweden, an Nord- und Ostsee sowie ins Rheingau. Seit 2002 nimmt er regelmäßig an den Pleinair-Symposien der Gruppe der Norddeutschen Realisten teil.

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog, der von der Karin und Uwe Hollweg-Stiftung, Bremen, und der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein gefördert wurde.

Im Rahmen der Ausstellung finden Künstlergespräche und Führungen statt. Termine finden Sie unter www.oh-museum.de.

Öffnungszeiten:
dienstags – sonntags/feiertags: 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: 5 €
Bitte beachten Sie, dass die Ausstellungsräume leider nicht barrierefrei zu erreichen sind.

Ort: Kloster Cismar, Bäderstraße 42, 23743 Cismar

www.oh-museum.de

Foto © VG Bild-Kunst, Bonn 2022


noch bis 25. September 2022

„Die fantastische Welt der Tove Jansson“

Tove Jansson – Illustration zu Winter im Mumintal 1957 © Moomin CharactersGünter Grass-Haus präsentiert finnische Ausnahmekünstlerin

Ab dem 27. März steht eine starke Frau aus Finnland im Mittelpunkt einer neuen Sonderausstellung im Günter Grass-Haus: Die Malerin, Karikaturistin und Schriftstellerin Tove Jansson (1914–2001), die hierzulande vornehmlich durch die Mumins Bekanntheit erlangte. Die Geschichten über die weißen Trolle, die in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden, machten Jansson weltberühmt. Doch auch Gemälde und Literatur für Erwachsene gehören zu ihrem Œuvre. Sie schuf ein einzigartiges Werk, das von der Leidenschaft für Bilder und Geschichten geprägt war. Ihre Experimentierfreude und ihr Talent in verschiedenen Disziplinen schlägt die Brücke zum Günter Grass-Haus, das als Forum für Literatur und Bildende Kunst immer wieder Künstler:innen präsentiert, die ähnlich wie Günter Grass mehrfach begabt waren oder sind.

Kuratiert wurde die Ausstellung von Adeline Henzschel, gestaltet von Franka Frey.

„Es ist das erste Mal, dass das künstlerische Werk Janssons in dieser Bandbreite in Deutschland gezeigt wird.“, so Dr. Jörg-Philipp Thomsa, Leiter des Günter Grass-Hauses. Alle Exponate sind Leihgaben der finnischen Körperschaft Moomin Characters Oy Ltd., die den Nachlass der Künstlerin betreut.

Rund 50 Exponate warten darauf, von den Besucher:innen entdeckt zu werden. Zu sehen sind Comics, Karikaturen, Gemälde, Entwürfe zu Buchcovern und (Bilder-)Bücher. Selbstverständlich kommt den Mumins, die seit Jahrzehnten Generationen von Kindern und Erwachsenen begeistern, dabei ein gebührender Raum zu. Jansson erschuf sie, nachdem sie sich als junge Künstlerin und Illustratorin in Helsinki bereits einen Namen gemacht hatte, als fantasievolle Gegenwelt zur bedrückenden Realität des Zweiten Weltkriegs. Der erste Band „Mumins lange Reise“ erschien 1945. Die studierte Malerin rezipiert in den Büchern, die sie schrieb und selbst illustrierte, anhand einzelner Muminfiguren auf humorvolle Art die Charaktere ihrer Mitmenschen. Doch in weiteren Bänden, vornehmlich in „Winter im Mumintal“, werden auch ernstere Töne angeschlagen. Themen wie Tod, Einsamkeit und Selbstbehauptung werden aufgegriffen, weswegen die späteren Bände nicht mehr nur als reine Kinderliteratur zu werten sind. In der Ausstellung sind zahlreiche originale Muminbücher, -grafiken und –comicstrips zu sehen, die den hohen künstlerischen Wert der Arbeiten deutlich machen.

Weniger bekannt ist, dass Tove Jansson auch Romane wie J.R.R. Tolkiens „Der Hobbit“ oder Lewis Carolls „Alice im Wunderland“ illustrierte.

Ende der 1950er Jahre werden die Mumin-Comics, die sie ab 1954 wöchentlich für die englische Tageszeitung „The Evening News“ anfertigen muss, zunehmend zu einer Belastung für die Künstlerin, auch wenn sie für sie finanzielle Unabhängigkeit und internationalen Ruhm bedeuteten. Nachdem schließlich Toves Bruder Lars Jansson deren Produktion übernommen hatte, wandte sie sich wieder der Malerei zu. Es entstanden Stillleben, Landschaften und abstrakte Werke, in denen sie sich mit zeitgenössischen Strömungen auseinandersetzte.
Auch davon sind einige Beispiele in der Schau zu sehen. Ab den 1960er Jahren schrieb sie darüber hinaus Romane und Kurzgeschichten für Erwachsene.

Das hierzulande eher weniger bekannte Leben von Tove Jansson war schillernd. Die Künstlerin lebte ihre Homosexualität frei aus – zu einer Zeit, in der gleichgeschlechtliche Liebe in Finnland strafrechtlich verfolgt wurde. Ihre langjährige Lebenspartnerin Tuulikki Pietilä war Vorbild für eine Muminfigur; zudem fand die Liebe zu ihr Einzug in Toves schriftstellerisches Spätwerk. Bis heute gilt Jansson in Skandinavien als Identifikationsfigur. Aktuell ist ein Biopic über ihr Leben im Kino zu sehen, das auch bei der Vernissage zu „Die fantastische Welt der Tove Jansson“ gezeigt wird.

In der Ausstellung gibt es eine Filmecke, in der zum einen Tove Janssons Nichte Sophia Jansson in einem Interview über die Liebe ihrer Tante zum Meer spricht, zum anderen ist ein Film zu sehen, in dem Tuulikki Pietilä das Leben ihrer Partnerin dokumentierte.

Ebenfalls in die Ausstellung integriert wurden vier schriftliche „Mumin-Manifeste“, die von Muminliebhaber Jonathan Meese eigens für die Schau angefertigt wurden.

Für kleine Gäste
Selbstverständlich sollen kleine Besucher:innen in dieser Ausstellung nicht zu kurz kommen: Neben einem Parcours mit Zelt, Figuren und Muminbüchern können sie in einem kleinen Quiz herausfinden, welchem Mumincharakter sie am ähnlichsten sind. Zudem werden dort die einzelnen Mumins vorgestellt und beschrieben. Im Rahmen der Ausstellung gibt es darüber hinaus ein Gewinnspiel von FINNLINES, bei dem eine Schulklasse einen Aufenthalt im Themenpark Moominworld im finnischen Naantali gewinnen kann.

Begleitprogramm
Begleitend zur Ausstellung ist ein umfangreiches Programm geplant. Dieses ist auf der Homepage unter https://grass-haus.de/programm nachzulesen. Unter anderem wird es in den einzelnen Lübecker Stadtteilbibliotheken Lesungen aus den Muminbüchern mit Schauspieler Rainer Rudloff sowie am 25. Juni ein finnisches Mittsommerfest im Günter Grass-Haus geben.

Öffnungszeiten:
01.01. – 31.03. dienstags – sonntags 11:00 – 17:00 Uhr
01.04. – 31.12. dienstags – sonntags 10:00 – 17:00 Uhr
Feiertage:
Karfreitag: geöffnet
Ostersonntag: geöffnet
Ostermontag: geöffnet
1. Mai: geöffnet
Himmelfahrt: geöffnet
Pfingstsonntag: geöffnet
Pfingstmontag: geöffnet

Eintritt: 
Erwachsene 4,- €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 1,25 €
Ermäßigte 2,- €

Ort: Günter Grass-Haus, Glockengießerstraße 21, 23552 Lübeck
www.grass-haus.de


noch bis 25. September 2022

„Zeich(n)en für den Frieden in der Ukraine“

Plakat Sonderausstellung „Zeich(n)en“ im ZeiTTor – Neustadt in HolsteinWie sich junge Menschen zwischen 3 und 12 Jahren künstlerisch mit dem Krieg in der Ukraine auseinandersetzen, zeigt eine neue kleine Sonderausstellung im zeiTTor – Museum der Stadt Neustadt in Holstein.

Die vielfältigen, kreativen und gedankentiefen Bilder und Bastelarbeiten, die die aktuelle militärische Konfrontation thematisieren, geben einen Einblick darüber, wie Kinder und Jugendliche den Konflikt verarbeiten. Initiiert, erdacht und durchgeführt wurde das Kunstprojekt von Viola F. Holtz. Die Grafikdesignerin organisierte drei Malaktionen u. a. im „Buchstaben in der Hochtorstraße“, wo die Arbeiten schon einmal in den Schaufenstern ausgestellt waren. Beteiligt war außerdem die Kindertagesstätte „Schatzinsel“.

„Auf die fürchterliche und unfassbare Not der Kinder und Jugendlichen in der Ukraine aufmerksam zu machen, empfinde ich als zweifache Mutter als selbstverständlich. Im gleichen Atemzug weiß ich auch, dass das Thema meine sowie auch andere Kinder hier beschäftigt. Sie wollen verstehen, was in der Ukraine passiert und wie geholfen werden kann. Für mich ist es daher wichtig, dass sich Kinder und Jugendliche mit politischen Themen auseinandersetzen und Erwachsene ihnen den Rahmen dazu ermöglichen“, so Viola Holtz.

Öffnungszeiten:
Dienstag – Samstag: 10:30 – 17:00 Uhr
Sonn- und Feiertage: 14:00 – 17:00 Uhr

Eintritt:
Erwachsene: 4,00 €
Erwachsene mit Ermäßigung: 3,00 € (z. B. mit der Ostseecard)
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben freien Eintritt

Ort: zeiTTor, Museum der Stadt Neustadt in Holstein, Haakengraben 2-6, 23730 Neustadt in Holstein
fürs Navi: Vor dem Kremper Tor
www.zeittor-neustadt.de


noch bis 25. September 2022

Die Entdeckung einer Landschaft
– Reiseland Ostholstein (1790 bis 1970)

Familienidyll Grömitz 1914 - Ausstellung © Ostholstein-Museum EutinMit der aktuellen Ausstellung „Die Entdeckung einer Landschaft – Reiseland Ostholstein (1790 bis 1970)“ widmen sich das Ostholstein-Museum und die Eutiner Landesbibliothek gemeinsam einem Thema, das vor rund 230 Jahren mit dem beginnenden Fremdenverkehr seinen Anfang nahm und durch die Jahrzehnte von wachsender Bedeutung für die Region wurde.

Heutzutage gehört Ostholstein zu einem der beliebtesten Urlaubsgebiete in Schleswig-Holstein – doch das war nicht immer so: Noch gegen Ende des 18. Jahrhunderts führte es hinsichtlich des Fremdenverkehrs ein Schattendasein. Erst mit der Veröffentlichung von Voßens Idyllendichtung „Luise“ um 1790, die in kürzester Zeit zu einem Bestseller wurde, und der zeitlich einhergehenden künstlerischen Entdeckung der hiesigen Landschaft und seiner malerischen Verbreitung durch den Hofmaler L.P. Strack wurde die Region als attraktives Reiseziel entdeckt. Besuchten die Tages- und Wochengäste vorerst vor allem das beschauliche Binnenland mit seinen Seen, Feldern und Wäldern, entdeckten sie bald auch die Reize der hiesigen Ostseeküste mit seinen Stränden und nach und nach angelegten Flaniermeilen.

Die Ausstellung will mit alten und zeitgenössischen Gemälden, Schriftstücken, Gegenständen und historischem touristischen Werbematerial kurzweilig und facettenreich Schlaglichter auf die Entwicklung Ostholsteins als Reiseland in der Zeit von 1790 bis ca. 1970 werfen, das für Urlauber, aber auch Künstler bis heute einen ungebrochenen Reiz hat.

Öffnungszeiten:
dienstags – sonntags/feiertags: 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: 6 €

Ort: Ostholstein-Museum Eutin, Schlossplatz 1, 23701 Eutin
www.oh-museum.de


noch bis 30. September 2022

A(R)TLANTIC SKULPTURENAUSSTELLUNG

%Travemünde © TraveMedia%Vom 26. Mai bis zum 30. September 2022 präsentiert das ATLANTIC Grand Hotel Travemünde zum zweiten Mal eine gemeinsame Skulpturen- und Kunstausstellung zweier Galerien, die im Hotelgarten und im Bereich der Konzertmuschel zur Meerseite stattfindet. Zu sehen sind über 30 Steinskulpturen aus Zimbabwe und Malereien direkt hier aus Travemünde von der Galerie Shona von Thomas Kuhse und der Kunstwerkerin Ninette Mathiessen.

Nachfolgend geben wir Ihnen weitere Informationen zu den Galeristen:

Thomas Kuhse  – Galerie Shona
Die Galerie Shona zeigt Werke von renommierten Künstlern Zimbabwes, die von Bildhauern der „Ersten Generation“ beeinflusst wurden. Mit Werken von Nicholas Mukomberanwa, Henry Munyaradzi, Brighton Sango und vielen anderen, begeistern Steinskulpturen aus Zimbabwe, Shona Skulpturen genannt, seit Jahrzehnten Kunstliebhaber in aller Welt und finden sich in den Sammlungen des Museum of Modern Art in New York oder des Musée Rodin in Paris.

Die zeitgenössische Shona-Bildhauerei kann europäische Einflüsse nicht verleugnen. Sie hat aber ihren eigenen, eigenwilligen und ergreifenden Ausdruck erhalten, ist nicht traditionell verankert, sondern als reine Kunstform, quasi als „l´art pour l´art“ entstanden. Sie grenzt sich deshalb auch gegenüber traditioneller afrikanischer Kunst ab, die man aus Völkerkundemuseen kennt und ist dem modernen europäischen Kunstverständnis ähnlich.
www.galerie-shona.org

Ninette Mathiessen – Die Kunstwerkerin
Die 1974 in Niedersachsen geborene Künstlerin Ninette Mathiessen, hat erst 2005 zur Malerei gefunden und betreibt seit 2011 ihre Galerie mit angeschlossenem Atelier in Travemünde.

Als reine Autodidaktin hat sie sich im Selbststudium alles angeeignet, was ihre Bilder heute ausmachen. Der moderne Duktus passt in den aktuellen Zeitgeist. Ihre Leitmotive sind maritim, der stereotype Fisch ihr Markenzeichen und die Serie „FISH & SHIPS“ ein festes Programm auf Leinwand. Die Werkzeuge von Ninette sind Spachtel und Malermesser. Pinsel sind bei ihr tabu. Als Farben wählt sie Kunststoffdispersionen, von der Acrylfarbe bis hin zum Lack. Der Stil ist beeinflusst vom sogenannten „Shabby Look“. Grob gespachtelte Hintergründe, schneller Messerstrich und bloß nicht zu ordentlich. Ninette Mathiessens Werke waren seit 2011 in vielen Ausstellungen zu sehen und finden mittlerweile international Beachtung.

Kunst ist Ninettes Lebensinhalt und so initiiert sie auch außerhalb ihrer Galerie Ausstellungen und Kunstprojekte wie z.B. die traveART im Kreuzfahrtterminal zu Travemünde oder eben die A(R)TLANTIC Skulpturenausstellung im ATLANTIC Grand Hotel Travemünde.
www.diekunstwerkerin.de

täglich 09:00 – 18:00 Uhr

Eintritt: frei
Barrierefreiheit: die Ausstellung ist im Hotelgarten mit dem Rollstuhl befahrbar
Hunde: dürfen an der Leine mit in die Ausstellung

Ort: ATLANTIC Grand Hotel Travemünde, Hotelgarten, Kaiserallee 2/Strandpromenade, 23570 Lübeck-Travemünde
www.atlantic-hotels.de/grand-hotel-travemuende


noch bis 02. Oktober 2022

14. WindArt

Windpyramide TravemündeDer Wind als tragendes Element für bewegte Bauelemente und Kunst im Freien, verbunden mit Licht- und Sound-Effekten, für Spiele und kunstvolle Bewegungsabläufe. Innovative Windspiele an verschiedenen Plätzen in Travemünde schaffen Orte der Entdeckung, des Erholens und des Staunens.

Tipp: Folge bei einem Spaziergang durch das Seebad dem WindArt-Skulpturen Walk entlang unserer Promenaden!
Vom Fährplatz bis zum Mövenstein und am Kohlenhofkai auf der Priwallpromenade sind – überwiegend kinetische – Objekte bekannter Künstler:innen installiert, die du in ihrem Zusammenspiel von Licht, Wasser, Wellen und Wind ganzjährig bewundern kannst.

Alle Skulpturen wurden vom Verein für Kunst und Kultur zu Travemünde e. V. im öffentlichen Raum installiert und sind frei zugänglich.

Schon entdeckt? Die Objekte sind mit Hinweisschildern versehen. So kannst du über einen QR Code umfangreiche Informationen zu Skulpturen und Künstler:innen abrufen!

Programm WindArt 2022, Lageplan, Infos zu den Objekten und mehr: www.kunst-kultur-travemuende.de

Ort: diverse Orte in 23570 Lübeck-Travemünde

www.kunst-kultur-travemuende.de


noch bis 03. Oktober 2022

„60er – 70er: Die Zukunft ist nah!“
Sammlungspräsentation der Kunsthalle St. Annen

Harald Duwe - Sonntagnachmittag (Strand) 1970/71 © VG Bild-Kunst Bonn 2022Im Depot der Kunsthalle St. Annen schlummern zahlreiche Schätze aus den 1960er und 1970er Jahren, die lange nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt wurden.

Dies soll sich nun ändern: Ab Freitag, 22. Juli 2022, sind in der Ausstellung „60er – 70er: Die Zukunft ist nah! Sammlungspräsentation der Kunsthalle St. Annen“ rund 50 Werke von ca. 45 Künstler:innen aus dieser Zeit zu sehen, die sich alle entweder im Besitz oder als Dauerleihgabe im Museum befinden.

Präsentiert werden hauptsächlich Gemälde, beispielsweise der Künstler:innen Harald Duwe, Günter Fruhtrunk, Rupprecht Geiger, Gotthart Graubner, Gerhard Hoehme, Ernst Wilhelm Nay, Arnulf Rainer, HA Schult, Kai Sudeck, Heide Rose-Segebrecht und Günther Uecker. Ihnen gemein ist die zentrale Bedeutung von Form, Geste und Farbe. Jede:r der ausgestellten Künstler:innen experimentiert auf seine Weise, macht Vorschläge und interagiert mit und durch seine Werke.

Kuratiert wurde die Sammlungspräsentation von Emma-Louise Arcade, der wissenschaftlichen Volontärin der Kunsthalle St. Annen.

Im bunten Zeitgeist der 1960er und 1970er Jahre schien auch in der Kunst alles möglich zu sein. Dies spiegelt sich in der Sammlung der Kunsthalle St. Annen wider, in der sich Werke des sogenannten „Informel“ neben abstrakt expressiven sowie figürlichen Arbeiten oder auch von der Pop-Art inspirierten finden. Die Sammlungsausstellung ordnet diese Kunst jedoch nicht nach Stil oder Chronologie, sondern thematisch, weswegen sie in die vier Themengruppen „Mensch sein”, „Natur”, „Moderne Welt” und „Form-Farbe-Licht” gegliedert ist.
Dafür schienen sich alle der genannten Künstler:innen trotz der ganz unterschiedlichen Darstellungsweisen interessiert zu haben.

Bereits im Erdgeschoss wird deutlich, dass die Kunstwerke jener zwei Jahrzehnte nach dem Wirtschaftswunder, die vor allem durch die Technisierung und Mobilität sowie der Kritik daran geprägt waren, von zukunftsgewandten Utopien, Träumen und Sehnsüchten inspiriert wurden.

Während Hans Schubert in den 1960er Jahren noch vom Kubismus beeinflusste Figuren und Räume malte, Horst Skodlerrak seine kleinteiligen und kleinformatigen an der Neuen Sachlichkeit orientierten Landschaften schuf oder Klaus Kütemeier die aufrechtstehende menschliche Figur aus dem Stein schlug, befasste sich Raimer Jochims in abstrakten Bildern mit den Farben und ihrer Wirkung. Außerdem ist hier das von der Pop Art inspirierte Bild „Zwitter“ von Lambert Maria Wintersberger zu sehen, das an Plattencover oder Werbebilder der damaligen Zeit erinnert.

Im 1. Obergeschoss geht es um das „Mensch sein“ – die Auseinandersetzung mit dem Menschen und seinem Wesen, wobei die Darstellungsweisen in den beiden Jahrzehnten von figürlich bis abstrakt sein konnten. Als figurativ arbeitender Künstler ist hier beispielsweise Harald Duwe vertreten, der Lebenssituationen abbildete, die die Widersprüche seiner Zeit sichtbar machten, wie das hier ausgestellte Strandbild mit einer überbordenden Fülle an Gegenständen, die den Menschen kaum Platz zur Erholung lässt. Im direkten Kontrast dazu stehen die Werke von Kai Sudeck, der die Menschen am Strand völlig abstrahiert, farblos und melancholisch darstellte. Arnulf Rainer dagegen versucht, durch Übermalung die menschliche Psyche zwischen Wahn und Wirklichkeit abzubilden.

Ebenfalls im 1. Obergeschoss ist der Bereich „Natur“ zu finden. Vor allem das Verhältnis zwischen Mensch und Natur stand in den 1960er und 1970er Jahren im Vordergrund. Künstler:innen wie Rolf Liese, Ernst Wilhelm Nay, Johannes Jäger und Heide Rose-Segebrecht thematisieren die Natur oder den Eingriff des Menschen in die Landschaft. Ein besonderes Werk aus der Sammlung der Kunsthalle ist das Objekt „Sutra“ des polnischen Textilkünstlers Wojciech Sadley. Das Kunstwerk aus blauem Sisal erinnert an naturhafte Prozesse, wie beispielsweise das Wachsen von Pflanzen.

„Form-Farbe-Licht“ ist einer der beiden Bereiche, die im 2. Obergeschoss auf die Besucher:innen warten. Gerade in den 1960er und 1970er Jahren bestechen viele Kunstwerke mit der zentralen Bedeutung von Form, Geste und Farbe. Im Laufe der Jahre hat die Sammlung der Kunsthalle St. Annen ihr Profil durch Ankäufe und Schenkungen, insbesondere in der Malerei, auf die informelle Kunst ausgerichtet. Bezeichnend ist hier zum Beispiel das Gemälde „476/67“ von Rupprecht Geiger, das einem leuchtenden Rot ein grelles Gelb als Energieträger gegenüberstellt, der allmählich an Intensität zunimmt. Der Interpretation sind keine Grenzen gesetzt.

Schließlich findet sich auf der gleichen Etage noch der Teilbereich der „Modernen Welt“, in dem sich die Kunstwerke mit dem durch Technik und Fortschritt beeinflussten Alltag jener Zeit auseinandersetzen. Weniger eine abstrakte Gedankenwelt als vielmehr die reale Lebenswelt aller Menschen ist hier das Thema. Dabei stehen sich exemplarisch die Positionen der Künstler Fred Thieler und Gotthard Graubner konträr gegenüber – auf der einen Seite eine hektische, laute, schnelllebige Existenz mit Farbexplosionen auf rotem Hintergrund in Thielers Werk „o.T“ und auf der anderen Seite eine Vision der modernen Welt, die mehr auf Innerlichkeit, Besinnung und Meditation ausgerichtet ist, über das Spiel mit Farbe und Licht, wie es Graubner in „Farbraumkörper“ vorschlägt. Diese beiden Werke stehen im Gegensatz zueinander und ergänzen sich symbolhaft in ihrer Sicht auf die moderne Welt, in der sich der Mensch bewegt.

Auch der Mobilität kommt eine große Bedeutung zu, zum Beispiel in Stanislaw Fijalkowskis „Autobahn XXXV“ oder in Peter Klasens „Wagon Detail V“, das die Tür eines Eisenbahnwagons zeigt. Dieses Werk führt die kalte, mechanische Welt der Technik und des Transports vor Augen. Die Natur hat hier keinen Platz. In dieser ironischen Distanz unterscheidet sich Klasens Arbeit von der amerikanischen Pop-Art, die das perfekte Erscheinungsbild der Waren- und Konsumwelt in ihre Werke übernahm.

Begleitprogramm
Zur Ausstellung finden öffentliche Sonntagsführungen am 24. Juli, 07. und 21. August, 04. und 18. September sowie am 02. und 03. Oktober 2022 jeweils um 15:00 Uhr statt.

Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 8 €
Ermäßigte 4 €
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €
Kinder unter 6 Jahren frei

Ort: Kunsthalle St. Annen, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
www.kunsthalle-st-annen.de

Foto © VG Bild-Kunst Bonn 2022


noch bis Oktober 2022

Lieblingspuppen
aus Kinderstube und Künstlerhand

alte Ansichtskarte: Mädchen spielend mit Puppe um 1941 © Weihnachtshaus HusumSonderausstellung im Weihnachtshaus Husum

Denkt man an Lieblingspuppen, so sind es zunächst die liebevoll gehüteten Puppen aus der Kindheit. Je nach Generationszugehörigkeit waren sie handgearbeitet und mit selbst hergestellter Kleidung ausgestattet wie in den Kriegs- und Nachkriegsjahren oder seit der Zeit des Wirtschaftswunders nach der neuesten Mode gekleidet und mit einem breiten Angebot an Zubehör auf dem Markt. Wobei dies in der Liebe zu den „Kindern“ vermutlich keinen Unterschied machte.

Heute gibt es neben dem Angebot der Puppenhersteller für Kinder fast immer auch ein Angebot für erwachsene Sammlerinnen. Das sind Puppen, die von Künstlern nicht fürs Spielen, sondern als Kunstobjekte entworfen werden. Gleichzeitig ist das Herstellen von Puppen zu einem neuen Hobby für künstlerisch und handwerklich interessierte Sammlerinnen und Sammler geworden. Wobei diese Puppen aus handmodellierten und abgeformten Körperteilen bestehen, die dann nach Trocknung der Masse gebrannt, bemalt und ausgestattet werden. Eine Besonderheit stellen die Puppen dar, die abgesehen vom Größenverhältnis Babys oder Kinder so täuschend echt zeigen, dass man sie für lebendig halten könnte.

Die Sonderausstellung im Weihnachtshaus gibt Einblicke in die Geschichte der Puppen und zeigt punktuell die Entwicklung auf. So bekannte Marken wie Schildkröt und Käthe Kruse sind ebenso vertreten wie touristisch beliebte Trachtenpuppen. Nicht fehlen darf auch der typische Korbkinderwagen aus den 1950er-Jahren, natürlich mit den zeitgemäß gekleideten Babypuppen. Beispiele für die Herstellung von handgestrickten Socken, Höschen und Mützen sind ebenso zu sehen wie historische Belege aus der Puppenherstellung und Vermarktung.

Eine außergewöhnliche Art der Puppen stellen die hölzernen Engelpuppen dar, die besonders im Weihnachtshaus nicht fehlen dürfen. Teilweise mit kostbaren Porzellanköpfen, echten Haaren und feinen, langen Kleidern ausgestattet, gehörten sie zur vorweihnachtlichen Figurenwelt des Erzgebirges und Vogtlandes, wo sie, mit Kerzen bestückt, die Vorbeigehenden aus dem Fenster grüßten. Als weitere Spielpuppen wird an die Papierpuppen erinnert, die ganze Generationen von kleinen Mädchen dazu brachten, die Figuren und Kleidungsstücke fein säuberlich auszuschneiden, zu bespielen und dann wieder in Schachteln zu verwahren.

Der historische Laden bietet zur Ausstellung ein breites Angebot an Ausschneidepuppen und für die Liebhaber der Schildkrötpuppen auch noch einige wenige Restexemplare der 15 cm großen, liebevoll bekleideten Klassikpuppen, deren Herstellung in der Manufaktur leider bereits vor einigen Jahren ausgelaufen ist.

Öffnungszeiten:
täglich 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt:
Kinder bis 6 Jahre frei
Kinder bis 14 Jahre 1 €
Erwachsene 3 €
Familien 7 €
Gruppen ab 10 Pers. 2,50 € p. P.

Ort: Weihnachtshaus, Museum und historischer Laden, Sammlung Alix Paulsen, Westerende 46, 25813 Husum
www.weihnachtshaus.info


noch bis 13. November 2022

PICASSO.KERAMIK

Pablo Picasso, Pichet anse Prise, 1953, Privatbesitz, Foto Bernd Perlbach © Succession Picasso u. VG Bild-Kunst, Bonn 2022Pablo Picasso (1881-1973) galt bereits zu Lebzeiten weltweit als Kunstgenie und gehört noch heute als Maler, Bildhauer und Grafiker zu den bedeutendsten und prägendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.

Weniger bekannt als seine Malerei ist der Umstand, dass Picasso in den letzten drei Lebensjahrzehnten rund 4.000 Keramiken entwarf, mit denen er das bestehende Kunstsystem herausfordern wollte.

1946 wandte sich Picasso erstmals der Keramikgestaltung zu und entdeckte darin ein künstlerisches Arbeitsfeld, das ihn bis zu seinem Tod faszinierte und damit zu einem wichtigen Teil in seinem Gesamtwerk wurde. Picasso experimentierte in der keramischen Werkstatt von Madoura im französischen Vallauris sowohl mit Form und Material als auch mit den Möglichkeiten des Herstellungsprozesses von Keramik. Neben den Unikaten entstanden dabei auch limitierte Serienauflagen von Figuren, Schalen und Tellern. Für diese lieferte Picasso die Vorlagen, nach denen die Mitarbeiter der Werkstatt von Madoura die Stücke der Editionen bemalten.

Das Ostholstein-Museum zeigt aus einer hochkarätigen Privatsammlung eine repräsentative Auswahl von 65 Exponaten dieser keramischen Objekte. Sie zeigen in Formgebung und Themenwahl nicht nur charakteristische Bezüge zu Picassos Malerei, sondern auch zu klassischen antiken Mittelmeerkulturen. So finden sich Stiere, Tauben, Fische, schematisierte Gesichter, Männer und Frauen auf den Tellern, Vasen und Objekten, die in ihrer Dreidimensionalität einen besonderen Zauber entfalten und viele seiner Künstlerkollegen wie George Braque, Jean Cocteau und A.R. Penck zu einem eigenen keramischen Werk inspirierten.

Öffnungszeiten:
01. März – 31. Oktober: Dienstag – Sonntag/Feiertag: 11:00 – 17:00 Uhr
01. November – 31. Januar: Dienstag – Freitag: 14:00 – 17:00 Uhr, Samstag/Sonntag/Feiertag: 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: Erwachsene 6 €

Ort: Ostholstein-Museum, Schloßplatz 1, 23701 Eutin
www.oh-museum.de

Foto © Succession Picasso u. VG Bild-Kunst, Bonn 2022


noch bis 17. Dezember 2022

„Der junge Brahms –
Zwischen Natur und Poesie“

Villa Brahms - Brahms-Institut LübeckAusstellung im Lübecker Brahms-Institut eröffnet neuen Blick auf den Komponisten

Am 07. Mai 2022, dem Geburtstag von Johannes Brahms, eröffnet das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck (MHL) seine neue Ausstellung: „Der junge Brahms – Zwischen Natur und Poesie“.

Die Schau nimmt den jungen Norddeutschen in den Blick und entdeckt dabei andere Seiten des Musikers als die gängige Brahms-Rezeption. Die Ausstellung ist zugleich der Auftakt für das 30. Brahms-Festival an der MHL, das sich mit einem Schwerpunkt zum 200. Todestag von E.T.A. Hoffmann vom 06. bis zum 15. Mai 2022 ganz der Romantik verschrieben hat.

Das populäre Bild von Johannes Brahms (1833 – 1897) prägen seine Altersfotografien: Da sitzt der bärtige Brahms im Garten und schaut versonnen-melancholisch in die Kamera. Die neue Ausstellung im Brahms-Institut an der MHL nimmt dagegen den noch jungen Komponisten in den Blick. Institutsleiter Prof. Dr. Wolfgang Sandberger: „Der junge Brahms ist ein genialer Feuerkopf, der romantische Literatur verschlingt. Er identifiziert sich mit einer Kultfigur wie Johannes Kreisler aus der Feder von E.T.A. Hoffmann. Diese Hoffmann-Begeisterung und seine Musik liegen eng beieinander. Gerade das macht den jungen Brahms für uns heute so interessant.“

Die Ausstellung zeigt die Inspirationsquellen des jungen Komponisten in rund 80 Exponaten, die vorwiegend aus der eigenen wertvollen Sammlung des Instituts stammen. Dazu gehören Briefe, Fotografien, Noten und Bücher aus der Bibliothek von Johannes Brahms. Zahlreiche Objekte sind erstmals in einer Ausstellung für die Öffentlichkeit zu sehen. Musikbeispiele und Textlesungen ergänzen die Schau um eindrückliche Hörerfahrungen.

Der 21-jährige blonde Johannes sei einer der „schönsten und genialsten Jünglinge“ — so Robert Schumann. Die Werke von E.T.A. Hoffmann und Joseph von Eichendorff ziehen Brahms damals in ihren Bann. Mit dem ‚Kapellmeister Kreisler‘ identifiziert er sich so sehr, dass er Autografe und Briefe sogar als „Johannes Kreisler“ unterschreibt. In einem Band mit sämtlichen Erzählungen Hoffmanns zeugen zahlreiche Anstreichungen des Komponisten von seiner begeisterten Lektüre.

Der junge Brahms hat eine innige Beziehung zur Natur, die ihn ebenfalls zu Kompositionen inspiriert. Briefe und andere Exponate lenken den Blick auf seine romantische Rheinreise oder seine ebenfalls literarisch vermittelte Schottland -Begeisterung.

Zur Ausstellung „Der junge Brahms – Zwischen Natur und Poesie“ erscheint am 01. Juli 2022 ein Katalog in Kooperation mit dem Schleswig-Holstein Musik Festival.

Öffnungszeiten:
mittwochs und samstags 14:00 – 18:00 Uhr

Eintritt: frei

Ort: Villa Brahms, Jerusalemsberg 4, 23568 Lübeck
www.brahms-institut.de

www.mh-luebeck.de


noch bis 31.12.2022

Sonderausstellung
„Von Caspar David Friedrich bis Edvard Munch.
Die Highlights der Sammlung im Drägerhaus“

Caspar David Friedrich – Küstenlandschaft im Abendlicht 1816-18 © die Lübecker Museen – Museum Behnhaus DrägerhausNach dem 100jährigen Jubiläum im vergangenen Jahr wird das Behnhaus im Rahmen der Sanierung für zwei Jahre geschlossen; es können in dieser Zeit nur die Räume des Drägerhauses für die Sammlungspräsentation genutzt werden. Das nimmt das Museum Behnhaus Drägerhaus zum Anlass, in einer neuen Ausstellung unter dem Titel „Von Caspar David Friedrich bis Edvard Munch. Die Highlights der Sammlung im Drägerhaus“ seine bedeutendsten Werke konzentriert und aus einem neuen Blickwinkel zu präsentieren.

So werden museale Traditionen bewusst in der Ausstellung gebrochen: Die Präsentation folgt keinem streng chronologischen Rundgang und es werden gezielt manchmal auch provokante Gegenüberstellungen gezeigt. So ist etwa im Nazarener-Raum mit der religiösen Malerei Friedrich Overbecks ein Werk der Neuen Sachlichkeit aus den 1920er Jahren zu sehen. Albert Aereboes „Totes Lamm“ erinnert thematisch zwar an die christliche Symbolik vom „Lamm Gottes“. In der Drastik der Darstellung ist es aber ganz klar ein Werk des 20. Jahrhunderts.

In dem Ausstellungsraum, welcher der Dresdner Romantik um Caspar David Friedrich gewidmet ist, findet sich neben der neuen Dauerleihgabe „Überfahrt über die Elbe am Schreckenstein“ von Ludwig Richter die impressionistische Darstellung der Elbe von Gotthardt Kuehl. Klassische akribische Malerei, der Fluss und die Menschen, die ihn mit dem Kahn überqueren, in symbolischer Überhöhung stehen somit der an Licht und Atmosphäre orientierten Stimmungsmalerei des Impressionismus gegenüber.

Von Gotthardt Kuehl ist zudem eine Neuerwerbung des Vereins der Freunde zu sehen: Die „Gesangsstunde“ von 1886 wird nun von einer Studie zu diesem Gemälde ergänzt. Kuehl hatte sich die beiden Chorknaben im Vordergrund in einer eindrucksvollen Ölstudie auf Holz malerisch erschlossen und das Leuchten ihrer Gewänder sogar noch deutlicher herausgearbeitet.

Kuehl ist es auch, der in der Drägerdiele den Auftakt macht und die Schnittstelle zur Neupräsentation von „Buddenbrooks im Behnhaus“ bildet. Die Kinder in Kuehls Gemälde „Lübecker Waisenhaus“ sind neben Kaulbachs „Kinderkarneval“ zu sehen. Die Zeitgenossen Kuehl und Kaulbach widmeten sich dabei ganz gegensätzlichen Lebenswelten. Letzterer zeigt als Münchens Salon- und Porträtmaler die kostümierten Pringsheimkinder, darunter Thomas Manns spätere Ehefrau Katia.

Die Gemälde Edvard Munchs zählen bereits seit den 1920er Jahren zur Museumssammlung. Schon der damalige Museumsdirektor Carl Georg Heise präsentierte Munch als „Ahnherrn“ der Moderne und wichtigen Impulsgeber für die deutschen Expressionisten.
Ernst-Ludwig Kirchner, der die Vorbildrolle Munchs für seine Kunst übrigens immer zurückwies, ist in der Präsentation nun ebenso wie Max Pechstein oder Paula Modersohn-Becker in einer neuen Sichtachse mit Munchs Bildern verbunden.

Begleitprogramm:
Begleitend zu „Von Caspar David Friedrich bis Edvard Munch“ wurde eine Audioguidetour speziell für Kinder konzipiert: Die vierjährige Else (das Mädchen vom Gemälde „Kind im Spielzimmer“) und der Hund Fritz führen kleine Gäste spielerisch durch die Ausstellung und stellen ihnen zehn Gemälde vor. Zu erleben sind all jene spannenden Geschichten, die hinter den Werken stehen und die Kunst lebendig machen.

Öffnungszeiten:
01.01. – 31.03. dienstags – sonntags 11:00 – 17:00 Uhr
01.04. – 31.12. dienstags – sonntags 10:00 – 17:00 Uhr
Feiertage:
Neujahr: geschlossen
Karfreitag: geöffnet
Ostersonntag: geöffnet
Ostermontag: geöffnet
1. Mai: geöffnet
Himmelfahrt: geöffnet
Pfingstsonntag: geöffnet
Pfingstmontag: geöffnet
3. Oktober: geöffnet
Heiligabend: geschlossen
1. Weihnachtsfeiertag: geschlossen
2. Weihnachtsfeiertag: geöffnet
Silvester: geschlossen

Eintritt: 
Erwachsene 8 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €
Ermäßigte 4,- €

Ort: Museum Behnhaus Drägerhaus, Königstraße 9-11, 23552 Lübeck
www.museum-behnhaus-draegerhaus.de

Foto © die Lübecker Museen – Museum Behnhaus Drägerhaus


noch bis 19. Februar 2023

„Facettenreiche Insekten.
Vielfalt – Gefährdung – Schutz“

Libellen © Alberto Ghizzi PanizzaSchillernd schön, erfolgreich, nützlich und bedroht: Insekten. Sie sind die artenreichste Tiergruppe der Erde und in nahezu allen Lebensräumen zu finden. Insekten sind nicht nur vielfältig, sondern sie haben wichtige Aufgaben und leisten enorm viel für den Menschen. Trotzdem ist ein starker Schwund der Sechsbeiner zu beobachten, der durch die Menschen verursacht wird.

Die neue große Sonderausstellung „Facettenreiche Insekten. Vielfalt – Gefährdung – Schutz“ vom 13. August 2022 bis 19. Februar 2023 im Lübecker Museum für Natur und Umwelt möchte für Insekten begeistern und die Gründe für die Verluste an der Gesamtmasse der Insekten sowie an der Fülle der Arten verdeutlichen. Schließlich wird den Fragen nachgegangen, was der Rückgang der Insekten für Folgen für die Netzwerke der Lebensgemeinschaften hat und wie die faszinierenden Tiere besser geschützt werden können.

Die von Forschern:innen aus norddeutschen Naturkundemuseen – auch vom Lübecker Museum für Natur und Umwelt – gesammelten und aufbereiteten Daten zeigen, wie es den Insekten hierzulande geht. Wissenschaftliche Hintergründe werden anhand von zahlreichen Originalpräparaten, digitalen und analogen Spielestationen, einem vergrößerten Insektenmodell sowie vertiefenden Medienstationen mit Videos und interaktiven Grafiken präsentiert. Die Besucher:innen werden ermutigt, sich aktiv an verschiedenen Schutzmaßnahmen von Insekten zu beteiligen.

Die Wanderausstellung wurde im Rahmen des Projektes „ProInsekt“ entwickelt und vom Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Die Präsentation in Lübeck wird zudem von der Possehl-Stiftung unterstützt.

Auf der Projekt-Website www.proinsekt.de erhalten Sie weiterführende Informationen zur Sonderausstellung und den aktuellen wie künftigen Ausstellungsorten.

Öffnungszeiten:
Dienstag – Freitag 09 – 17:00 Uhr
Samstag – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr
Montag geschlossen
Feiertage: 03. Oktober: geöffnet, Heiligabend: geschlossen, 1. Weihnachtsfeiertag: geschlossen, 2. Weihnachtsfeiertag: geöffnet, Silvester: geschlossen

Eintritt:
Erwachsene 6 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2 €
Ermäßigte 3 €

 Ort: Museum für Natur und Umwelt, Musterbahn 8, 23552 Lübeck
www.museum-fuer-natur-und-umwelt.de

Foto © Alberto Ghizzi Panizza


noch bis 28. März 2023

Interimsausstellung
“Buddenbrooks im Behnhaus”

Ausstellung Buddenbrooks im BehnhausTony Buddenbrook heißt ab sofort ihre Gäste im Behnhaus willkommen

Endlich kann mit der Wiederöffnung der LÜBECKER MUSEEN seit dem 12. Mai 2020 auch die bereits Ende März fertig gestellte Ausstellung „Buddenbrooks im Behnhaus“ der Öffentlichkeit
präsentiert werden.

Seit das Buddenbrookhaus nach seiner rauschenden Umzugsparty am 28. und 29 Dezember 2019 seine Pforten in der Mengstraße 4 für den umfassenden Umbau schließen musste, wurde an der Interimsausstellung im Museum Behnhaus Drägerhaus gefeilt. Das Ergebnis wird nun bis zum Ende der Umbaumaßnahmen des Literaturhauses, die trotz Corona planmäßig verlaufen, also voraussichtlich bis Herbst 2023 zu sehen sein.

Wir freuen uns, nun endlich die Buddenbrooks an ihrem neuen Standort zu zeigen. Wer die Inhalte des Romans und das bürgerliche Leben der Manns in Lübeck darstellen will, der kann keinen besseren Ort als das Behnhaus finden. Hier gehen das großbürgerliche Wohnumfeld und die bedeutende Kunst des 19. Jahrhunderts und der klassischen Moderne eine Symbiose ein wie kaum an einem Ort“, so der Leitende Direktor der LÜBECKER MUSEEN, Prof. Dr. Hans Wißkirchen.

Durch die Ausstellung führt Antonie „Tony“ Buddenbrook, Protagonistin aus Thomas Manns weltberühmtem Roman „Buddenbrooks“. Diese Romanfigur schien zur Präsentation der Ausstellung aufgrund ihrer Lust am Erzählen, ihrer Begeisterungsfähigkeit für Neues sowie ihres Engagements für Familie und Stadt bestens geeignet.

In einer Art „Homestory“ erzählt sie von den Romanen „Buddenbrooks“ und „Professor Unrat“, von den Schriftstellern Thomas und Heinrich Mann und vom bürgerlichen Leben im 19. Jahrhundert. Wie sah das Leben in Lübeck zu dieser Zeit aus, was bedeutete die Stadt für die Brüder und wie wurde sie Literatur? Tony lädt die Besucher:innen zu einer Zeitreise ins Lübeck der Buddenbrooks und der Manns ein. Dabei wird schnell klar, warum ausgerechnet das Museum Behnhaus Drägerhaus zur Kulisse für diese Interimsausstellung wurde: in den Räumen des klassizistischen Stadtpalais kann die Lebenswelt der Buddenbrooks authentisch erlebt werden. Tonys Anspruch an Vornehmheit wird dabei ebenfalls entsprochen. Bereits bei der Buddenbrooks-Neuverfilmung von Heinrich Breloer aus dem Jahre 2008 wurden einzelne Szenen im Behnhaus gedreht.

Die Ausstellung erstreckt sich über die historischen Wohnräume des Behnhauses im Erdgeschoss und beginnt in der Diele, wo aus der Perspektive Tony Buddenbrooks die Entstehungsgeschichte des Romans erläutert und Bezüge zu realen Vorbildern der Romanfiguren und damit natürlich auch zur Familiengeschichte der Manns hergestellt werden.

Neben der ehrerbietenden Familienbibel der Manns ist hier auch eine Tabakdose mit Darstellung einer Wintertroika ausgestellt, die vermutlich als Mitbringsel eines russischen Kunden im 19. Jahrhundert in den Mannschen Familienbesitz gekommen ist. Zuletzt befand sich die Tabakdose im Besitz von Lisa Dräger, die sie von der mit ihr befreundeten Ilse Mann geschenkt bekam. Als Leihgabe von Lisa Dräger wurde die Dose schon einmal in den frühen 1990er Jahren im Drägerhaus ausgestellt und ist damit nun gewissermaßen ins Haus „zurückgekehrt“.

Als weitere Kuriosität der Interimsausstellung gilt ein Fächer, der als Requisit in der Verfilmung von „Buddenbrooks“ 2008 von Jessica Schwarz als Tony Buddenbrook getragen wurde. Er ist mit einem Lübeck-Panorama gemalt und fasst so verschiedene, sich überlagernde Ebenen der Ausstellung zusammen: Fakt und Fiktion, Ortsgebundenheit und mediale „Emanzipation“ der Geschichte, Vergangenheit und ihre Übertragung in die Gegenwart.

Zu den Highlights der Ausstellung zählt außerdem ein Klingelzug aus dem 19. Jahrhundert, mit dem die Familie Mann nach den Dienstboten geläutet haben soll und der nun erstmals museal präsentiert wird. Mit seinen 2,22 Meter Länge und der reichen Wollstickerei mit Glasperlen ist er ein besonders schönes Exponat, das viel über das Leben im Lübecker Patriziat erzählt.

Für die Ausstellung „Buddenbrooks im Behnhaus“ wurde eigens ein eGuide konzipiert, mit dessen Hilfe man sich per App kostenlos auf dem eigenen Smartphone auch in Corona-Zeiten sicher durch die Ausstellung führen lassen kann und dennoch nicht auf wertvolle Hintergrundinformationen zu verzichten braucht.

Am 09. Juni 2020 eröffnet außerdem direkt zwischen Marienkirche und Rathaus unter dem Titel „Buddenbrooks am Markt“ ein Infocenter mit Museumsshop, in dem nicht nur Souvenirs des Buddenbrookhauses erstanden, sondern auch umfassende Informationen zum Stand des Umbaus des berühmten Literaturmuseums eingeholt werden können.

Öffnungszeiten:
01.04. – 31.12. Dienstag – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr
01.01. – 31.03. Dienstag – Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: 
Erwachsene 8 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €
Ermäßigte 4,- €

Ort: Museum Behnhaus Drägerhaus, Königstraße 9-11, 23552 Lübeck
www.museum-behnhaus-draegerhaus.de

www.buddenbrookhaus.de


03. September 2022 – 29. Januar 2023

„Afrika und Lübeck – eine Spurensuche“

Colon-Figur, afrikanische Darstellung von Europäer © Völkerkundesammlung LübeckDritte Teilausstellung der Völkerkundesammlung zum Thema „Afrika in Lübeck“

Das Industriemuseum Herrenwyk zeigt die dritte und letzte Teilausstellung des Afrika-Zyklus der Lübecker Völkerkundesammlung. Nach zwei Ausstellungen zum Verhältnis von Mensch und Umwelt sowie zu Religionen geht es nun unter dem Titel „Afrika und Lübeck – eine Spurensuche“ um die historischen und heutigen Beziehungen Lübecks zu den Ländern, Menschen und Kulturen des Kontinents. Hierbei werden ein zeitlicher Bogen vom kolonialen Sklavenhandel bis zu Lübecks heutiger Rolle als Fair Trade Stadt gespannt und historische Lübecker Aktivitäten in Afrika mit Stimmen aus der heutigen afrikanischen Community in der Stadt kontrastiert.

Die Schau umfasst Kunstwerke aus dem Nachlass des Kieler Afrika-Sammlers Bernd Muhlack ebenso wie Exponate und Interviews, die vom heutigen afrikanischen Leben in Lübeck zeugen.

Zwangsläufig liegt ein Schwerpunkt der Ausstellung auf dem Kolonialismus. So konfrontiert die Ausstellung die Besucher:innen mit einem bisher verdrängten Kapitel der Lübecker Stadtgeschichte. In den vergangenen Jahren hat sich die Lübecker Völkerkundesammlung mit verschiedenen Partner:innen in der Stadt darum bemüht, Spuren der Lübecker Kolonialgeschichte zu suchen. Dabei zeigte sich, dass Menschen und Unternehmen aus der Hansestadt an buchstäblich allen Aspekten des Kolonialismus von der Missionierung, Erforschung, Eroberung, Verwaltung bis zur Ausbeutung, Versklavung und massenhaften Ermordung von Menschen in Afrika beteiligt waren. Gleichwohl gab es in Lübeck auch kritische Stimmen gegen Sklaverei oder Völkermord und es wurden damals die Fundamente der heutigen multikulturellen Stadtgesellschaft gelegt.

Ebenso gilt es anzuerkennen, dass die Menschen in Afrika nicht nur wehrlose Opfer europäischer Allmacht waren, sondern dass sie in ihrer Kunst und Kultur kreative Wege der Anpassung oder des Widerstands gegen die Einflüsse aus Europa fanden. Besonders deutlich wird dies an den Kunstwerken aus dem Nachlass des Kieler Afrika-Sammlers Bernd Muhlack (1937-2020), welche die Kreativität, die Vielfalt und Wandelbarkeit der afrikanischen Kunst in Vergangenheit und Gegenwart vor Augen führen. So werden in der Ausstellung u. a. sogenannte Colon-Figuren gezeigt, afrikanische Darstellungen von Europäern, die geradezu humorvoll die Kolonialherren parodieren.

Besondere Beachtung verdienen auch die Exponate und Interviews in der Ausstellung, die von dem heutigen afrikanischen Leben in Lübeck zeugen. Eigens für die Ausstellung befragte Bürger:innen mit afrikanischem Migrationshintergrund berichten von ihren Wegen nach Lübeck, von Lieblingsorten und Integrationserfahrungen in der Stadt, aber auch von Rassismus und Diskriminierung.

Die Ausstellung wurde gefördert von der Possehl-Stiftung und der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck.

Vernissage
Die Ausstellung „Afrika und Lübeck – eine Spurensuche“ wird am Freitag, 2. September 2022, um 17:00 Uhr im Industriemuseum Herrenwyk eröffnet. Der Leiter der Völkerkundesammlung und Ausstellungskurator Dr. Lars Frühsorge sowie der Interimsleiter des Industriemuseums Christian Rathmer begrüßen und geben eine Einführung in die Ausstellung. Bei afrikanischem und lübeckischem Wein kann Violinenklängen von Paul Van Zuilenburg aus Südafrika, Student an der Musikhochschule Lübeck, gelauscht werden. Die Teilnahme beträgt 4 €, ermäßigt 3 €, für Kinder und Jugendliche von 6 bis 15 Jahren 2 €.

Begleitprogramm
Begleitend zur Ausstellung ist ein vielfältiges Programm geplant. So soll es unter anderem vier Thementage mit Führung durch die beiden Hausleiter, mit Vorträgen, Bastelkursen, Verkaufsständen und Kinderprogramm geben. Die vier wechselnden Themen sind „Fair Trade“ (24. September), „Kolonialismus und Rassismus“ (20. November), „Weihnachten“ (4. Dezember) und „Flucht“ (29. Januar), wobei stets Beispiele aus Lübeck mit Afrika zusammengebracht werden sollen. Die genauen Termine und Abläufe sind rechtzeitig der Website https://vks.die-luebecker-museen.de/ zu entnehmen.

Begleitheft
Im November erscheint ein Band zur Lübecker Kolonialgeschichte als Begleitpublikation zur Ausstellung.

Öffnungszeiten:
freitags 14:00 – 17:00 Uhr
samstags und sonntags 10:00 – 17:00 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 4 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche 6 – 15 Jahre 2 €
Kinder und Jugendliche 16 – 18 Jahre 4 €
Ermäßigte 3 €

Ort: Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk, Kokerstraße 1-3, 23569 Lübeck
www.geschichtswerkstatt-herrenwyk.de

https://vks.die-luebecker-museen.de/

https://afrika-in-luebeck.de

Foto © Völkerkundesammlung Lübeck


10. September 2022 – 31. März 2023

„Der Untertan. Über Autorität und Gehorsam“

Heinrich Mann © ETH-Bibliothek Zürich, Thomas-Mann-Archiv, Fotograf unbekanntSonderausstellung zu Heinrich Manns „Der Untertan“

„Der Untertan“ wurde in der Weimarer Republik als Abrechnung mit dem Deutschen Kaiserreich und Prophezeiung des Ersten Weltkriegs gefeiert.

Ab 10. September 2022 widmet das Buddenbrookhaus Heinrich Manns erfolgreichstem Roman eine eigene Sonderausstellung: Unter dem Titel „Der Untertan. Über Autorität und Gehorsam“ wird in den Räumen des St. Annen-Museums die Brücke des 1914 vollendeten und unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg veröffentlichten Bestsellers in die heutige Zeit geschlagen.

Gut hundert Jahre nach Erscheinen der Erstausgabe erweisen sich dessen gesellschaftlichen Diskurse als zeitlos: Macht, Autorität, Gehorsam, Zensur, Ausgrenzung, Teilhabe, Patriarchat und Gewalt stehen mehr denn je wieder im Zentrum von Debatten um das gesellschaftliche Miteinander und bilden demzufolge auch die Schwerpunkte der Ausstellung.

Zentrale Themen und Handlungsorte des Romans wie die Papierfabrik, der Ratskeller, die Rolle der Frau, der Stellenwert des Militärs oder die Denkmalthematik werden in den Mittelpunkt gerückt.

Zu sehen sind in drei Räumen neben der Erstausgabe des „Untertans“ mehrere originale Schriftstücke wie Briefe und Notizen Heinrich Manns zum Thema sowie historische Objekte der Zeit des Deutschen Kaiserreichs aus dem Besitz des St. Annen-Museums, die gleichzeitig stellvertretend für zentrale Figuren des Romans stehen.

Da in Hamburg und Niedersachsen „Der Untertan“ aufgrund seiner großen Aktualität wieder auf der Lektüreliste für das Deutsch-Abitur steht, sind zudem die beeindruckenden Ergebnisse mehrerer Schulprojekte ausgestellt.

Kuratiert wurde sie von der wissenschaftlichen Volontärin des Buddenbrookhauses Imke Jelen zusammen mit den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Museums Caren Heuer und Barbara Eschenburg.

Ausstellungseröffnung
Die Ausstellung „Der Untertan. Über Autorität und Gehorsam“ wird am 9. September um 18 Uhr im Foyer des Museumsquartiers St. Annen eröffnet. Nach einem Grußwort durch Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau und Dr. Christian Meyer-Heidemann, dem Landesbeauftragten für politische Bildung in Schleswig-Holstein, gibt Kuratorin Imke Jelen eine Einführung in die Schau. Zu sehen sind zudem der Ausstellungsfilm aus dem Schulprojekt sowie Theaterszenen der 10. Klasse der Johann-Heinrich-Voß-Schule in Eutin. Im Anschluss gibt es eine von der Leiterin des Buddenbrookhauses Dr. Birte Lipinski moderierte Podiumsdiskussion mit der Berliner Historikerin Prof. Dr. Ute Frevert, bei der es um den vermeintlichen deutschen Unteranengeist gehen soll. Die Teilnahme an der Veranstaltung beträgt 10 €, ermäßigt 8 €. Um Anmeldung wird unter Tel. 0451 122 4190 oder per Mail an shop@buddenbrookhaus.de gebeten.

Rahmenprogramm
Öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung oder Literarischer Spaziergänge auf den Spuren des Romans finden an jedem zweiten Samstag im Monat um 14:00 Uhr statt.
Treffpunkt Ausstellungsführung: St. Annen-Museum, Museumskasse (St. Annen-Straße 15)
Treffpunkt literarischer Spaziergang: Infocenter „Buddenbrooks am Markt“ | Markt 15
Anmeldung unter Tel. 0451 122 4190 und shop@buddenbrookhaus.de

Filmreihe, moderiert von Britta Dittmann (Buddenbrookhaus)
„Der Untertan“, Regie Wolfgang Staudte | 27.10. | 18 Uhr
„Das weiße Band“, Regie Michael Haneke | 16.11. | 17.30 Uhr
„Das schweigende Klassenzimmer“, Regie Lars Kraume | 30.11. | 18 Uhr
Kommunales Kino Lübeck | Mengstr. 35 | 7/5 €

Frag uns doch! Diskussionsabend mit Jenny Havemann, Bloggerin, Moderatorin, Unternehmerin, und Eliyah Havemann, Publizist, moderiert von Sabine Kößling, Judaistin
10.11.2022 | 19 Uhr | 10/8 €
Synagoge Lübeck, St. Annen-Straße
Tickets und Anmeldung unter Tel. 0451 1224190 und shop@buddenbrookhaus.de

Finissage
Vortrag „Der Untertan – heute“, Christian Staas (Hamburg)
31.03.2023 | 18 Uhr | 8/4 €
Remter, St. Annen-Museum
Anmeldung unter Tel. 0451 1224190 und shop@buddenbrookhaus.de

Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag
01.04. – 31.12.2022 10:00 – 17:00 Uhr
01.01. – 31.03.2023 11:00 – 17:00 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 8 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €
Ermäßigte 4,- €

Ort: St. Annen-Museum, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
www.st-annen-museum.de

www.buddenbrookhaus.de


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