Ausstellungen Travemünde und
Schleswig-Holstein Oktober 2024
Dauerausstellung
Seiteninhalte
- „Vogelleben zwischen Fluss und Meer“
- 16. WindArt
- A(R)TLANTIC Skulpturenausstellung im Hotelgarten
- „Affe, Pferd und Elefant …“ Tierplastiken des Bildhauers Hans Joachim Ihle (1919-1997)
- „Urlaubsort – Tatort – Drehort! Ein Jahrhundert Filmset Schleswig-Holstein“
- „Eutin packt aus!“ Kunstwerke aus Privatbesitz
- Interimsausstellung “Buddenbrooks im Behnhaus”
- „GRASS TANZBAR“
- „Unsere Wakenitz – 25 Jahre Naturschutzgebiet“
- „Bestattungskulturen in Lübeck und der Welt. Vom Ruheort zum Coffin Dance“
- „Thomas Manns Der Zauberberg. Fiebertraum und Höhenrausch“
- Extra Time Heather Phillipson
- „Geld auf Reisen. Von der Geldkatze zur Smartwatch“
- „Gärtnern in der Stadt – die grüne Vielfalt Lübecks“
„Vogelleben zwischen Fluss und Meer“
Im August 2020 wurde in der Naturwerkstatt Priwall die Dauerausstellung „Vogelleben zwischen Fluss und Meer“ eröffnet.
Diese erzählt von der abwechslungsreichen und faszinierenden Natur des Priwalls und der Geschichte, wie diese Halbinsel zu einem ganz besonderen Refugium für selten gewordene und gefährdete Küstenvögel wurde.
Durch verschiedene Ausstellungsobjekte, interaktive Medien und spielerische Stationen lädt sie Jung und Alt ein, die Natur des Priwalls zu entdecken und ihre gefiederten Bewohner näher kennenzulernen. Dabei darf selber ausprobiert und gerätselt werden:
Wo finde ich den besten Brutplatz für einen Kiebitz?
Und wie genau werden Vögel eigentlich gezählt?
Abgerundet wird die Ausstellung durch naturgetreue Dioramen, die die Vögel in ihren natürlichen Lebensräumen zeigen.
Die Naturwerkstatt Priwall ist ein Besucher- und Informationszentrum des Landschaftspflegevereins Dummersdorfer Ufer e. V., gelegen am Rande des Naturschutzgebietes „Südlicher Priwall“. Regelmäßig starten von hier aus naturkundliche Führungen mit botanischem, vogelkundlichem oder naturhistorischem Schwerpunkt.
Öffnungszeiten:
Montag – Samstag: 10:00 – 16:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene: 4 €
Kinder (ab 6 Jahre): 2 €
(inkl. Führung + 2 €)
Ort: Naturwerkstatt Priwall, Fliegerweg 5-7, 23570 Travemünde-Priwall
Tel. 04502 9996465
www.naturwerkstatt-priwall.de
Foto © LPV (Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer)
noch bis 03. Oktober 2024
16. WindArt
Der Wind als tragendes Element für bewegte Bauelemente und Kunst im Freien, verbunden mit Licht- und Sound-Effekten, für Spiele und kunstvolle Bewegungsabläufe. Innovative Windspiele an verschiedenen Plätzen in Travemünde schaffen Orte der Entdeckung, des Erholens und des Staunens.
Tipp: Folge bei einem Spaziergang durch das Seebad dem WindArt-Skulpturen Walk entlang unserer Promenaden! Vom Fährplatz bis zum Mövenstein und am Kohlenhofkai auf der Priwallpromenade sind überwiegend kinetische Objekte bekannter Künstler:innen installiert, die du in ihrem Zusammenspiel von Licht, Wasser, Wellen und Wind ganzjährig bewundern kannst. Alle Skulpturen wurden vom Verein für Kunst und Kultur zu Travemünde e. V. im öffentlichen Raum installiert und sind frei zugänglich. Schon entdeckt? Die Objekte sind mit Hinweisschildern versehen. So kannst du über einen QR Code umfangreiche Informationen zu Skulpturen und Künstler:innen abrufen!
Programm WindArt 2024, Lageplan, Infos zu den Objekten und mehr: https://kunst-kultur-travemuende.de/
täglich ganztägig
Eintritt: frei
Ort: verschiedene Orte in Travemünde
Veranstalter: Verein für Kunst und Kultur zu Travemünde e. V.
https://kunst-kultur-travemuende.de/
noch bis Ende 2024
A(R)TLANTIC Skulpturenausstellung
im Hotelgarten
Von Mitte Mai bis Ende 2023 präsentiert das ATLANTIC Grand Hotel Travemünde zum dritten Mal eine gemeinsame Skulpturen- und Kunstausstellung zweier Galerien, die im Hotelgarten und im Bereich der Konzertmuschel zur Meerseite stattfindet.
Zu sehen sind über 30 Steinskulpturen aus Zimbabwe und Malereien direkt hier aus Travemünde von der Galerie Shona von Thomas Kuhse und der Kunstwerkerin Ninette Mathiessen.
Selbstverständlich stehen alle ausgestellten Skulpturen auch für den Kauf zur Verfügung – sprechen Sie dazu einfach die Mitarbeitenden an der Hotelrezeption des ATLANTIC Grand Hotel Travemünde an.
Nachfolgend geben wir Ihnen weitere Informationen zu den beiden Galeristen:
Thomas Kuhse – Galerie Shona
Die Galerie Shona zeigt Werke von renommierten Künstlern Zimbabwes, die von Bildhauern der „Ersten Generation“ beeinflusst wurden. Mit Werken von Nicholas Mukomberanwa, Henry Munyaradzi, Brighton Sango und vielen anderen, begeistern Steinskulpturen aus Zimbabwe, Shona Skulpturen genannt, seit Jahrzehnten Kunstliebhaber in aller Welt und finden sich in den Sammlungen des Museum of Modern Art in New York oder des Musée Rodin in Paris.
Die zeitgenössische Shona-Bildhauerei kann europäische Einflüsse nicht verleugnen. Sie hat aber ihren eigenen, eigenwilligen und ergreifenden Ausdruck erhalten, ist nicht traditionell verankert, sondern als reine Kunstform, quasi als „l´art pour l´art“ entstanden. Sie grenzt sich deshalb auch gegenüber traditioneller afrikanischer Kunst ab, die man aus Völkerkundemuseen kennt und ist dem modernen europäischen Kunstverständnis ähnlich.
Ninette Mathiessen – Die Kunstwerkerin
Die 1974 in Niedersachsen geborene Künstlerin Ninette Mathiessen, hat erst 2005 zur Malerei gefunden und betreibt seit 2011 ihre Galerie mit angeschlossenem Atelier in Travemünde.
Als reine Autodidaktin hat sie sich im Selbststudium alles angeeignet, was ihre Bilder heute ausmachen. Der moderne Duktus passt in den aktuellen Zeitgeist. Ihre Leitmotive sind maritim, der stereotype Fisch ihr Markenzeichen und die Serie „FISH & SHIPS“ ein festes Programm auf Leinwand. Die Werkzeuge von Ninette sind Spachtel und Malermesser. Pinsel sind bei ihr tabu. Als Farben wählt sie Kunststoffdispersionen, von der Acrylfarbe bis hin zum Lack. Der Stil ist beeinflusst vom sogenannten „Shabby Look“. Grob gespachtelte Hintergründe, schneller Messerstrich und bloß nicht zu ordentlich. Ninette Mathiessens Werke waren seit 2011 in vielen Ausstellungen zu sehen und finden mittlerweile international Beachtung.
www.diekunstwerkerin.de
Der Zugang ist möglich über den Eingang zum Hotelgarten, von der Strandpromenade kommend und selbstverständlich auch über den Hotel-Haupteingang.
täglich 09:00 – 18:00 Uhr
Eintritt: frei
Ort: ATLANTIC Grand Hotel Travemünde, Hotelgarten, Kaiserallee 2, 23570 Lübeck-Travemünde
www.atlantic-hotels.de/grand-hotel-travemuende
noch bis 13. Oktober 2024
„Affe, Pferd und Elefant …“
Tierplastiken des Bildhauers Hans Joachim Ihle (1919-1997)
Die beiden Sommerausstellungen in Eutin widmen sich in diesem Jahr auf zwei Etagen dem Thema „Tiere in der Bildenden Kunst“.
In seinem Dachgeschoss stellt das Ostholstein-Museum den Bildhauer Hans Joachim Ihle (1919-1997) vor, der sich Zeit seines Lebens der Darstellung von Tieren vornehmlich in Bronze und Marmorstuck widmete.
Zahlreiche Arbeiten des Künstlers befinden sich heutzutage in privaten Sammlungen, aber auch im öffentlichen Raum ist der Bildhauer mit überaus eindrucksvollen Werken vertreten. Zu seinen bis heute wohl bekanntesten gehören das dreißig Meter lange, mit Fischen, Reptilien und Amphibien versehene Ziegelband am Neubau des Berliner Aquariums sowie die mit Reliefs gestaltete Frontwand und das Elefanten-Tor des Berliner Zoos, bei dessen Wiederaufbau Hans Joachim Ihle die künstlerische Leitung innehatte und das heute als ein Wahrzeichen Berlins gilt. Zudem hatte er maßgeblichen Anteil an den langjährigen Wiederaufbau- und Restaurierungsarbeiten des im Krieg größtenteils zerstörten Charlottenburger Schlosses.
Aber auch im Bereich der freistehenden Skulptur und der Kleinplastik schuf Hans Joachim Ihle ein umfassendes Werk. Seine Tierdarstellungen bewegen sich durch die Jahrzehnte hindurch zwischen naturgetreuer Wiedergabe und vereinfachend-abstrahierender Formgebung. Dabei widmete er sich heimischen Tieren ebenso wie Tieren aus fernen Ländern, die er auf seinen Reisen kennengelernt und eingehend studiert hatte. Auf Grundlage seiner genauen Beobachtungen gelang es ihm bei seinen Skulpturen stets, das Charakteristische eines Tieres – ob in Ruhe oder in Bewegung – herauszuarbeiten.
Die Ausstellung zeigt mit einer reichen Auswahl an Bronzen und Skulpturen in Marmorstuck die Bandbreite im bildhauerischen Werk Hans Joachim Ihles. So finden sich in Eutin Pferde und Elefanten, Kröten und Affen, Esel und Ameisenbären… ein museales Stelldichein der kleinen und großen Tierwelt!
Öffnungszeiten:
03. März – 31. Oktober:
dienstags – sonntags/feiertags: 11:00 – 17:00 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 3,00 €, Kinder bis 14 Jahre frei
Ort: Ostholstein-Museum Eutin, Schlossplatz 1, 23701 Eutin
www.oh-museum.de
Foto © Ostholstein-Museum
noch bis 04. November 2024
„Urlaubsort – Tatort – Drehort! Ein Jahrhundert Filmset Schleswig-Holstein“
Wanderausstellung des Landesarchivs Schleswig-Holstein
Vom 23. September bis 4. November 2024 wird die Wanderausstellung des Landesarchivs Schleswig-Holstein erstmalig in der Rotunde der Trinkkurhalle in Timmendorfer Strand ihre Pforten öffnen.
Den Anfang machte ausgerechnet ein Vampir: Szenen aus dem Gruselfilm „Nosferatu“ wurden 1921 unter der Regie von Friedrich Wilhelm Murnau in Lübeck, Lauenburg und auf Sylt gedreht. Seitdem entstehen immer wieder Kinofilme und Vorabendserien, Krimis und Romanzen vor schleswig-holsteinischer Kulisse. Eine Auswahl solcher Produktionen zeigt die Wanderausstellung „Urlaubsort – Tatort – Drehort! Ein Jahrhundert Filmset Schleswig-Holstein“. Das Landesarchiv Schleswig-Holstein stellt die 15 Roll-Ups ab sofort interessierten Einrichtungen zur Verfügung.
So vielfältig wie die Landschaften des nördlichsten Bundeslandes, so verschieden sind die hier entstandenen Filme und Serien. Ob auf Gutshöfen oder an den langen Stränden der Nordsee: Naturkatastrophen und düstere Mordfälle lassen sich in Schleswig-Holstein ebenso in Szene setzen wie heitere Geschichten um Aussteiger, die sich fernab der Großstadt eine neue Existenz aufbauen wollen und zwischen Dünen und Reetdachkaten die große Liebe finden.
Das Ergebnis sind Produktionen mit Wiedererkennungswert. So bildete die Landschaft Angeln zwischen Schleswig und Kappeln zwischen 1986 und 2012 die Kulisse für die ZDF-Serie „Der Landarzt“. In insgesamt 297 Folgen kümmerte sich der „Landarzt“ um die Sorgen der Einwohnerinnen und Einwohner im fiktiven Städtchen Deekelsen. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer kamen anschließend an die Schlei, um die Drehorte zu entdecken: Stammkneipe und Kirche stehen in Kappeln, der Bahnhof von Deekelsen befindet sich in Süderbrarup und die Praxis des „Landarztes“ auf Gut Lindauhof.
Viele weitere ehemalige Schauplätze sind in der Ausstellung vertreten. Die Episoden rund um das Ponyhotel „Immenhof“ wurden ab den 1950er-Jahren in Bad Malente und auf Gut Kletkamp gedreht. Mehrere Verfilmungen von Thomas Manns Roman „Buddenbrooks“ entstanden in der Lübecker Altstadt. Auf Schlössern und Gütern nahm das Schicksal der „Guldenburgs“ und anderer fiktiver Adelsfamilien seinen Lauf. Und immer wieder ermitteln Fernseh-Kriminalisten wie Kommissar Finke, erster Kieler „Tatort“-Kommissar in den 1970er-Jahren.
Öffnungszeiten:
täglich 11:00 – 16:00 Uhr
Eintritt: frei
Ort: Trinkkurhalle Timmendorfer Strand, Kurpromenade 3, 23669 Timmendorfer Strand
noch bis 17. November 2024
„Eutin packt aus!“
Kunstwerke aus Privatbesitz
In der Vorbereitung dieser außergewöhnlichen Ausstellung waren vorab die kunstsinnigen Bürgerinnen und Bürger aus Eutin und Umgebung in besonderem Maße gefragt: Denn das Ostholstein-Museum hatte es sich zum Ziel gesetzt, im Herbst eine umfangreiche und vielschichtige Auswahl an Kunstwerken aus hiesigem Privatbesitz zu zeigen.
Während Museen ihre Bestände regelmäßig der Öffentlichkeit präsentieren, schlummern in vielen Haushalten kleine und große Kunstwerke, die nur selten als Leihgaben in Ausstellungen gezeigt werden können und in der Tat die ein oder andere Überraschung bereithalten.
Aus diesem Grund waren alle Bürgerinnen und Bürger aus Eutin und Umgebung, die bereit waren, dem Museum ein oder mehrere Exponate für eine Ausstellung leihweise zur Verfügung zu stellen, in diesem Frühjahr eingeladen, sich mit einem Foto ihrer Kunstwerke und Informationen dazu an das Museum zu wenden.
Und der öffentliche Aufruf war ein voller Erfolg: So wurden von über 80 Interessenten weit mehr als 500 Vorschläge eingereicht, die die klassischen Bereiche Malerei, Zeichnung, Grafik und Skulptur umfassen. In der Folge wurde unter kunsthistorischen und kuratorischen Gesichtspunkten eine Auswahl von rund 120 Exponaten getroffen, die das beeindruckende Niveau und die Vielseitigkeit der privaten Sammlungen aus Eutin und Umgebung widerspiegelt. So finden sich in der Ausstellung Werke von Gerhard Richter, Ernst Barlach oder Eutiner Künstler/innen ebenso wie von niederländischen Malern des 17. Jahrhunderts, Johann Heinrich Wilhelm Tischbein oder von deutschen Expressionisten wie Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff.
Seien Sie gespannt und freuen Sie sich auf das Ergebnis dieses außergewöhnlichen Ausstellungsprojektes!
Öffnungszeiten:
dienstags – sonntags/feiertags 11:00 – 17:00 Uhr
Eintritt: 6 €
Ort: Ostholstein-Museum Eutin, Schlossplatz 1, 23701 Eutin
www.oh-museum.de
noch bis 31. Dezember 2024
Interimsausstellung
“Buddenbrooks im Behnhaus”
Tony Buddenbrook heißt ab sofort ihre Gäste im Behnhaus willkommen
Endlich kann mit der Wiederöffnung der LÜBECKER MUSEEN seit dem 12. Mai 2020 auch die bereits Ende März fertig gestellte Ausstellung „Buddenbrooks im Behnhaus“ der Öffentlichkeit
präsentiert werden.
Seit das Buddenbrookhaus nach seiner rauschenden Umzugsparty am 28. und 29 Dezember 2019 seine Pforten in der Mengstraße 4 für den umfassenden Umbau schließen musste, wurde an der Interimsausstellung im Museum Behnhaus Drägerhaus gefeilt. Das Ergebnis wird nun bis zum Ende der Umbaumaßnahmen des Literaturhauses, die trotz Corona planmäßig verlaufen, also voraussichtlich bis Herbst 2023 zu sehen sein.
„Wir freuen uns, nun endlich die Buddenbrooks an ihrem neuen Standort zu zeigen. Wer die Inhalte des Romans und das bürgerliche Leben der Manns in Lübeck darstellen will, der kann keinen besseren Ort als das Behnhaus finden. Hier gehen das großbürgerliche Wohnumfeld und die bedeutende Kunst des 19. Jahrhunderts und der klassischen Moderne eine Symbiose ein wie kaum an einem Ort“, so der Leitende Direktor der LÜBECKER MUSEEN, Prof. Dr. Hans Wißkirchen.
Durch die Ausstellung führt Antonie „Tony“ Buddenbrook, Protagonistin aus Thomas Manns weltberühmtem Roman „Buddenbrooks“. Diese Romanfigur schien zur Präsentation der Ausstellung aufgrund ihrer Lust am Erzählen, ihrer Begeisterungsfähigkeit für Neues sowie ihres Engagements für Familie und Stadt bestens geeignet.
In einer Art „Homestory“ erzählt sie von den Romanen „Buddenbrooks“ und „Professor Unrat“, von den Schriftstellern Thomas und Heinrich Mann und vom bürgerlichen Leben im 19. Jahrhundert. Wie sah das Leben in Lübeck zu dieser Zeit aus, was bedeutete die Stadt für die Brüder und wie wurde sie Literatur? Tony lädt die Besucher:innen zu einer Zeitreise ins Lübeck der Buddenbrooks und der Manns ein. Dabei wird schnell klar, warum ausgerechnet das Museum Behnhaus Drägerhaus zur Kulisse für diese Interimsausstellung wurde: in den Räumen des klassizistischen Stadtpalais kann die Lebenswelt der Buddenbrooks authentisch erlebt werden. Tonys Anspruch an Vornehmheit wird dabei ebenfalls entsprochen. Bereits bei der Buddenbrooks-Neuverfilmung von Heinrich Breloer aus dem Jahre 2008 wurden einzelne Szenen im Behnhaus gedreht.
Die Ausstellung erstreckt sich über die historischen Wohnräume des Behnhauses im Erdgeschoss und beginnt in der Diele, wo aus der Perspektive Tony Buddenbrooks die Entstehungsgeschichte des Romans erläutert und Bezüge zu realen Vorbildern der Romanfiguren und damit natürlich auch zur Familiengeschichte der Manns hergestellt werden.
Neben der ehrerbietenden Familienbibel der Manns ist hier auch eine Tabakdose mit Darstellung einer Wintertroika ausgestellt, die vermutlich als Mitbringsel eines russischen Kunden im 19. Jahrhundert in den Mannschen Familienbesitz gekommen ist. Zuletzt befand sich die Tabakdose im Besitz von Lisa Dräger, die sie von der mit ihr befreundeten Ilse Mann geschenkt bekam. Als Leihgabe von Lisa Dräger wurde die Dose schon einmal in den frühen 1990er Jahren im Drägerhaus ausgestellt und ist damit nun gewissermaßen ins Haus „zurückgekehrt“.
Als weitere Kuriosität der Interimsausstellung gilt ein Fächer, der als Requisit in der Verfilmung von „Buddenbrooks“ 2008 von Jessica Schwarz als Tony Buddenbrook getragen wurde. Er ist mit einem Lübeck-Panorama gemalt und fasst so verschiedene, sich überlagernde Ebenen der Ausstellung zusammen: Fakt und Fiktion, Ortsgebundenheit und mediale „Emanzipation“ der Geschichte, Vergangenheit und ihre Übertragung in die Gegenwart.
Zu den Highlights der Ausstellung zählt außerdem ein Klingelzug aus dem 19. Jahrhundert, mit dem die Familie Mann nach den Dienstboten geläutet haben soll und der nun erstmals museal präsentiert wird. Mit seinen 2,22 Meter Länge und der reichen Wollstickerei mit Glasperlen ist er ein besonders schönes Exponat, das viel über das Leben im Lübecker Patriziat erzählt.
Für die Ausstellung „Buddenbrooks im Behnhaus“ wurde eigens ein eGuide konzipiert, mit dessen Hilfe man sich per App kostenlos auf dem eigenen Smartphone auch in Corona-Zeiten sicher durch die Ausstellung führen lassen kann und dennoch nicht auf wertvolle Hintergrundinformationen zu verzichten braucht.
Am 09. Juni 2020 eröffnet außerdem direkt zwischen Marienkirche und Rathaus unter dem Titel „Buddenbrooks am Markt“ ein Infocenter mit Museumsshop, in dem nicht nur Souvenirs des Buddenbrookhauses erstanden, sondern auch umfassende Informationen zum Stand des Umbaus des berühmten Literaturmuseums eingeholt werden können.
Öffnungszeiten:
01.04. – 31.12. Dienstag – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr
01.01. – 31.03. Dienstag – Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 8 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 2,50 €
Ermäßigte 4,- €
Ort: Museum Behnhaus Drägerhaus, Königstraße 9-11, 23552 Lübeck
www.museum-behnhaus-draegerhaus.de
noch bis 05. Januar 2025
„GRASS TANZBAR“
Günter Grass war nicht nur ein großartiger Wort- und Bildkünstler, sondern auch ein leidenschaftlicher Tänzer. Ab 28. März 2024 widmet sich daher die neue Ausstellung „GRASS TANZBAR“ im Lübecker Günter Grass-Haus dem Thema Tanz. Wie und wann Günter Grass das Tanzen gelernt hat, welchen Einfluss das Ballett auf sein Werk hatte und was der Autor über die Loveparade in Berlin geschrieben hat – darüber informiert diese ungewöhnliche Schau, in der die Exponate und die Besucher:Innen selbst in Bewegung geraten. Sie ist bis 05. Januar 2025 in Lübeck zu sehen.
Die Ausstellung zeigt zahlreiche Manuskripte sowie Grafiken, Lithografien und Plastiken des Grafikers, Malers, Bildhauers und Schriftstellers zum Thema Tanz. Ein Highlight im Raum ist eine Drehbühne mit einer Bar. Hier können die Besucher:innen Platz nehmen, Getränke der Firma VOELKEL zu sich nehmen, miteinander ins Gespräch kommen und sich von einer Themenecke zur nächsten drehen lassen. Die Ausstellung wurde von dem renommierten Berliner Designer Matthias Kaminsky gestaltet. Die Kurator:innen sind Katrin Wellnitz, Julia Wittmer und Dr. Jörg-Philipp Thomsa.
Die Schau ist in drei Themenblöcke gegliedert: „Eine tanzwütige Zeit“, „Der Mensch als Tanzmaschine“ und „Letzte Tänze“, analog zu den Lebensstationen von Günter Grass, die mit Tanz zu tun haben. Zunächst geht es um seine ersten Tanzversuche als Jugendlicher, geführt von „vereinsamten Soldatenbräuten“. Es folgen die „tanzwütigen“ Nachkriegsjahre, in denen Grass die Wochenenden durchtanzte, sowie seine ersten Begegnungen mit dem Ballett durch seine erste Frau Anna, die bei Mary Wigman in Berlin Ausdruckstanz studierte. Sie inspirierte ihn dazu, sich mit dem Tanz und speziell dem Ballett sowohl künstlerisch als auch theoretisch zu beschäftigen. Grass schrieb Ballettstücke, zeichnete oder modellierte tanzende Figuren und schrieb einen seiner ersten Essays: „Die Ballerina“ (1956). Im Roman „Hundejahre“ (1963) beschreibt er die Entstehung von immer komplexeren mechanischen Vogelscheuchen, die einerseits in Perfektion tanzen, andererseits zum Abbild des nationalsozialistischen Menschen werden. 2003 schließlich veröffentlichte Günter Grass den Text-Bild-Band „Letzte Tänze“. Dafür töpferte er Tanzpaare aus Ton, fertigte Kohlezeichnungen und Lithografien an und dichtete dazu – eine Hommage an die Liebe und den Tanz.
Mit verschiedenen medialen Präsentationsformen wie Videoinstallationen und Soundduschen beleuchtet das Günter Grass-Haus auf kurzweilige Art zahlreiche Facetten des Tanzens. Auf zwei Monitoren ist Günter Grass selbst beim Tanzen zu sehen. Selbstverständlich stehen neben fröhlichen Motiven auch politische Aspekte des Tanzens im Fokus. Im Roman „Die Blechtrommel“ lässt der Autor den kleinen Oskar Matzerath mit seiner Trommel eine nationalsozialistische Versammlung sprengen, indem er die Nationalsozialisten im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Takt bringt und sie Charleston und Walzer tanzen lässt. Diese berühmte Tribünen-Szene zeigt ein von der Illustratorin und Figurenbauerin Sara-Christin Richter entworfenes Diorama.
Eine Filmcollage des Hamburger Künstlers Mikhele Apitzsch greift die gesellschaftliche Dimension des Tanzens in unterschiedlichen Ländern auf. Wie politisch Tanz- und Musikveranstaltungen werden können, ist gerade durch Angriffe auf Vergnügen in der jüngsten Geschichte in Paris 2015, Israel 2023 und Moskau 2024 schmerzhaft zu beobachten gewesen.
Die ganz jungen Gäste werden mithilfe eines eigenen Ausstellungshefts kindgerecht durch die märchenhaften Gefilde der Tanzwelt von Günter Grass geführt.
Begleitprogramm:
Selbstverständlich sollen Interessierte auch selbst das Tanzbein schwingen! So wird es im Rahmen des Hansekulturfestivals am 08. Juni 2024 die Möglichkeit geben, zusammen mit ca. 200 Menschen auf dem Lübecker Rathausmarkt unter dem Motto „LÜBECK TANZT MITEINANDER“ gemeinsam zu tanzen. Darüber hinaus sind ein Poetry Slam mit Sebastian 23, Annalisa Tuczek, Sandra Da Vina, Stef, Arielle Cottingham, Jens Ketelsen und Tilo Strauss sowie ein Kinderfest am 14. Juli 2024 geplant.
Öffnungszeiten:
01.01. – 31.03. Dienstag – Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr
01.04. – 31.12. Montag – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr
Feiertage
Geschlossen am : 24.12., 25.12, 31.12 und 01.01.
Geöffnet: Karfreitag , Ostersonntag, Ostermontag, Tag der Arbeit, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag , Tag der Deutschen Einheit , 2. Weihnachtsfeiertag
Eintritt: Erwachsene 8 €, Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren frei, Ermäßigte frei
Ort: Günter Grass-Haus, Glockengießerstraße 21, 23552 Lübeck
https://grass-haus.de
Foto © Günter und Ute Grass Stiftung
noch bis 02. Februar 2025
„Unsere Wakenitz – 25 Jahre Naturschutzgebiet“
Ab Samstag, 27. April 2024, präsentiert das Lübecker Museum für Natur und Umwelt die Ausstellung „Unsere Wakenitz – 25 Jahre Naturschutzgebiet“. Diese widmet sich dem kleinen Nebenfluss der Trave und dem dazugehörigen einzigartigen Naturschutzgebiet.
In der Schau zeigt eine Gruppe von Naturfreund:innen eindrucksvolle Bilder von Flora und Fauna des Areals, das seit 1999 unter Schutz steht. Von häufigen bis seltenen Pflanzen, Vögeln, Insekten, Amphibien und Reptilien über mikroskopische Aufnahmen bis hin zu einem Drohnenfilm des Flusslaufs von Rothenhusen bis zur Stadtwakenitz – die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in das Gebiet und zeigt zugleich Perspektiven für einen verantwortungsvollen Umgang damit auf.
Kuratiert wurde sie von Nils Heck, dem wissenschaftlichen Mitarbeiter des Museums für Natur und Umwelt. Das Material dafür wurde von den ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen Rolf Albert, Jörg Clement, Dr. Jürgen Ibs, Sabine Jebens-Ibs und Günter Werner zusammengestellt.
Am 20. April 1999 wurde die Landesverordnung über das Naturschutzgebiet „Wakenitz“ erlassen, um die vielfältige Flusslandschaft mit ihrer charakteristischen Pflanzen- und Tierwelt zu schützen. Das 607 Hektar große Gebiet umfasst die Wakenitzniederung bis hin zum Ratzeburger See, das Teufelsmoor und die Herrnburger Dünen. Hier finden sich Bruch-, Feucht- und Steiluferwälder, Niederungsgrünland und Niedermoorflächen, Hochstaudenfluren, Magergras- und Trockenwaldflächen, die eines der artenreichsten Naturschutzgebiete Schleswig-Holsteins ausmachen.
Neben verschiedenen Präparaten sowie Text- und Bildtafeln bietet die Ausstellung „Unsere Wakenitz – 25 Jahre Naturschutzgebiet“ einige interaktive Elemente, beispielweise einen Touch-Display, bei dem die Besucher:innen anhand einer Karte der Wakenitz gezielt Informationen zu den einzelnen Flussabschnitten abrufen können. Auch kurze Videos vom Unterwasserleben (Plankton, Fische, etc.) gibt es zu sehen.
Die Schau bietet einen vertieften Blick auf die Veränderungen, die das Naturschutzgebiet durchgemacht hat. Der Rückgang von Schilfflächen und das Verschwinden von bestimmten Tierarten werden ebenso thematisiert wie die Belastung durch Nährstoffe und Pestizide. Zudem werden Störungen des Ökosystems durch Freizeitaktivitäten und die Auswirkungen der A20-Trasse, die durch das Gebiet verläuft, beleuchtet.
Auch Forschungsprojekte zu den Ursachen der negativen Entwicklungen werden vorgestellt: Die Ausstellung geht dem Schilfsterben auf den Grund und erklärt, wie Überdüngung und der Klimawandel dazu beitragen.
Die langjährigen biologischen und chemischen Untersuchungen durch Schüler:innen des Thomas Mann-Gymnasiums in Zusammenarbeit mit dem Lübecker offenen Labor (LoLa) an der Universität zu Lübeck fließen in diese Betrachtung ein und werden gewürdigt. Unter dem Motto „Vom Wissen zum Handeln“ werden abschließend Vorschläge unterbreitet, wie das einzigartige Gebiet nachhaltig geschützt werden kann.
Jörg Clement und Rolf Albert von der Bürgerinitiative „Rettet die Wakenitz“ haben über Jahrzehnte Messungen an der Wakenitz durchgeführt und das „Schilfprojekt“ an der Thomas-Mann-Schule betreut. Jörg Clement dazu: „Ich bin an der Wakenitz aufgewachsen und habe den Wandel dieses Lebensraums hautnah erlebt. Als Naturschutzbeauftragter der Hansestadt Lübeck habe ich mich viele Jahre dafür eingesetzt, dass die Wakenitz intensiver und nachhaltiger geschützt wird. Hoffentlich trägt die Ausstellung dazu bei, dass wir uns der Verantwortung für die Natur bewusst werden.“
Der Kurator der Ausstellung Nils Heck, Biologe und wissenschaftlicher Volontär am Museum, freut sich, im Rahmen der Vorbereitung der Schau selbst noch viel Neues über die heimische Artenvielfalt gelernt zu haben. „Ob über heimische Libellen und Amphibien, Gewässerökologie oder Renaturierungsmaßnahmen – die Ausstellung deckt das komplette Themenspektrum rund um dieses wunderbare Naturschutzgebiet ab und es gibt viel zu entdecken!“
Die Ausstellung wurde von der Possehl-Stiftung, der von Keller-Stiftung, dem NABU Lübeck, der Bürgerinitiative „Rettet die Wakenitz“, dem Lübecker offenen Labor der Universität zu Lübeck und der Technischen Hochschule Lübeck gefördert und unterstützt.
Begleitprogramm:
Begleitend zur Ausstellung finden zahlreiche Veranstaltungen statt wie zum Beispiel öffentliche Führungen und Vorträge. Diese sind tagesaktuell der Homepage des Museums für Natur und Umwelt zu entnehmen.
Öffnungszeiten:
dienstags – freitags 09:00 – 17:00 Uhr
samstags und sonntags 10:00 – 17:00 Uhr
an Feiertagen 10:00 – 17:00 Uhr
Feiertage
Geschlossen am: 01.01., 24.12., 25.12. und 31.12.
Geöffnet: Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag, Tag der Arbeit, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Tag der Deutschen Einheit, Reformationstag und Zweiter Weihnachtsfeiertag
Eintritt: Erwachsene 6 €
Freier Eintritt für: Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren | Schüler:innen, Student:innen und Auszubildende | FSJler:innen (Freiwilliges Soziales Jahr) | Inhaber:innen der LübeckCard und der Ehrenamtskarte | Schwerbehinderte mit mind. 50 % GdB und ihre Begleitperson (B) | Mitglieder folgender Verbände: Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. | Deutscher Museumsbund e.V. | ICOM (International Council of Museums)
Ort: Museum für Natur und Umwelt, Musterbahn 8, 23552 Lübeck
https://museum-fuer-natur-und-umwelt.de
Foto © Rolf Albert Museum für Natur und Umwelt
noch bis 23. Februar 2025
„Bestattungskulturen in Lübeck und der Welt.
Vom Ruheort zum Coffin Dance“
„Gestorben wird immer“ lautet eine beliebte Floskel – doch wird mit dem Tod auch immer in der gleichen Weise umgegangen?
Dieser Frage widmet sich die neue Ausstellung der Lübecker Sammlung Kulturen der Welt unter dem Titel „Bestattungskulturen in Lübeck und der Welt. Vom Ruheort zum Coffin Dance“.
Rund 70 Exponate aus 25 Ländern geben in den Räumen des Industriemuseums Herrenwyk Einblicke in alte Traditionen und neue Trends in der deutschen Bestattungsindustrie sowie in alternative spirituelle und humorvolle Umgangsformen mit dem Tod in Asien, Afrika, Lateinamerika und der Südsee.
Zu sehen sind archäologische, historische und moderne Exponate, die zum Teil noch nie öffentlich gezeigt wurden, sowie exklusives Bildmaterial der christlichen, islamischen und jüdischen Friedhöfe Lübecks.
Die Ausstellung ist Bestandteil des großen „Zauberberg“-Jahres, mit dem der Verbund der LÜBECKER MUSEEN das 100. Jubiläum von Thomas Manns Weltbestseller „Der Zauberberg“ begeht. In dem Roman ist das Thema Tod omnipräsent.
Die Schau wird begleitet von einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm an verschiedenen Orten der Hansestadt. Sie wurde vom Direktor der Lübecker Sammlung Kulturen der Welt Dr. Lars Frühsorge kuratiert.
„Bestattungskulturen in Lübeck und der Welt. Vom Ruheort zum Coffin Dance“ ist in drei Themenräume gegliedert.
Im ersten Raum geht es um den Tod als Übergang in eine vermeintlich andere Welt. Anhand verschiedener Exponate soll deutlich gemacht werden, welche Vorstellungen vom Tod in Vergangenheit und Gegenwart in unterschiedlichen Kulturen vorherrschen. Dabei wird deutlich, dass das Ableben vielerorts nicht als absolutes Ende verstanden wird, sondern lediglich als weiterer Schritt in einem ewigen Kreislauf von Tod und Wiedergeburt bzw. als Neubeginn eines Daseins als verehrter Ahne. Zu sehen sind beispielsweise Kreuze aus dem Alpenraum, die Sterbenden in die Hand gegeben werden, oder eine Statue des liegenden Buddha, die den Eintritt ins Jenseits symbolisiert.
Der zweite Raum widmet sich den Ritualen, die die Menschen im Laufe der Zeit entwickelt haben, um ihre Verluste zu verarbeiten. Dazu geben nicht nur Objekte Auskunft, mit deren Hilfe man scheinbar Kontakt mit der Totenwelt aufnehmen oder Blicke ins Jenseits erhaschen kann, sondern auch die verschiedenen Formen der Trauerfeiern. Während den meisten die farbenfrohen Kostüme und Figuren des mexikanischen „día de los muertos“ ein Begriff sind, ist der „Coffin Dance“, also die Art und Weise, wie Sargträger in Ghana ihre Tätigkeit in mitreißende tänzerischen Choreografien einbetten, erst zur Corona-Zeit vor allem in den Sozialen Netzwerken bekannt geworden und hat mittlerweile Kultstatus erlangt.
Raum 3 schließlich behandelt den Friedhof als Ort der Trauer sowie dessen Entwicklung vor dem Hintergrund, dass viele Menschen sich mittlerweile für alternative Bestattungsorte wie Ruheforste oder Seebestattungen entscheiden. Selbstverständlich soll dabei auch der Wirtschaftsfaktor der Bestattungsindustrie beleuchtet werden. Erstmals wird außerdem speziell die Geschichte und Entwicklung der Lübecker Friedhöfe in den Blick genommen, wofür Fotomaterial durch eigens für die Ausstellung in Auftrag gegebene Drohnenflüge ausgewertet wurde. Dieses ist ebenfalls in der Ausstellung zu sehen. Highlight des Raums ist ein Sarg, in dem man schon einmal „probeliegen“ kann, was in die abschließende Fragestellung, wie man selbst eines Tages bestattet werden möchte bzw. ob man sich mit diesem Thema überhaupt schon auseinandergesetzt hat, mündet.
Dem Ausstellungskurator und Ethnologen Lars Frühsorge, der bereits seit 15 Jahren auf seinen Reisen zu dem Thema forscht, liegt genau dieser Aspekt im Herzen – er möchte mit der Ausstellung das Thema Tod enttabuisieren und den Blick vergleichend auf andere Kulturen lenken, wo ganz anders als in der westlichen Welt damit umgegangen wird. Er freut sich zudem über die zahlreichen Kooperationen beispielsweise mit der Gärtnerei Hinze und den Bestattungsunternehmen „Dabringhaus“ und „Gebrüder Müter“, mit deren Hilfe es ihm im Begleitprogramm zur Ausstellung gelingt, das Thema Tod in all seinen Facetten zu beleuchten. Dank gilt darüber hinaus der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck, die die Schau finanziell gefördert hat.
Begleitprogramm:
Begleitend zur Ausstellung ist ein vielfältiges Programm geplant.
Neben Führungen durch die Ausstellung, über Friedhöfe und durch die beiden Bestattungsunternehmen Gebrüder Müter und Dabringhaus, ist am Totensonntag, 24. November 2024, ein Thementag „Rund um das Lebensende“ geplant.
An weiteren Terminen können in Workshops Gedenksteine und Urnen kreativ gestaltet werden oder man nähert sich mit den Künstler:innen von „#yodo – you only die once“ partizipativ dem Thema Tod und Trauer an.
Der Themenabend „Der Tod und das Meer“ zusammen mit dem Buddenbrookhaus und dem Museum für Natur und Umwelt widmet sich der Rolle des Elements Wasser bei Todessehnsucht, Selbstmord und Bestattung.
Die genauen Daten und Programmpunkte sind unter https://vks.die-luebecker-museen.de/programm zu finden.
Öffnungszeiten:
freitags 14:00 – 17:00 Uhr
samstags und sonntags 10:00 – 17:00 Uhr
Geschlossen am: 24.12., 25.12, 31.12 und 01.01.
Eintritt: Erwachsene 4 €, Kinder, Schülerinnen/Schüler, Studierende, Ehrenamtliche, Schwerbehinderte, Schwerbehinderte mit Ausweis B und deren Begleitpersonen, LübeckCard-Inhaber, Bufdies, Auszubildende, Berufsschülerinnen/Berufsschüler, FSJ-Mitarbeitende frei
Ort: Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk, Kokerstraße 1-3, 23569 Lübeck
https://geschichtswerkstatt-herrenwyk.de
https://vks.die-luebecker-museen.de/
Foto © SKW Foto Michael Haydn
noch bis 02. März 2025
„Thomas Manns Der Zauberberg.
Fiebertraum und Höhenrausch“
Die Ausstellung „Thomas Manns ‚Der Zauberberg‘. Fiebertraum und Höhenrausch“ des Buddenbrookhauses erzählt von den zentralen Themen und Konflikten des Romans: Tod und Leben, Begehren und Liebe, Krieg und Frieden. Diese zeitlosen Themen verknüpft die Ausstellung durch aktuelle Bezüge eng mit unserer Gegenwart.
Der Roman, der am Vorabend des Ersten Weltkriegs spielt, weist auch hundert Jahre nach seinem Erscheinen Parallelen mit unserer Zeit auf: Nationalismus, Wissenschaftsferne, Ignoranz und Hassrede sind über alle zeitlichen Brüche und Epochenwechsel hinweg aktuell.
Im Museumsquartier St. Annen findet ab dem 15. September 2024 künftig jeden Sonntag von 13:00 bis 14:00 Uhr eine öffentliche Führung durch die neue Sonderausstellung des Buddenbrookhauses „Thomas Manns ‚Der Zauberberg‘. Fiebertraum und Höhenrausch“ statt. Die Führungen enden mit der Laufzeit der Ausstellung am 02. März 2025.
Die Teilnahme beträgt 16 €, für Kinder und weitere Personen mit freiem Eintritt ist lediglich die Führungsgebühr von 4 € zu entrichten. Tickets sind an der Museumskasse oder online unter https://buddenbrookhaus.de/veranstaltung-buchen?vid=10133 erhältlich.
Öffnungszeiten:
01.04. – 31.12. dienstags – sonntags 10:00 – 17:00 Uhr
01.01. – 31.03. dienstags – sonntags 11:00 – 17:00 Uhr
Feiertage:
geschlossen: 24.12. | 25.12. | 31.12. | 01.01.
geöffnet: Tag der Deutschen Einheit, Reformationstag, 2. Weihnachtsfeiertag
Eintritt:
Tageskarte – Lübeck Day Pass 12 €
Der Lübeck Day Pass ist die Tageskarte für alle im Verbund der Lübecker Museen zusammengeschlossenen Museen. Gültig für beliebig viele Besuche am gebuchten Tag. Das Ticket ist nicht übertragbar. Der Pass gilt für folgende Museen: Buddenbrookhaus | Günter Grass-Haus | Katharinenkirche | Museum Behnhaus Drägerhaus | Museum für Natur und Umwelt | Museum Holstentor | Museumsquartier St. Annen | Kunsthalle St. Annen und St. Annen-Museum | Sammlung Kulturen der Welt
Freier Eintritt für folgende Personen:
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren | Schüler:innen, Student:innen und Auszubildende | FSJler:innen (Freiwilliges Soziales Jahr) | Inhaber:innen der LübeckCard und der Ehrenamtskarte | Schwerbehinderte mit mind. 50 % GdB und ihre Begleitperson (B) | Mitglieder folgender Verbände: Verein der Freunde der Museen der Hansestadt Lübeck e.V. | Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. | Deutscher Museumsbund e.V. | ICOM (International Council of Museums)
Ort: Museumsquartier St. Annen, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
https://museumsquartier-st-annen.de/
Foto © Flex Grafik Studio other types
noch bis 02. März 2025
Extra Time
Heather Phillipson
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Romans „Der Zauberberg“ von Thomas Mann verwandelt die international bekannte britische Künstlerin und Dichterin Heather Phillipson die Kunsthalle St. Annen in ein begehbares Kunstwerk.
Für ihre Einzelausstellung lässt sie sich maßgeblich von dem Motiv der Zeit inspirieren, das im „Zauberberg“ eine zentrale Rolle spielt. Der Roman handelt vom individuellen Erleben der Zeit vor dem Hintergrund epochaler Umbrüche vor dem Ersten Weltkrieg.
Die Hauptakteure der künstlerischen Inszenierung sind krähenartige Charaktere, die die gesamte Ausstellungsfläche bevölkern.
Heather Phillipson (* 1978, UK) ist eine preisgekrönte Künstlerin und Dichterin. Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt, unter anderem in den Serpentine Galleries, der Whitechapel Gallery London, dem New Museum New York, dem Palais de Tokyo, der Schirn Frankfurt, auf der Sao Paulo Art Biennale (2016), Athen Biennale (2018) und Sharjah Biennale (2019).
2022 wurde Phillipson für den Turner-Preis nominiert. Zu ihren jüngsten Projekten gehören eine neue Kommissionsarbeit für Art Night 2023 in Zusammenarbeit mit dem Programm Wild Escape des Art Fund und dem BBC-Archiv, eine Kommission der Duveen Galleries der Tate Britain, London (2021-22), Kommission für die Fourth Plinth am Trafalgar Square, London (2020-22) sowie ein großangelegtes Projekt Art on the Underground an der Station Gloucester Road (2018).
Phillipson ist zudem eine renommierte Filmemacherin, erhielt 2016 den Film London Jarman Award und gehörte 2018 zur Auswahl des European Short Film Festival des International Film Festival Rotterdam.
2024 wird Phillipson eine neue Kommissionsarbeit für das Imperial War Museum‘s 14-18 Now Legacy Fund in Zusammenarbeit mit der Glynn Vivian Gallery, Swansea realisieren.
Öffnungszeiten:
01.04. – 31.12. dienstags – sonntags 10:00 – 17:00 Uhr
01.01. – 31.03. dienstags – sonntags 11:00 – 17:00 Uhr
Feiertage:
geschlossen: 24.12. | 25.12. | 31.12. | 01.01.
geöffnet: Tag der Deutschen Einheit, Reformationstag, 2. Weihnachtsfeiertag
Eintritt:
Tageskarte – Lübeck Day Pass 12 €
Der Lübeck Day Pass ist die Tageskarte für alle im Verbund der Lübecker Museen zusammengeschlossenen Museen. Gültig für beliebig viele Besuche am gebuchten Tag. Das Ticket ist nicht übertragbar. Der Pass gilt für folgende Museen: Buddenbrookhaus | Günter Grass-Haus | Katharinenkirche | Museum Behnhaus Drägerhaus | Museum für Natur und Umwelt | Museum Holstentor | Museumsquartier St. Annen | Kunsthalle St. Annen und St. Annen-Museum | Sammlung Kulturen der Welt
Freier Eintritt für folgende Personen:
Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren | Schüler:innen, Student:innen und Auszubildende | FSJler:innen (Freiwilliges Soziales Jahr) | Inhaber:innen der LübeckCard und der Ehrenamtskarte | Schwerbehinderte mit mind. 50 % GdB und ihre Begleitperson (B) | Mitglieder folgender Verbände: Verein der Freunde der Museen der Hansestadt Lübeck e.V. | Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. | Deutscher Museumsbund e.V. | ICOM (International Council of Museums)
Ort: Kunsthalle St. Annen, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
https://kunsthalle-st-annen.de/
Foto © magma design studio
01. Oktober – 09. November 2024
„Geld auf Reisen. Von der Geldkatze zur Smartwatch“
Am 01. Oktober 2024 öffnet die Ausstellung „Geld auf Reisen. Von der Geldkatze zur Smartwatch“ ihre Pforten in Eutin in der Hauptstelle der Sparkasse Holstein.
Die Besucher erwarten interessante Fakten und Exponate, denn Reisende waren zu allen Zeiten eben auch mit Geldfragen befasst. Wo heute ganz selbstverständlich bargeldlos bezahlt werden kann, waren die finanziellen Modalitäten früher weitaus komplizierter. Allein im europäischen Raum gab es bis ins 19. Jahrhundert eine schier unüberschaubare Vielfalt an Währungszonen, Münzsystemen und anderen Zahlungsmitteln. Wer auf Reisen ging und unterwegs liquide sein wollte, musste nicht nur Geld mitnehmen, sondern sich auch auf häufigen Geldwechsel mit Münztausch einstellen.
Die Ausstellung zeigt hier die wichtigsten Aspekte der Geldversorgung auf Reisen vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart auf. Es wird deutlich, wie sich im Zeitraum der dargestellten 750 Jahre nicht nur das Reiseverhalten an sich änderte, sondern auch welchen jeweils zeitgenössischen Zahlungsverkehr das mit sich brachte.
Kuratiert von Dr. Winfried Siebers im Auftrag der Eutiner Landesbibliothek, wird dieser kulturhistorische Beitrag anlässlich des 200. Gründungsjahres der Sparkasse Holstein gezeigt und maßgeblich durch die Stiftungen der Sparkasse Holstein gefördert.
Kuratiert von Dr. Winfried Siebers im Auftrag der Eutiner Landesbibliothek, wird dieser kulturhistorische Beitrag anlässlich des 200. Gründungsjahres der Sparkasse Holstein gezeigt und maßgeblich durch die Stiftungen der Sparkasse Holstein gefördert.
Ein abwechslungsreiches Begleitprogramm, das nicht nur wissenschaftliche Vorträge und Führungen, sondern auch Workshops für Schülerinnen und Schüler umfasst, ergänzt das aufschlussreiche Konzept.
Eröffnung: 01. Oktober 2024 um 16:30 Uhr
Nach einer Begrüßung durch Petra Kirner, Kreispräsidentin des Kreises Ostholstein, Sandra Wehrend, Leiterin Privatkunden Sparkasse Holstein und Mitglied der Geschäftsleitung sowie Dr. Jost Eickmeyer, Leiter der Forschungsstelle zur Historischen Reisekultur der Eutiner Landesbibliothek, gibt Dr. Winfried Siebers eine Einführung in das Ausstellungskonzept.
Anschließend besteht die Gelegenheit zu einem Rundgang durch die Ausstellung mit Gesprächen über die Inhalte bei einem Glas Wasser oder Saft und kleinen Snacks.
Finissage: 09. November 2024, 11:00 Uhr
Vortrag von Prof. Dr. Sonja Windmüller (Kiel): Reisendes Geld – Kulturwissenschaftliche Perspektiven
Sparkasse Holstein, Am Rosengarten 3, 23701 Eutin
Begleitprogramm:
Mittwoch, 09. Oktober 2024, 16:00 Uhr
Prof. Dr. Detlev Kraack (Plön): Geld für die Reise, Geldauf der Reise, Geld von der Reise
Sparkasse Holstein, Am Rosengarten 3, 23701 Eutin
Dienstag, 22. Oktober 2024, 09:30 – 13:00 Uhr
Hände hoch und Taschen leer – Fiese Räuber und dreiste Überfälle auf Reisen
Workshops für Schülerinnen und Schüler (mit Führung)
mit Esther Dörrhöfer und der Illustratorin Elena Prochnow
Anmeldung erforderlich unter Tel. 04521 788 770
Eutiner Landesbibliothek, Schlossplatz 4, 23701 Eutin
Nähere Informationen zum Begleitprogram unter www.lb-eutin.de.
Unter https://my.page2flip.de/4588667/23551283/23551284/#/1 gibt es eine Graphic Novel.
Illustriert wurde die Graphic Novel von Lukas Kummer mit wissenschaftlicher Unterstützung von Winfried Siebers.
Öffnungszeiten:
Mo, Di, Do: 09:00 – 18:00 Uhr
Mi: 09:00 – 16:00 Uhr
Fr: 09:00 – 15:00 Uhr
Sa: 09.30 – 12:30 Uhr
Eintritt: frei
Ort: Sparkasse Holstein Hauptstelle Eutin, Am Rosengarten 3, 23701 Eutin
Foto © Stiftungen der Sparkasse Holstein. Illustriert von Lukas Kummer
12. Oktober 2024 – 18. Mai 2025
„Gärtnern in der Stadt – die grüne Vielfalt Lübecks“
Ab dem 12. Oktober 2024 stehen Lübecks Gärten im Fokus: Die Ausstellung „Gärtnern in der Stadt – die grüne Vielfalt Lübecks“ zeigt im Museum für Natur und Umwelt, wo in der Hansestadt Gärten zu finden sind und wer sie pflegt.
Von privaten Gärten, Kleingärten, Höfen und Gängen über die vertikale Begrünung an Fassaden von Altstadthäusern bis hin zu Gemeinschaftsgärten – das Grün spielt in Lübeck eine große Rolle. Dabei sind die Gärten mehr als nur schön anzuschauen: Sie sind vielmehr Lern- und Arbeitsorte, bei denen das Miteinander oftmals genauso wichtig ist wie das Gärtnern an sich. Und natürlich haben sie auch eine wichtige Funktion für die Umwelt.
Die Schau präsentiert all diese Facetten des Gärtnerns in der Stadt und ist bis 18. Mai 2025 zu sehen. Angeregt wurde die Ausstellung von Gundel Granow vom Grünen Kreis Lübeck e. V. Kuratiert hat sie die Lübecker Kulturwissenschaftlerin, Fotografin und Hobbygärtnerin Dr. Karen Meyer-Rebentisch mit Unterstützung von Nils Heck, Volontär am Museum für Natur und Umwelt.
Die Ausstellung „Gärtnern in der Stadt – die grüne Vielfalt Lübecks“ zeigt an 14 Stationen auf mehr als 50 Tafeln die Vielfalt und den sozialen, kulturellen und ökologischen Wert der gärtnerisch oder landschaftspflegerisch gestalteten grünen Oasen in der Stadt. Beispielhaft werden einige engagierte Gärtner:innen vorgestellt.
Deutlich wird: die postindustrielle Stadt ist dabei, sich von einem grauen Moloch zum bunten Biotop für vielfältige Lebensformen zu entwickeln. Das betrifft nicht nur die Vielfalt im sozialen Leben, sondern auch in der Tier- und Pflanzenwelt. Heute sind in den Städten weitaus mehr Arten zu Hause als in Regionen, in denen konventionelle Landwirtschaft und klassischer Siedlungsbau dominieren. Gemeinsames Gärtnern überwindet nachbarschaftliche und kulturelle Grenzen und dient der Erholung im Nahraum. Angesichts der Klimakrise kommt der wärmeausgleichenden Funktion von grünen Räumen in der Stadt eine immer größere Bedeutung zu.
Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird die Bedeutung innerstädtischen Grüns nicht nur für Erholung und Erbauung, sondern auch für das Mikroklima und für den Erhalt der Artenvielfalt zunehmend erkannt. Zugleich entstanden und entstehen immer neue Formen des Stadtgärtnerns – das so genannte „Urban Gardening“.
Auch in Lübeck gibt es diverse private und institutionelle Initiativen zum urbanen Gärtnern, teilweise dokumentiert und vernetzt unter dem Label „Essbare Stadt“. Die Ansätze sind sehr unterschiedlich, es geht um Umweltschutz und Erholung, um Naturpädagogik, um die integrative und soziale Kraft des Stadtgärtnerns, um Sortenerhalt und um die Lust an der Gartenarbeit.
Urban Gardening findet in Projektgruppen ebenso statt wie bei Einzelpersonen. In Hochbeeten wird beispielsweise auf dem Koberg und dem Schrangen temporär gegärtnert. Gemeinschaftsgärten gibt es für Mieter:innen bei der TRAVE, als interkulturelle oder auch kirchliche Projekte. Und auch die Erzeugung von Obst und Gemüse findet nicht nur erwerbsmäßig, sondern auch in vielerlei Weise durch Privatpersonen und Initiativen statt.
Neben den vielen Beispielen für die Vielfalt der Lübecker Gärten ist in der Ausstellung der positive Einfluss von Grünflächen auf das Stadtklima und die Ökologie zu sehen.
Die Ausstellung wurde vom Grünen Kreis Lübeck e. V. mit Förderung durch die Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck initiiert und erarbeitet.
Ausstellungseröffnung:
Die Ausstellung „Gärtnern in der Stadt – die grüne Vielfalt Lübecks“ wird am Freitag, 11. Oktober 2024, um 18:00 Uhr im Museum für Natur und Umwelt eröffnet. Nach einem Grußwort des Leitenden Direktors der LÜBECKER MUSEEN Dr. Tilmann von Stockhausen, gibt es unter anderem eine Einführung in die Thematik von Dr. Karen Meyer-Rebentisch. Personen, die beim Ausstellungsprojekt mitgearbeitet oder dazu beigetragen und es gefördert haben sowie Mitglieder des Grünen Kreises Lübeck e.V. und des Fördervereins des Museums haben freien Eintritt. Ansonsten beträgt die Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung 6 € und berechtigt zum Besuch des gesamten Hauses auch an einem anderen Tag. Kinder und Jugendliche haben freien Eintritt.
Eine vom Grünen Kreis e.V. geförderte Broschüre zur Ausstellung mit einem informativen Überblick der Präsentation steht gegen eine Schutzgebühr von 1 € zur Verfügung.
Begleitprogramm:
Begleitend zur Ausstellung finden zahlreiche Veranstaltungen statt wie zum Beispiel öffentliche Führungen und Vorträge. Diese sind tagesaktuell der Homepage des Museums für Natur und Umwelt zu entnehmen.
Öffnungszeiten:
Di – Fr 09:00 – 17:00 Uhr
Sa und So 10:00 – 17:00 Uhr
an Feiertagen 10:00 – 17:00 Uhr
Feiertage:
geschlossen am: 1.1., 24.12., 25.12. und 31.12.
geöffnet: Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag, Tag der Arbeit, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Tag der Deutschen Einheit, Reformationstag und Zweiter Weihnachtsfeiertag
Eintritt:
Erwachsene 6 €
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren | Schüler:innen, Student:innen und Auszubildende | FSJler:innen (Freiwilliges Soziales Jahr) | Inhaber:innen der LübeckCard und der Ehrenamtskarte | Schwerbehinderte mit mind. 50 % GdB und ihre Begleitperson (B) | Mitglieder folgender Verbände: Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. | Deutscher Museumsbund e.V. | ICOM (International Council of Museums)
Ort: Museum für Natur und Umwelt, Musterbahn 8, 23552 Lübeck
www.museum-fuer-natur-und-umwelt.de
Foto © Karen Meyer-Rebentisch
26. Oktober – 03. November 2024
Der Kunstpreis Lübecker Bucht ist ein Kunstwettbewerb mit integrierter Ausstellung.
Für den diesjährigen Wettbewerb reichten Künstler und künstlerisch Ambitionierte selbst gestaltete Exponate zu dem Thema ‚maritim mittendrin‘ ein.
35 Exponate nehmen am Wettbewerb teil und werden im Rahmen einer Ausstellung präsentiert, die am 26. Oktober 2024 startet.
Die Ausstellung und der Wettbewerb
Beim diesjährigen Kunstpreis Lübecker Bucht gingen insgesamt 80 Bewerbungen bei dem Veranstalter, der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht (TALB), ein. Aus ihnen wurden 35 Exponate ausgewählt, die nicht nur am Wettbewerb teilnehmen, sondern auch im Rahmen einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert werden. Ab dem 26. Oktober 2024 öffnet diese ihre Türen. Im großen Saal des Kurparkhauses in Scharbeutz können die Kunstwerke mit maritimem Bezug dann bis zum 3. November 2024 bewundert werden; und nicht nur das.
Im Rahmen eines Publikums-Votings, das bis zum 1. November 2024 läuft, kann jeder Ausstellungsbesucher per Zettelwahl für sein persönliches ‘Kunstwerk der Herzen’ abstimmen. Alle Stimmen werden folgend ausgezählt und das Gewinner-Exponat am letzten Ausstellungstag bekannt gegeben.
Neben dem Publikumspreis wird auch ein Jurypreis vergeben. Dieser ist mit 1000 € dotiert, die von der Sparkasse Holstein gesponsert werden. Der Publikumspreis ist von der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht mit 500 € dotiert.
Alle Infos rund um den Kunstpreis Lübecker Bucht, den Wettbewerb sowie Ort und Öffnungszeiten der Ausstellung gibt es online auf der Website der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht unter https://www.luebecker-bucht-ostsee.de/kunstpreis
Öffnungszeiten:
26.10.2024 von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr
27.10.2024 von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr
28.10.2024 von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr
29.10.2024 von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr
30.10.2024 von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr
31.10.2024 von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr
01.11.2024 von 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr
02.11.2024 von 12:00 Uhr bis 16:00 Uhr
03.11.2024 von 12:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Eintritt: frei
Ort: Kurparkhaus, Strandallee 134 23683 Scharbeutz
www.luebecker-bucht-ostsee.de/kunstpreis
Foto © www.luebecker-bucht-ostsee.de
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